RoHaWes-Weltreisestaub
RoHaWes-Weltreisestaub
vakantio.de/rohawes-reisestaub

Boat Trip Irland

Veröffentlicht: 17.07.2023

Samstag, 22.07.2023

Heute starten wir unsere nächste Reise, diesmal geht es nach Irland. Wir stehen um 4:00 Uhr auf, um 5:00 Uhr fahren wir mit dem Auto nach Hamburg zum Flughafen.

Alles klappt prima, bis wir im Flugzeug sitzen. Die Abflugzeit ist gekommen es bewegt sich aber nichts. Dann kommt die Durchsage vom Kapitän, dass das Gepäck nicht verladen werden kann, weil keine Container verfügbar sind. Nun sollen die gerade ausgeladenen Container geleert werden und dann für unsere Koffer verwendet werden, erwartete Verzögerung 20 Minuten. Nach einer halben Stunde meldet sich der Kapitän erneut. Die Koffer befinden sind in den Containern aber es ist kein Fahrer für den Transport zum Flugzeug vorhanden, erwartete Verzögerung weitere 20 Minuten. Eigentlich nicht so schlimm, wenn wir nicht ein Busticket für die Fahrt von Dublin Airport nach Carrick-on-Shannon hätten und der Bus um 14:05 Uhr abfährt. Recherchen ergeben, dass der nächste Bus erst um 17:00 Uhr fährt und wir damit nicht vor 20:00 Uhr im Hafen sein werden.

Als wir in Dublin ankommen, haben wir noch ca. 1 Stunde Zeit. Das Flugzeug bekommt keinen Platz am Finger, sodass die Gangway zum Flugzeug gefahren werden muss. Die Gangway ist aber nicht da, was zu einer weiteren Verzögerung von 15 Minuten führt. Danach ging es jedoch sehr schnell, auf die Koffer haben wir nur 10 Minuten warten müssen. Im Laufschritt zum Busterminal, geschafft, um 13:56 Uhr sind wir da.

Die Busfahrt geht über 180 km und dauert ca. 3 Stunden. Es regnet in Strömen als wir um kurz nach 17:00 Uhr in Carrick-on-Shannon ankommen. Ein kurzer Fußweg zur Marina, dann die Bootsübernahme im Büro und eine kurze Einweisung auf dem Schiff.

Danach einkaufen. Wir konnten vorab bestellen und der Supermarkt liefert an Bord oder man nutzt den Shuttleservice des Supermarktes und kauft selber ein. Wir haben letzteres gewählt. Nach dem Abendessen und einem Glas Wein sind wir fertig mit der Welt und wollen nur noch schlafen.

Sonntag, 23.07.2023

Schon recht früh waren wir am Sonntagmorgen wach. Es regnet immer noch. Was uns jedoch nicht davon abhält gleich nach dem Frühstück unsere Fahrt zu starten. Das erste Ziel heute ist der Lough Key, wir wollen uns den Forest & Activity Park ansehen. Von Carrick-on-Shannon geht es erstmal den Shannon River Richtung Norden. Dann biegen wir ab und durchfahren den Lough Eidin. Von hier aus geht die Fahrt weiter in den Boyle River, der an manchen Stellen sehr schmal ist. Die erste Schleuse kommt in Sicht, eine spannende Angelegenheit, weil neben der Clarendock Schleuse ein Wehr ist, was wir unbedingt berücksichtigen müssen. Der Steg auf der gegenüberliegenden Seite steht unter Wasser und ist nicht zu benutzen.  Die Flüsse und Seen sind hier durch den tagelagen Regen sehr stark gefüllt und haben eine entsprechende Fließgeschwindigkeit. Nach der Schleuse fahren wir weiter in den Lough Key, hier ist der Anlegeplatz für den Park. Jetzt endlich hat der Regen nachgelassen und die Sonne zeigt sich etwas. Wir entscheiden uns hier den Rockingham Trail zu machen. Das Rockingham House existiert nicht mehr aber mehrere unterirdische Tunnel sind noch vorhanden. Der erste führt uns zu einem etwas hässlichen Aussichtsturm mitten in der schönen Landschaft, aber die Aussicht von oben lohnt sich. Der zweite Tunnel führt zu einem Baumwipfelpfad über den wir das Besucherzentrum wieder erreichen. Jetzt gönnen wir uns einen Kaffee bevor es weitergeht nach Boyle. Hier ist eine wunderschöne Marina und wir das einzige Charterboot. Wir machen uns auf den Weg in die ca. 2 km entfernte Stadt. Vorbei kommen wir an der Boyle Abbey, die wir besichtigen. Der Museumswärter empfiehlt uns einen OPW Pass für die Besichtigung von 88 historischer Sehenswürdigkeiten im gesamten Irland zu erwerben. Nun geht es weiter in die Stadtmitte, in dem kleinen Restaurant Cafe Lovage at the Gate Lodge direkt am Boyle River essen wir zu Abend bevor wir uns auf den Weg zurück zu unserem Boot begeben. Was für ein schöner Tag. Ach ja, das Wetter hat seit dem frühen Nachmittag auch mitgespielt.

Montag, 24.07.2302

Wir verlassen Boyle bei schönem Wetter und fahren auf dem gleichen Weg zurück nach Carrick-on-Shannon. Wir passieren die Stadt ohne anzulegen und erreichen eine gute Stunde später den Jamestown Canal. Der Canal umgeht auf einer Länge von 2 Meilen einen nicht schiffbaren Teil des Shannon. Am Ende des Canals erwartet uns die zweite Schleuse, das Albert Look. Am Anleger vor der Schleuse warten bereits drei große Boote, wir bekommen gerade noch den letzten Platz. Nach uns kommt noch ein Holländer, der an unserem Boot festmachen muss. Das erweist sich als schwierig, weil sein Boot deutlich größer ist unsers. Nach einer kurzen Wartezeit öffnet sich die Schleuse, sie bietet Platz für vier Boote, sodass wir beim ersten Mal mitkommen, der Holländer muss warten.

Nach der Schleuse sind wir wieder auf dem Shannon und fahren weiter Richtung Süden durch den Lough Tap und den Lough Boderg. Am südwestlichen Endes des Lough Boderg liegt die Einfahrt zu den Carnadoe Waters, einem ausgedehnten Schilfgebiet mit zwei Seen und einer wunderschönen Landschaft. Unser Ziel ist die Kilglass Jetty ganz am Ende der befahrbaren Route. Die erste Herausforderung ist die Brücke bei Carnadoe Quay. Sie ist unter normalen Bedingungen schon sehr niedrig und bei dem herrschenden Hochwasser bereitet sie uns eine Gänsehaut. Wir passieren sie ohne Schaden und gelangen in einen atemraubenden Wasserweg, der sich durch die Schilflandschaft schlängelt und erreichen den Carrigeen Cut, einen sehr schmalen Kanal, der uns in das Kilglass Lough führt. Wir erreichen die Jetty, die keinerlei Infrastruktur hat und stellen fest, dass wir ganz allein hier sind. Gegen Abend kommen ein paar Einheimische um hier zu baden, für uns ist es zu kalt und schon bald sind wir wieder allein. Der aufkommende Wind veranlasst uns den Liegeplatz zu wechseln, weil die Wellen immer unter das Boot klatschen. Danach verbringen wir eine ruhige Nacht mitten in der Natur.

Dienstag, 25.07.2023

Nach dem Aufwachen sehen wir wie sich eine Schwanenfamilie in der Nähe unseres Bootes putzt. Wir beschließen nach einem ausgiebigen Frühstück in den neuen Tag zu starten. Einen Teil des Weges fahren wir wieder zurück durch das Naturschutzgebiet mit seinen unendlichen Weiten. Wir haben das Gefühl in dem Buch „Der Gesang der Flusskrebse“ gefangen zu sein. Durch den Lough Boderg und Lough Bofin fahren wir in den kleinen Ort Dromod. Hier wollen wir kurz im Hafen anlegen, weil wir unbedingt den Abwassertank leeren müssen. An der Abpumpstation liegen jedoch drei Boote, die in absehbarer Zeit auch nicht auslaufen werden. Wir entschließen uns zu einem kleinen Spaziergang durch den Ort. In Hunts Supermarkt kaufen wir einige Getränke und ein Glas Honig. Bei unserer Rückkehr ist die Lage unverändert, also setzen wir unsere Fahrtroute fort in Richtung Roosky.

An der Roosky-Schleuse fragen wir den Schleusenwärter, ob der Camlin River zu befahren ist. Er sagte für unser Boot sei das kein Problem. Kurz nach dem Lough Forbes biegen wir nach links in den Camlin River ab. Der Fluss ist wirklich sehr schmal und dicht bewachsen. Auf etwa der Hälfte der Strecke kommt uns ein großes Boot entgegen. Wir müssen aufstoppen und es vorbeilassen. Im Vorbeifahren sehen wir, dass es die Holländer sind, die wir am Tag zuvor am Albert Lock getroffen haben. Auf der Karte sehen wir einen Eintrag „Airdraft Gauge“ mit der wir nichts anfangen können. Wörtlich übersetzt hieß es „Luftzug Messung“. Gemeint ist eine Stromschnelle, was wir erkennen als wir hindurch fahren. Nach einer aufregenden Weiterfahrt kommen wir an dem kleinen Anleger unterhalb von Richmond Harbour an, wo wir über Nacht bleiben werden. Richmond Harbour ist ein privater Hafen, der über eine Schleuse zu erreichen ist. Von hier aus führt der Royal Canal bis nach Dublin. Im Hafen ist eine weitere Abpumpstation, die Situation ist die gleiche wie in Dromod, sie ist von Booten blockiert. Zudem ist die Schleuse nicht besetzt. Insgesamt macht der Hafen einen jämmerlichen Eindruck, ungepflegt und voller schrottreifer Boote.

Abends gönnen wir uns ein leckeres Essen und ein paar Bier im Richmond Inn Pub.

Mittwoch, 26.07.2023

Es regnet, wie vom Wetterbericht vorhergesagt. Wir verlassen unseren Liegeplatz und biegen nach ca. 100 m in den Clondra Canal ein, einen engen, dicht bewachsenen Kanal, an dessen Ende sich die Schleuse Clondra Lock befindet. Zum Glück ist sie besetzt und an unserer Seite geöffnet, sodass wir gleich reinfahren können. Die Schleusentore müssen mit Muskelkraft bedient werden. Der Schleusenwärter, ein kräftiger Kerl, muss alle Kraft aufbieten um die schwergängigen Tore zu bedienen. Kurz nach der Schleuse sind wir wieder auf dem Shannon.

Die nächste Gelegenheit zum Abpumpen ist Lanesborough. Auf der Karte finden wir weitere Einträge „Airdraft Gauge“, deren Bedeutung wir nun kennen und wissen was auf uns zukommt. Kurz vor Lanesborough ist der Shannon ca. 300 m breit. An der Lanesborough Bridge verengt er sich, was zu einer erheblichen Fließgeschwindigkeit führt. Wir sausen unter der Brücke durch und erkennen die Abpumpstation direkt hinter der Brücke, vorbei. Im nachfolgenden kleinen See drehen wir und legen gegen den Strom an der Abpumpstation an und werden nun endlich unser Schmutzwasser los.

Kurz danach erreichen wir den Lough Ree, den größten See am Shannon. Er ist 25 km lang und bis zu 10 km breit. Und obwohl er so groß ist, ist nur ein sehr kleiner Teil schiffbar. Neben dem Regen wurde es diesig, sodass wir uns von einer Tonne zur anderen orientieren mussten. Aufgrund des Wetters und der Vorhersage von aufkommendem Wind streichen wir unseren geplanten Abstecher zum Inny River und steuern direkt unser Tagesziel an, Coosan Point am südlichen Ende des Lough Ree.

Leider hat der direkt an der Marina liegende Pub heute geschlossen. Damit ist Reste-Essen angesagt. Aber wir haben noch drei Flaschen Bier und eineinhalb Flaschen Wein und müssen nicht darben.

Donnerstag, 27.07.2023

Das Wetter heute Morgen bedeckt, kein Regen; leichter Wind und gute Sicht.

Heute ist Sightseeing angesagt. Wir haben nur eine kurze Fahrt von 6 km bis nach Athlone, wo wir direkt hinter der Eisenbahnbrücke an einem ganz neuen Anleger festmachen. Ein kurzer Fußweg und wir erreichen die Kirche Saint Peter & Paul. Direkt gegenüber das Athlone Castle und dahinter Irlands ältester Pub, Sean´s Bar, in der es um 11:00 Uhr bereit voll ist. Wir laufen durch die Altstadt erstehen ein Brot und Kuchen für den Nachmittagskaffe und sind wieder am Boot.

Wir passieren die Schleuse am Südrand der Stadt, die größte und modernste am ganzen Shannon, und fahren weiter nach Süden. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir die Clonmacnoise, das Nationalheiligtum Irlands, eine Klosteranlage, die 650 gegründet wurde und in der zur Blütezeit 8.000 bis 10.000 Menschen lebten. Das Kloster wurde im Laufe der Jahrhunderte 50-mal von Wikingern, Normannen und auch von irischen Königen geplündert und zerstört. Nach der letzten Zerstörung 1552 wurde es nicht wieder aufgebaut. Bemerkenswert sind die Hochkreuze aus Sandstein. Wir besuchen zuerst die Multimedia-Show im Besucherzentrum und danach besichtigen wir die Ruinen.

Nach Kaffee und Kuchen machen wir uns auf den Weg zu unserem Zielhafen in Shannonbridge. Völlig ungewöhnlich für uns, der Hafen ist bereits voll. Wir finden noch einen Platz am alten Hafen direkt an der Brücke. Zum Abendessen gehen wir in Luker´s Pub, der in Sichtweite zu unserem Liegeplatz liegt. Von hier aus beobachten wir die, zum Teil erfolglosen Versuche weiterer Boote sich irgendwie festzumachen.

Freitag, 28.07.2023

Heute ist ein gemütlicher Tag, wir haben noch eine gute Stunde Fahrt mit dem Boot bis Banagher wo wir um 11:00 Uhr ankommen. Wir orientieren uns in dem kleinen Städtchen, suchen einen Pup für heute Abend und die Bushaltestelle für Morgen früh. Der Bus fährt um 11:00 Uhr, die Haltestelle ist an der Bücherei, es gibt weder Schilder noch einen Fahrplan, den finden wir jedoch in der Bücherei. Danach die organisatorischen Dinge, das Boot tanken und aufräumen, an der Rezeption die Rückgabe durchführen, Koffer packen usw.

Abends gehen wir in Flynn´s Bar & Restaurant. Das Essen ist nicht so toll, der Paddy im Burger so hart, dass sich die Gabel verbiegt. Enttäuscht verlassen wir den Laden und wenden uns J.J. Houghs Pub zu, in dem heute Livemusik gespielt werden soll. Leider ist die Tür verschlossen, das kann doch nicht sein. Nachdem wir lange genug an der Tür rumgerüttelt haben wird uns von innen geöffnet, zu dusselig eine Tür aufzumachen. Der Pub ist 250 Jahre alt und so sieht er auch aus. Hier scheint sich seit Anbeginn nichts verändert zu haben, außer elektrisches Licht und ein modernes Kassensystem. Wir finden rasch ein Bier das uns schmeckt, Smithwick´s Irish Red Ale und machen es uns gemütlich, die Musik beginn erst um 11 Uhr. Eine Band, bestehend aus zwei Gitarristen und einem Keyboarder, macht super Musik, der Pub füllt sich und die Stimmung steigt. Die Iren sind heftige Biertrinker, da können wir nicht mithalten. Obwohl es so voll ist entgeht das dem Wirt nicht, um halb eins kommt er an unseren Tisch und sagt wir müssten mehr trinken, er müsse schließlich die Band bezahlen. Also noch ein Pint bestellt, danach ist es genug, wir verlassen den Pub um Ein Uhr und verziehen uns auf unser Boot.

Antworten (6)

Nicole
Viel Spaß und macht viele Fotos. Lg Nicole

Helga
Dann hat doch alles noch gut geklappt 🤗LG Helga und John

Dagmar
....da können wir mitfühlen.... nun seid ihr aber an Bord..... wir wünschen euch eine wunderbare Reise.... Schiff ⛵ ahoi 🤗... LG Dagmar und Gerd

Helga
Was für schöne Fotos 👀. Nehmt uns bitte weiter mit 🙋‍♀️🙋 Gute Fahrt 🛥️

Barbara
Wir folgen euren Reiseeindrücken gespannt und wünschen euch eine gute Zeit! Schöne Aufnahmen!!! LG Barbara und Roger

Barbara
Falls es euch tröstet, hier ist herbstliches Schietwetter. Gute Weiterreise wünschen Roger und Barbara

Irland
Reiseberichte Irland