Veröffentlicht: 29.11.2024
(Vorsicht, Spoiler :-) … der wird belohnt!
Wir stehen früh auf, weil wir von Twizel noch etwa eine Stunde Fahrzeit zum höchsten Berg Neuseelands haben und weil wir nach unseren bisherigen Erfahrungen noch vor den asiatischen Besuchern, die ja immer in Massen aufschlagen, dort sein wollen.
Das Wetter in Twizel ist so mittelprächtig. Ein paar Wolken aber auch blauer Himmel ist erkennbar. Im Nationalpark selbst ist bestes Wetter versprochen. Wir hoffen, dass sich das Wetter nach der Fahrt völlig aufgeklärt hat und wir auch den guten Berg zu sehen bekommen.
Der Mount Cook, auch Aoraki genannt, ist mit etwa 3.800 Meter der höchste Berg Neuseelands und befindet sich in den Südalpen und hier im Aoraki/Mount Cook Nationalpark. Das ist von der Höhe schon mal eine Ansage. Unsere Zugspitze ist einen knappen Kilometer niedriger …
Aus dem Mount Cook-Gebiet gehen einige Gletscher ab, unter anderem der Fox-Gletscher und der Franz Josef Gletscher. Und der obere Bereich ist immer mit Schnee bedeckt.
Wir fahren los und entdecken immer mehr Wolken, die uns befürchten lassen, dass der Berg sich uns so schnell nicht zeigen wird. Aber aufgeben ist keine Option, wir ziehen das Ding jetzt durch.
Wir kommen immer näher ans Gebiet und werden mit tiefhängenden Wolken konfrontiert. Ob wir heute irgendwas vom Mount Cook und den ihn umgebenden Bergen sehen werden? Wir lassen uns nicht abhalten und machen uns auf den Hooker Valley Track. Ein Wanderweg der etwa drei Stunden dauert. Passt, denken wir. Eineinhalb Stunden für den Hinweg … vielleicht haben wir ja Glück …
Der Track ist ein recht moderater. Nicht viel Steigung, gute Wege. Allerdings drei Schwingbrücken, die wir begehen müssen. Aber nachdem ich die letzten Schwingbrücken bezwungen habe und als „Master of the swinging Bridges“ gelte, sollte das kein Problem sein … ;-)
Ist es auch nicht! Wir gehen den Weg und unser Wunsch nach Lockerung der Wolkendecke erfüllt sich nicht wirklich. Nichts zu sehen. Der Blick reicht vielleicht so hundert Meter nach oben.
Nach etwa eineinhalb Stunden kommen wir am Gletschersee, dem Hooker-Lake an, der hier allerdings nicht blau oder türkisfarben ist, sondern eher hellbraun ist. In ihm schwimmen ein paar wenige Eisberge …
Vom Mount Cook selbst ist nicht viel zu sehen, vor allem nicht die Spitze. Sie verbirgt sich weiterhin in den Wolken. Auch die Berge rundherum lassen keinen Blick auf die Gipfel zu. Lediglich ein paar kleinere Gletscher und daraus resultierenden Wasserfälle sind zu sehen.
Wir entscheiden uns, dem Gipfel ein wenig Zeit zu geben, sich zu zeigen. Mit uns sind noch viele andere hier, die wie wir warten wollen. Wir nehmen Platz auf einem Felskamm über dem Gletschersee und machen es uns gemütlich, so wie man es sich auf Felsen gemütlich machen kann. Wir packen unsere obligatorischen Cocosnutty-Crunchy-Kekse aus und mümmeln etwas dran rum, um uns die Zeit sinnvoll zu vertreiben …
Das Warten scheint sich zu lohnen, die Wolken werden etwas dünner und verziehen sich doch tatsächlich. Es liegen nur wenige Minuten zwischen Aufnahmen mit Wolken um den Gipfel und der freien Sicht auf den Mount Cook. Wir bekommen als Belohnung für das etwa einstündige Warten einen blauen Himmel mit einem Mount Cook-Gipfel, der kräftig mit Schnee bedeckt ist. Ein fantastisches Bild.
Die wartende Meute ringsum wird wach und überall werden die Handys oder die Kamera gezückt. Wir machen das natürlich auch. Mit dem Gipfel des Mount Cook werden auch die anderen Gipfel sichtbar. Wir sind ganz einfach nur total begeistert und freuen uns!
Wir bleiben noch eine ganze Weile dort und betrachten das gebotene Panorama.
Aber irgendwann machen wir uns dann doch auf den Rückweg. Ist ja noch mal eineinhalb Stunden, etwa.
Immer wieder blicken wir zurück und betrachten den blauen Himmel und machen die Bilder, die wir auf dem Hinweg mit „schlechtem“ Wetter gemacht hatten, noch einmal, jetzt mit Sonne.
Am Ende des Hooker Valley Track machen wir noch einen Abstecher zum Tasman-Lake, der auch als größter Gletschersee Neuseelands die entsprechende Türkis-Farbe trägt. Zudem gibt es hier ein paar Eisberge, die darin schwimmen.
Wir steigen wieder in unser Auto und fahren – sehr zufrieden mit dem Erreichten – die Strecke zurück zu unserem Chalet.