Veröffentlicht: 18.11.2024
Am Vormittag nehmen wir den etwas ausführlicheren Küstenwanderweg am Point Kean der höher liegt als der Wanderweg von gestern. Über den Kaikoura Peninsula Walkway haben wir wunderschöne Ausblicke auf die Berge und auf das offene Meer.
Die Landschaft, wenn man in Richtung der Berge schaut, sieht aus wie in Bayern bzw. den Alpen. Grüne Wiesen, hohe Berge mit teilweisen schneebedeckten Gipfeln. Wenn nicht ab und an eine Palme in das Blickfeld geraten würde, könnten wir das tatsächlich als Postkarte aus dem Allgäu „verkaufen“.
Wir gehen am Ende des Wegs wieder auf Meereshöhe, also runter an den Strand. Wir sind heute weiter den Strand entlanggelaufen als gestern, als der Tag schon zur Neige ging.
Die Seehunde liegen wieder „bräsig“ in der Sonne und ruhen sich aus. Nur wenige bewegen sich. Wir sehen ein Jungtier, das sich gerade an der Muttermilch zu schaffen macht. Fisch ist scheinbar noch nicht das richtige fürs Baby …
Es ist ein kühler und kräftiger Wind, der uns begleitet. Die Temperatur liegt bei etwa 17 Grad, soll aber im Laufe des Tages noch auf 19 Grad ansteigen.
Wir haben am Nachmittag noch einen Whale-Watching-Flug gebucht. Wir hoffen, dass es uns nicht zu schaukelig wird da oben bei dem jetzt gefühlten Wind … Ist ja eine kleinere Maschine, mit der wir heute in die Luft gehen …
Nach 14 Uhr treffen wir am Hangar vom Kaikoura-Airport ein. Wir „checken ein“ und im Gegensatz zum normalen Flughafen wird nicht unser Gepäck gewogen, sondern wir selbst…;-) Schreck, sind wir zu füllig für das kleine Flugzeug? Das „Bodenpersonal“ gibt grünes Licht und wir dürfen mit. Man will sicherlich nur wissen, mit wie viel Gewicht der Pilot und das Flugzeug zu kämpfen haben … Wir setzen uns in den Warteraum. Hier sind bereits drei französiche Touristen, die mit uns fliegen wollen. Die Kapazität liegt bei 8 Personen, inklusiv Piloten. Wir könnten also noch zwei Personen mitnehmen. Kurz darauf kommen diese auch an. Es sind zwei Deutsche, die die Passagierliste dann komplettieren. „Boarding completed“, sozusagen ...
Dann erscheint der „Erklärbär“ und sagt uns zunächst, dass wir alles das, was wir vorsorglich an wärmenden Sachen angezogen haben, weil es ja kalt sein würde im Flugzeug, wieder ausziehen sollen. Wir sollen nichts weiter mitnehmen als eine Kamera. Im T-Shirt zu fliegen wäre okay, weil es im Flugzeug warm sein würde. Okay, wir glauben ihm mal und ziehen die wärmende Pelle wieder aus.
Danach bekommen wir unsere Rettungsweste und deren Funktionsweise erklärt. Ähnlich wie im Linienflieger. Dann geht es los. Je nach Gewicht wird der Flieger beladen. Eine Person darf neben dem Piloten Platz nehmen, die anderen in Zweierreihen dahinter. Freundlicherweise, wahrscheinlich weil wir beide ähnlich viel wiegen, werden wir in der hinteren Reihe neben einander gesetzt.
Nach dem Anschnallen und dem Hinweis, wo sich die Brechtüten befinden und der Bitte des Piloten, dass wir diese ggf. auch benutzen sollten, da er sonst den Boden reinigen müsste und da hätte er keine Lust zu, dreht sich der Propeller.
Der Flieger rumpelt über die Piste und mit dem Hinweis, dass es etwas rumpelig werden könnte, erheben wir uns in die Luft.
Es zeigt sich eine wunderschöne Küstenlandschaft mit einem tollen Bergpanorama. Wege, die wir am Kean Point auch gelaufen sind und die Seehunde beobachtet haben.
Wir halten aber auch Ausschau nach den gewünschten Walen oder auch Delfinen … Ich nehme es mal vorweg: Wir haben in den 40 Minuten, die wir über das Meer geflogen sind, nicht eines dieser Tiere gesehen. Uns wurde aber auch im Vorfeld gesagt, dass es wahrscheinlich schwierig würde, sie zu sehen. Das Wasser ist zu aufgeraut und zudem neigt sich auch die Zeit der Walwanderung dem Ende zu. Uns war das nicht ganz so wichtig und sind nicht enttäuscht, dass wir keine gesehen haben. Thorsten hat ein paar wenige Delfine gesehen, aber die waren schwer auszumachen in den Wellen. Eine Kamera hätte die gar nicht aufgezeigt. Das Erlebnis des Überfliegens der Küstenlandschaft bei blauem Himmel war schon ein Erlebnis genug.
Wir kehren zurück in unsere Unterkunft und sind gespannt auf Morgen, wenn wir die Bootstour zu den Delfinen machen. Dann haben wir drei Stunden Zeit und hoffen, dann Delfine (und vielleicht auch einen Wal) zu sehen.
Das Wetter jedenfalls scheint sich zu beruhigen. Stärkerer Wind, wie heute, ist nicht angezeigt. Schon mal die halbe Miete …