Veröffentlicht: 02.08.2021
Die neue Woche beginnt mit Sonnenschein. Zwar kühler als letzte Woche, aber immer hin nur wenige Wölkchen, die den ganzen Tag über versuchen, vor die Sonne zu drängeln und meistens dann doch schnell wieder verschwinden.
Der Knecht, beladen mit den Rädern, bringt uns zum Start nach Pankofen, von dort aus führt die Runde auf dem Radweg nach Platling zum ersten Highlight, der Isarwelle, eine künstliche Flusswelle für Surfer. Dort bleiben wir eine Weile, um den Surfern zuzuschauen. Normalerweise sind dort bei diesem Pegelstand wohl viel mehr, erzählt uns einer der Surfer. Heute freuen sie sich darüber, dass wenig los ist. Sehr beeindruckend, sieht nach ner Menge Spaß aus.
Jetzt geht die Fahrt für uns auf dem Isarradweg weiter. Vor 3 Jahren fuhren wir schon mal ein Stück entlang der Isar, in Richtung des Ursprunges im Karwendel. Wir fuhren 2018 über Bad Tölz bis an den Sylvensteinsee an der Isar flußaufwärts und waren damals unterwegs nach Venedig. Heute fahren wir neben der Isar bis zu ihrer Mündung in die Donau - auch eine alte Bekannte, die wir letztes Jahr von Passau bis Wien begleitet hatten.
Es geht wieder durch Auen und Naturschutzgebiete, auf Schotternwegen und Asphalt. Mal führt der Radweg über kleine Brücken, einmal seltsamerweise so, dass Mann die Fahrräder eine Treppe hochtragen muss (während Frau diese Handlung fotografiert und daher Mann nacheinander beide Fahrräder trägt.)
Entlang der Strecke ist es wieder so wunderschön, dass man ständig Bilder machen will, um nichts der Eindrücke zu vergessen. Große, alte Bäume säumen die Wege, Eichen, Eschen und natürlich Pappeln. An den Dämmen blühen viele wilde Blumen, die bei den Schmetterlingen sehr beliebt sind. So viele Schmetterlinge flattern manchmal um uns herum, dass wir schon Angst bekommen, einen zu überfahren. Aber die schlauen Tierchen passen gut auf sich auf.
Apropos schlaue Tierchen, andere Insekten haben sich einen tollen Lebensraum gesucht. Sie hausen direkt an der Mündung der Isar. Da sitzen sie also und warten, bis die Isar-Mündungs-Ausblicks-Touristen kommen und dann Attacke! Stechmücken, tausende! Wir machen schnell Fotos und rasen weiter bevor sie uns aussaugen. Gut, dass wir Autan dabei haben, schlecht, dass wir es heute morgen ungenutzt im Bad stehen ließen.
Kurz nach der Mündung liegt direkt am Radweg ein schöner Biergarten und da dieser geöffnet hat, nutzen wir Chance für eine Brotzeit. Leberkäs und Obatzda.
Weiter geht es entlang der Donau… nächstes Ziel Deggendorf. Denn Deggendorf schuldet uns ja noch Spaghetti-Eis. Das war ja schon für Donnerstag versprochen. Vorbei an vielen Kirchtürmen geht es heute, die natürlich alle fotografiert werden, gerade haben wir wieder den Foto in der Hand, als wir auf dem Feld 2 Hasen entdecken und diese dann auch gleich „einfangen“.
Diese unzähligen kleine Orte und Höfe, nicht zu jedem führt eine geteerte Straße. Manchmal ist es tatsächlich ein geschotterter Weg, der die Verbindung zur Außenwelt ist. Wir lachen, als wir einen dpd-Transporter auf so einem grobgeschotterten Weg fahren sehen, in der Mitte des Weges wächst das Gras, rechts und links Acker, da geht es wohl zu einem Wohnhaus. Wir denken uns aus, dass der Fahrer vielleicht nicht hier aufgewachsen ist und fragen uns, ob er wohl seinem Navi zu 100% vertraut.
Heute fahren wir also ins Zentrum von Deggendorf und das ist wirklich schön. Eine große verkehrsberuhigte Zone, viele Läden, Menschen, Sonnenschein. Richtiges Stadtfeeling, aber uns interessiert nur eines: wo ist die Eisdiele? Als wir sie finden, müssen wir zwar warten, bis endlich ein Tisch frei wird, aber diese Wartezeit ist es uns wert. Schön am Tisch sitzen, Sommer genießen, Spaghetti-Eis essen und Leute angucken.
Heute ist der große Tag, an dem Petra ihre 7000km auf dem Tacho hat. So viel haben wir gemeinsam mit den Rädern erlebt. Wir freuen uns über die vielen Touren und unterhalten uns darüber, dass wir beim Kauf der Fahrräder noch gar nicht erahnen konnten, was wir damit alles erleben dürfen. Wir sind gespannt, was noch alles kommt.
Die restliche Runde der Tour zurück zum Knecht, der brav am Parkplatz auf uns wartet, tut uns mal wieder der Hintern weh. Wieder mal kommen wir zu der Erkenntnis, dass Radwege, die eben verlaufen, viel anstrengender für das Sitzfleisch sind. Die nächste Tour soll wieder bergauf und -ab gehen.
Schon heute morgen entdeckten wir in Plattling ein Schild der Firma Dictum. Unter Schreinern ein Begriff - für Handwerkzeuge - viel japanisches Werkzeug, aber auch aus England, Kanada und aus Deutschland, der Schreiner findet hier alles was das Herz begehrt. Jetzt wollen wir die Chance nutzen und den Shop am Firmensitz besuchen. Man ist quasi im Schreinerwerkzeughimmel. Hobel, Stemmeisen, Drechselwerkzeug, Winkel und und und - der Schreinerhimmel eben.
Der Rückweg mit dem Knecht verläuft dann auch auf der Strecke, die wir letzte Woche die Räder schieben mussten und wir lassen die endlosen Qualen nochmal Revue passieren. 4 km bergauf schieben, wir konnten heute noch die Erschöpfung spüren und uns gegenseitig die Stellen zeigen, wer an welcher Stelle sein Rad in den Wald schmeißen wollte.
Heute Abend wurde wieder auf der Terrasse gegrillt, der schöne Abendhimmel bewundert und natürlich der Tagesbericht geschrieben.
Für morgen steht Großes an. Die Vorbereitungen sind getroffen und wir haben Respekt vor dem, was wir morgen vorhaben.