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Hong Kong - 17.04.19

Veröffentlicht: 18.04.2019

Nach dem gestrigen Sightseeing-Marathon hatte ich mir für meinen letzten Tag in Hong Kong nicht weniger vorgenommen. Für diesen Tag hatte meine Wetter-app strahlenden Sonnenschein und bis 27 Grad angesagt. Mit großen Erwartungen habe ich  morgens die Gardinen aufgezogen und wurde leider nicht von Sonnenstrahlen begrüßt. Es war wieder grau, nebelig und die Wolken hingen tief. Aber es regnete nicht. Die Wetter-App sagte weiter voraus, dass es schön werden sollte. Ich wollte daran und an einen Leitsatz, den wir uns immer an der Küste sagen "Ein Tag muss sich entwickeln" glauben. Da man für die beliebten Aussichtspunkt von langen Warteschlangen gewarnt war, bin ich an dem Tag bereits früh los um nicht wertvolle Zeit beim Anstehen verlieren wollte  Zumal das Stehen in Warteschlangen mit Chinesen keinen Spaß macht. Sie drängeln, obwohl es keinen Grund gibt sich weiter zu bewegen, sie überholen gern mal oder es kommen plötzlich von irgendwo noch welche her, die sich dann dazu stellen, weil sie wohl dazu gehören. An diesem Morgen wollte ich als erstes auf den Victoria Peak, welches der höchste Aussichtspunkt von Hong Kong ist und von wo man eine tolle Aussicht auf die Stadt haben soll. Ich hoffte sehr, dass sich, bis ich oben ankommen würde, die Wolken über den Hochhäuser verzogen hätten. Auf den Victoria Peak gelangt man mit der Peak Tram, das ist eine Standseilbahn, welche das ältestes öffentliche Verkehrsmittel der Stadt ist und die 396 m lange Steigung zum höchsten Punkt bewältigt. Die Strecke ist so steil, dass der Fußboden der Bahn geneigt ist, damit Fahrgäste besser aufrecht stehen können. Ich hatte aber einen Sitzplatz ;-). Mein frühes Aufstehen würde belohnt, als mich an der Talststion keine Warteschlange erwartete und ich mit der nächst kommenden Bahn fahren konnte. Die Fahrt mit der Peak Tram war schon abenteuerlich, denn die Bahn quält sich sehr ruckelnd den Berg hoch und es ist schon lustig wenn beim Blick aus dem Fenster alle Hochhäuser dem Schiefen Turm von Pisa gleichen. Die Aussicht vom Peak war zunächst noch etwas diesig und wolkig, aber auch so schon atemberaubend. Da ich von dort oben auch nach Kowloon blickte, konnte ich einige Punkte wiedererkennen an denen ich am Vortag war. Da man erkennen konnte, dass sich hinter der Wolkendecke schon die Sonne versteckte, habe ich ein wenig Zeit mit meinem Frühstück to go überbrückt. Das Warten würde belohnt, denn die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und nun konnte man einen sonnigen Ausblick über die Stadt genießen. Ich war sehr froh, dass man den Weg hoch auf den Peak und auch wieder runter mit der Tram bewältigen konnte. Denn mit der Temperatur hatte die Wetter-App keinesfalls gelogen. Doch dadurch, dass wir am Vortag so viel Regen hatten, wurde es auch sehr schwül. Als nächstes Ziel für diesen Tag hatte ich mir die Insel Lantau ausgesucht auf der es den "Big Buddha" zu besichtigen gab und das gelangen dorthin mit einer Seilbahnfahrt verbunden ist. Eigentlich hätte ich von Hong Kong Islands dorthin direkt zur Talstation der Seilbahn mit der Metro fahren können. Doch es gab noch eine Sache, die zu einem Hong Kong Besuch unbedingt dazu gehören muss und was ich am Vortag wetterbedingt noch nicht gemacht hatte, eine Fahrt mit der Star Ferry. Daher habe ich die Überquerung des Wasserweges mit der Fähre vom Central Pier nach Kowloon zurück gelegt und bin nicht unterirdisch mit der Metro gefahren. Von der Fähre aus konnte ich vom Wasser aus nochmal eine tolle Aussicht auf die Skyline von Hong Kong Islands und die Uferpromenade von Kowloon betrachten. Entgegen der Fährfahrt in Shanghai war dies eine sehr entspannte Überfährt, die man auch genießen konnte. Ich bin dann in Kowloon in die Metro gestiegen und bis zur Endstation in Tung Chung, wo sich die Talstation der Seilbahn befindet, gefahren. Dort erwartete mich nun das, was mir morgens bei der Peak Tram erspart blieb, eine endlose Warteschlange. Bis ich endlich in einem Cable Car saß, hatte ich fast zwei Stunden angestanden. Man gut, dass ich morgens Zeit gespart hatte. Bei einer Geburt eines Kindes sagt man doch, dass Schmerzen und alles was während der Geburt war, vergessen ist, sobald man das Kind in den Armen hält. So in etwa fühlte ich als die Seilbahn die ersten Meter zurück gelegt hatte. Unbeschreiblich schön und unvergesslich. Man hatte eine atemberaubende Aussicht und ganz ruhig und sanft war die Fahrt. Die über 5km lange Fahrt genoss ich in vollen Zügen. An der Bergstation angekommen, erwartete mich natürlich erst einmal ein Areal speziell für Touristen gemacht, Souvenirläden und Restaurants dich aneinander gereiht. Bevor ich den Aufstieg zum Big Buddha wagen wollte, habe ich mich erst einmal bei einem Mittagessen, das so aussah wie wenn man gebratene Nudeln beim Chinesen in Deutschland ist, gestärkt. Doch nachdem ich letztes Jahr die Chinesische Mauer erklimmt hatte, war der Aufstieg zum Big Buddha ein Katzensprung. Vor dieser riesigen, thronenden Buddha-Statue zu stehen, war schon beeindruckend. Auch der Rund-um-Blick mit den hängenden Wolken in den Bergen war toll. Am späten Nachmittag machte ich mich mit der Seilbahn, wieder traumhaft schön, wieder auf Richtung Tal und fuhr mit der Metro zurück in die Stadt. Seit Beginn der Planung meiner Reise war klar, dass ich den Mittwochabend auf jeden Fall nach "Happy Valley" möchte. Happy Valley liegt auf Hong Kong Islands und dort befindet sich der Racecourse der wöchentlich stattfindenden Pferderennen. Jeden Mittwochabend finden dort insgesamt 8 Pferderennen statt. Auf den Tribünen und entlang der Rennstrecke sammeln sich Tausende von Menschen, die bei Bier und Fastfood feiern und bei den Rennen mitfiebern. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Das war definitiv ein unvergessliches Highlight meines Aufenthaltes in Hong Kong. Den Weg zum Happy Valley und auch zurück hatte ich mit einer von unzähligen fahrenden  Doppeldecker-Straßenbahnen zurück gelegt. Auch dieses ist ein Erlebnis für sich, dass zu einem Besuch von Hong Kong dazu gehört. Während der Hinfahrt habe ich gemerkt wie viel vom Stadtteil Hong Kong Islands noch nicht gesehen hatte. Die Tram schiebte sich durch die vom Verkehr verstopften Straßen und ich konnte die pulsierende Atmosphäre der Menschenmasse, die sich über die Fußwege schiebten aufsaugen. Da es ja schon dunkel war, war alles bunt beleuchtet. Von den vielen Lichtern und den unzähligen Geschäften und Restaurants waren meine Sinne ganz überfordert, da ich gar nicht wusste wo ich als erstes und als letztes hin schauen sollte. Wahnsinn! 

Zurück im Hotel war der Abend sehr schnell vorbei, da ich nach dem Duschen total k.o. ins Bett fiel, denn an diesem Tag war ich 11 Stunden unterwegs. Mit den ganzen Eindrücken schlief ist sehr schnell ein.

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