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20.01.2023 – Ausflug in den Khao Sok Nationalpark

Veröffentlicht: 30.01.2023

Nach ein paar Tagen Inselleben war es mal wieder Zeit für einen Standortwechsel. Nach wie vor in Richtung Süden unterwegs, führte uns unser Weg als Nächstes zum Khao Sok Nationalpark, einem wunderschönen Fleckchen Erde rund 150 Kilometer von Phuket entfernt. Nach der rund siebenstündigen Anreise sind wir am späten Abend in unserem Hostel angekommen. Rückblickend war es wohl eines der besten Hostels, während meiner gesamten Zeit in Südostasien. Zum einen hatten wir einen sehr sauberen Bungalow für uns alleine, zum anderen und das ist eigentlich viel wichtiger, war unsere Hostmum supernett. Während unseres Aufenthalts servierte sie uns kostenlos Früchte, gab uns Tipps zu Touren und transportierte uns zum Nationalpark sowie bei unserer Abreise auch zur Busstation. Wer also mal den Khao Sok Nationalpark besuchen möchte, das Khao Sok Holiday Resort ist eine ganz klare Empfehlung.

Für den ersten Tagen hatten wir uns überlegt, auf eigene Faust im Nationalpark wandern zu gehen. Bevor man den Nationalpark betritt, ist eine Gebühr von rund 10,00 € fällig, womit der Khao Sok Nationalpark zu den teuersten in ganz Thailand gehört. Die Natur, die man hier geboten bekommt, ist aber jeden Cent wert. Am Eingang zum Park gibt es eine große Karte, die alle Wanderrouten aufzeigt. Wir entschieden uns zuerst für einen kleinen Hike zu einem Wasserfall mit der Option, die Wanderung noch zu verlängern und noch einen weiteren Wasserfall zu erklimmen, falls wir noch Lust hatten. Wir liefen also drauf los und erreichten den ersten Checkpoint schneller als gedacht. Aus Sicherheitsgründen muss man sich hier in eine Liste eintragen, damit die Parkranger wissen, wer aktuell wo im Nationalpark unterwegs ist. Beim Eintragen in besagte Liste wurden wir darauf hingewiesen, dass wir den Wanderweg offiziell nur bis zu einer bestimmten Wegmarkierung laufen dürften, weil sich im Gebiet dahinter angeblich eine Königskobra aufhält. Nun ist das mit den Warnhinweisen in Südostasien so eine Sache, häufig hat man als Tourist das Gefühl, dass diese nur dazu da sind, damit man sich für viel Geld einem Guide anschließt. Da wir zwischendurch weitere Wanderer getroffen hatten und dementsprechend mit einer großen Gruppe unterwegs waren, entschieden wir uns, die Wanderung ohne Guide fortzusetzen, ob mit oder ohne Kobra. Wir marschierten bestimmt vier Stunden durch den Urwald, mal ging es hoch, mal ging es runter, mal verliefen wir uns, weil es keine Hinweisschilder gab. Schlussendlich erreichten wir aber unser Ziel, einen wunderschönen Wasserfall mitten im Nirgendwo. Da wir vor Einbruch der Dunkelheit auf jeden Fall aus dem Dschungel raus sein wollten – der Respekt vor der möglichen Schlange war dann vielleicht doch etwas zu groß – konnten wir leider nicht länger am Wasserfall verweilen und auch das Baden musste ausfallen. Nach einer kurzen Erholungspause machten wir uns auf den Rückweg. Da wir den Weg nun kannten, dauerte dieser auch keine vier Stunden mehr. Als wir gerade auf den letzten Metern waren, gab es dann doch noch einen kurzen Schockmoment, denn tatsächlich war sie auf einmal da, eine etwa zwei Meter lange schwarze Schlange lag direkt neben dem Weg. Wahrscheinlich hat sie sich genauso erschreckt, wie wir uns erschreckt haben. Während ich mit einem großen Satz weggesprungen bin, ist die Schlange in entgegengesetzter Richtung im Dschungel verschwunden. Mit diesem schönen Erlebnis endete unsere insgesamt 15 Kilometer lange Wanderung durch den Dschungel des Khao Sok Nationalparks.

Am nächsten Morgen haben wir das Terrain gewechselt. Der Khao Sok Nationalpark ist nämlich nicht nur für seinen Dschungel bekannt, sondern auch für atemberaubend schöne Seen mit großen Kalksteinformationen, die als Berge aus dem Wasser ragen. Um die Umgebung ausgiebig zu erkunden, haben wir uns dazu entschieden, eine geführte Tour zu buchen. Für zwei Tage und eine Nacht sollte es mitten in den Nationalpark gehen. Wir wurden nach dem Frühstück abgeholt und sind an den Rand des Chieo Lan Sees gefahren. Von dort ging es mit dem Boot weiter zu unserer schwimmenden Unterkunft. Im Rahmen der Tour ist eine Übernachtung in einer kleinen Hütte inkludiert, die selbst Teil eines schwimmenden Dorfes ist. Nachdem wir unsere kleinen, sehr spartanisch eingerichteten Hütten bezogen hatten – mehr als zwei Matratzen gab es nicht – ging es auch schon weiter zu unserem ersten Ausflugsziel, einer Höhle mitten im Dschungel. Grundsätzlich sind Höhlen hier in Südostasien nichts allzu Besonderes, diese ist jedoch eine Ausnahme. Denn sie ist über 500 Meter lang, stockfinster und kann durchquert werden. So ging es ausgestattet mit Badehose und Stirnlampe rein ins Abenteuer. Zu Beginn war der Weg noch sehr breit und nicht sonderlich anspruchsvoll. Das änderte sich jedoch relativ schnell. Der Weg wurde immer schmaler und das Wasser stieg merklich an. Irgendwann stand uns das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals. Für Menschen mit Platzangst war spätestens ab dem Moment kein Platz mehr. Und auch Leute mit einer Spinnenphobie hätten sich wahrscheinlich nicht sonderlich wohlgefühlt. Links und rechts hingen sie an den Felswänden und beobachten abwartend das Geschehen. Nach einer guten Stunde war es dann überstanden und wir traten wieder ins Freie. Der Rückweg ins schwimmende Dorf wurde noch von einem schönen Sonnenuntergang begleitet, der perfekte Abschluss eines tollen Tages. Am nächsten Morgen ging es schon um 6 Uhr mit einer kleinen Morgensafari auf dem Wasser weiter, wobei wir bis auf ein paar Affen und einen Nashornvogel keine außergewöhnlichen Tiere gesehen haben, was aber von der atemberaubenden Landschaft wettgemacht wurde. Nach der Safari ging es zurück zum Dorf, wo zuerst gefrühstückt und dann gepackt wurde. Denn unser Ausflug auf dem Wasser neigte sich schon wieder dem Ende entgegen. Auf dem Rückweg zum Anleger machten wir noch einen Abstecher zu einer weiteren Höhle, diese konnte es jedoch nicht mit der vom Vortag aufnehmen. Auch hier war die Bootsfahrt der eigentliche Höhepunkt. Die Landschaft im Khao Sok Nationalpark ist einfach unbeschreiblich schön.

Benebelt von den tollen Eindrücken haben wir uns noch am gleichen Abend auf den Weg zu unserer nächsten Station gemacht. Nächster Halt: Phang Nga! Eigentlich sollte zu Phang Nga ein eigener Blogartikel erscheinen, jedoch kam es erstes anders, und zweitens als man denkt. Der Ausflug zur James Bond Island, der berühmten Insel, wo Roger Moore in „James Bond und der Mann mit dem goldenen Colt“ mit dem Flugzeug am Sandstrand landet, ist für mich leider flachgefallen. Kurz vor dem Ende meiner viermonatigen Reise durch Südostasien hatte mich doch tatsächlich noch eine Lebensmittelvergiftung erreicht, wodurch ich die zweiten Tage dort im Bett verbringen musste. Details erspare ich euch an der Stelle mal. Immerhin konnte Jacob die Tour machen und mir im Anschluss von den Eindrücken erzählen. Nach aus meiner Sicht zwei sehr unspektakulären Tagen ging es dann auch schon wieder weiter. Beachen war wieder angesagt!

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