Veröffentlicht: 14.01.2023
Endlich wieder zurück in Thailand! Nachdem ich von Mitte November bis Anfang Dezember bereits drei Wochen im Norden von Thailand verbracht habe, möchte ich nun den Januar nutzen, um den Süden zu erkunden. Nach einer mehr oder weniger (un-)entspannten Nacht am Flughafen von Kuala Lumpur (der Fußboden hat die harten Matratzen in Südostasien noch einmal getoppt) bin am ich am 4. Januar morgens um kurz vor 9 am Flughafen in Bangkok angekommen. Normalerweise zieht es mich danach direkt zum Hostel, um die klassische Ankommens-Checkliste abzuarbeiten. Jedoch nicht dieses Mal. Grund dafür war Besuch aus Deutschland. Jacob, ein Freund und ehemaliger Arbeitskollege aus Lüneburg, hatte sich angekündigt, um bis Ende Januar zusammen mit mir zu reisen. Da Jacob um 12 Uhr Ortszeit am anderen Flughafen in Bangkok landen sollte und ich ihn natürlich abholen wollte, brauchte ich einen Transfer vom Flughafen Don Mueang zum Flughafen Suvarnabhumi. Im Vorfeld hatte ich recherchiert, dass es einen Bus geben soll, mit dem man unkompliziert den Flughafen wechseln könnte. Die Betonung hierbei liegt auf „unkompliziert“, denn so unkompliziert wie gedacht wurde es dann natürlich doch nicht. Als ich in den Bus einsteigen wollte, fragte mich der Kontrolleur nach einem Weiterflugticket vom Flughafen Suvarnabhumi. Dieses hatte ich selbsterklärend nicht, denn ich wollte ja in Thailand bleiben und lediglich Jacob abholen. Ich fragte ihn dann, ob ich denn ein ganz normales Ticket kaufen könnte, worauf er antwortete: „Ne, das geht nicht. Man kann nur mit einem Weiterflugticket mitfahren.“ Nach rund 26 Stunden ohne Schlaf hätte ich ihm am liebsten meine Meinung dazu gesagt, da er aber ohnehin nur gebrochen Englisch sprach, verkniff ich mir meine Wutrede. Es hätte ja ohnehin nichts genützt. Genervt habe ich mich also auf die Suche nach einem öffentlichen Bus gemacht. Diesen hatte ich dann sage und schreibe 45 Minuten später auch endlich gefunden. Nun ja, nach einer Stunde Fahrt und weiteren drei Stunden Wartezeit kam Jacob dann endlich aus dem Sicherheitsbereich und das Abenteuer konnte endlich losgehen. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Hostel. Der Zufall wollte es, dass ich am nächsten Geburtstag hatte, weshalb wir kurz darüber nachgedacht hatten, abends noch in meinen Geburtstag hinein zu feiern. Nach den üblichen Ankunftstätigkeiten (Checkin im Hostel, SIM-Karte kaufen, Essen…) lagen wir jedoch beide um halb 9 todmüde im Bett. Die Anreise nach Bangkok hatte uns so mitgenommen, dass an Feiern nicht mehr zu denken war. Und so habe ich in meinen Geburtstag hinein geschlafen.
Stattdessen startete dann der nächste Morgen mit einer kleinen Feier. Trotz etwa 10.000 Kilometer Entfernung zauberte Jacob auch hier ein paar Geburtstagsgeschenke und zwei kleine Geburtstagskuchen aus seinem Rucksack – Danke an alle für die schöne Überraschung! Ich finde es übrigens noch immer bemerkenswert, dass er alles durch den Zoll bekommen hat. Nachdem die Geschenke ausgepackt und die Geburtstagskuchen verfrühstückt waren, ging es auf die erste Sightseeingtour. Bei meinem ersten Bangkok-Besuch hatte ich ja absichtlich auf die Sehenswürdigkeiten verzichtet, sodass es für mich auch neu war. Der erste Weg führte uns zum Großen Palast, dem ehemaligen Wohnort der thailändischen Königsfamilie. Seit 1925 dient der Palast nur noch rein zeremoniellen Zwecken und der König lebt in einem neuen Domizil in Bangkok. Mein eigentliches Credo, mir keine weiteren Tempel anzuschauen, musste ich an diesem Tag übrigens brechen, sonst hätte der Besuch im Königspalast ausfallen müssen. Egal, wo man hinschaute, Tempel. Ein Tempel reihte sich hier an den anderen. Nachdem wir uns gefühlte 30 Tempel, was bei Weitem nicht alle waren, bei sommerlichen Temperaturen rund um die 30 Grad angeschaut hatten, verließen wir das Gelände rund um den Palast und zogen weiter zum nächsten Wahrzeichen Bangkoks. Und was schaut man sich am liebsten an, wenn man gerade 30 Tempel gesehen hat? Richtig, noch einen Tempel. Hier handelte es sich aber mal wirklich um einen speziellen – auch für mich. Der Wat Pho ist der Tempel des liegenden Buddhas und zählt zu den größten sowie ältesten Anlagen von Bangkok. Wie der Name schon verrät, kann man hier einen liegenden Buddha bestaunen. Ganze 45 Meter misst die Statue, die zum 60. Geburtstag des Königs Bhumibol mit Millionen von Blattgoldblättchen überzeugen wurde – ich war übrigens schon mit den Kuchen und den „normale“ Geschenken sehr zufrieden. Zurück zum Thema: Der Buddha ist so lang, dass es kaum möglich ist, ihn komplett auf ein Bild zu bekommen. Dank der Technik und einem Weitwinkelmodus habe ich es aber trotzdem geschafft. Wie die meisten Besucher schauten wir uns lediglich den Tempel mit dem liegenden Buddha an und verzichteten auf die restlichen.
Um der großen Mittagshitze aus dem Weg zu gehen und etwas zu entspannen, ging es danach weiter in den Lumphini Park. Die kleine Grünanlage bietet etwas Ruhe und Erholung im sonst so geschäftigen und lauten Bangkok. Hier liefen uns dann auch wieder ein paar Warane über den Weg. Echt verrückt, die ersten Monate in Südostasien habe ich die ganze Zeit die Augen nach Waranen offengehalten und keine gesehen, jetzt sehe ich sie andauernd. Vor dem Besuch im Lumphini Park gab es für Jacob übrigens noch das erste Pad Thai zu essen. Nach vier Wochen in Malaysia und Singapur war das auch für mich ein absolutes Highlight. Allein wegen dem Essen hatte sich die Rückkehr nach Thailand schon gelohnt. Anlässlich meines Geburtstags hatten wir für den Abend einen Tisch in einer der unzähligen Rooftopbars reserviert. Bei kühlen Drinks und leckerem Essen haben wir den Abend dann in luftiger Höhe und einem schönen Ausblick über das abendliche Bangkok ausklingen lassen.
An zweiten Tag stand eine Bootstour auf dem Chao Phraya auf dem Programm. Der größte Fluss Bangkoks windet sich wie eine Schlange durch die Millionenstadt und bietet eine ganz andere Perspektive auf die thailändische Metropole. Insgesamt zweieinhalb Stunden schipperten wir bei bestem Wetter über den Fluss, bevor wir gegen Nachmittag ins Hostel zurückkehrten, um uns für den Abend frisch zu machen. Für die letzten Sonnenstunden des Tages sind wir noch einmal zum Chao Phraya zurückgekehrt. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Wat Arun, einem Tempel, hinter dem die Sonne untergeht. Leider war es etwas bewölkt, sodass es keinen klaren Sonnenuntergang zu bestaunen gab. Da der Tempel aber in den Abendstunden beleuchtet wird, war es trotzdem ein schöner Anblick. Im Anschluss daran ging es noch auf einen der vielen Nightmarkets, wo es natürlich ein Pad Thai zu essen gab. Am nächsten Tag stand dann der erste Reisetag auf dem Programm. Es ging nach…