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From "the town under one roof" to Anchorage

Veröffentlicht: 06.08.2018

Um 08:45 gehen die ersten Passagiere der Island Princess in Whittier von Bord. Wir sehen das imposante Schiff im Hafen schon von unserem Standplatz aus. Hektik bricht aus, als wir mit Verny auf den Parkplatz vor dem Schiff fahren. Cars, Vans und Autos der verschiedenen Tour Operators und viel Personal wuseln auf dem Platz herum, da passen "verlorene" Touris mit einem Camper nicht ins Konzept. Der aufgeregt herbeieilende Herr im todschicken, gelben Plastikgilet winkt schon im laufen wie verrückt. Er beruhigt sich erst als wir ihm erklären, dass wir zwei VIP's abholen. Da bekommen wir sogar einen Platz hinter zwei Containern zugewiesen.

Und da kommen Andrea und Claude im Regen, das Gepäck im Schlepptau. Schön euch zu sehen! Whittier ist keine Perle am Pazifik, das wunderschöne Hochhaus, die "Industriezone Fischerei" sind wenig aamächelig. Die tiefhängenden Wolken verhindern, dass man die schönen umliegenden Berge mit den Schneefeldern sieht und der Passage Canal wirkt bleiern. Nach der freudigen Begrüssung brauchen wir alle einen Kaffee und etwas zwischen die Zähne.

Wir beschliessen auf dem Weg nach Cooper Landing das Alaska Wildlife Conservation Center zu besuchen und fahren zum Tunnel.

Die nette Dame an der Reception unserer ersten Bleibe in Cooper Landing erzählt uns, dass sie am Morgen beim Fischen im unteren Teil des Russian River (genau im Hole 18, ein Zugang zum Fluss für die Fischer, sie macht uns sogar ein Kroki) mehrere Schwarzbären gesehen hat. Das bringt uns nach der Reise in Schwung, wir rauschen so schnell wie möglich los zur Geldmaschine Russian River Trailhead Parking. Ein wenig den Flusslauf hoch, dann runter, nichts zu sehen. Eine Gruppe äusserst professionell ausgerüsteter Japanischer Fischer beim Hole 21 ist sehr schwer zu verstehen, ganz genau verstehen wir aber, dass sie vor 30 Minuten weiter unten Bären gesehen haben. Ab zum Slot 18, Andrea zückt den Feldstecher schaut konzentriert den Flusslauf runter, dann hoch und meldet trocken "dort ist er". Und tatsächlich, ein Schwarzbär läuft am gegenüberliegenden Ufer in unsere Richtung. Wahnsinn, das sind vielleicht 25-30 Meter. Kurz darauf noch ein Bär, nein es ist eine Bärin mit zwei Kleinen! Wow. Begeistert befördern wir Andrea zum Ranger und Chef Spotter. Wir sind überwältigt, es ist schon ganz speziell, diese Tiere zu beobachten. 

Da die Wetterprognose für den Folgetag trist ausfällt (Regen bei ca. 10°C), schieben wir eine Fahrt nach Seward ein. Wir hoffen Weisskopfadler sehen und photographieren zu können. Das hat leider nicht geklappt. Im Seward Library & Museum erfahren wir dafür einiges zum Iditarod Hundeschlittenrennen und zur Geschichte von Seward. Zm Beispiel wie die Flagge Alaskas welche vom 13-jährigen Benny Benson aus Seward entworfen wurde entstanden ist (das Blau des Himmels und des Vergissmeinnichts, der Nordstern und der grosse Bär als Symbol für die Kraft). Ein Schwerpunktthema ist das Erdbeben welches 1963 Seward schwer getroffen hat. Interessant und im Trockenen.

Am nächsten Tag wollen wir den Salmon Run bei den Russian Falls und das Combat Fishing (muesch würkli Ellebögele zum din Platz behaupte) weiter unten am Fluss beobachten. Natürlich hoffen wir, nach dem Riesenglück am Vorabend, weitere Schwarzbären und vielleicht auch Braunbären, welche scheinbar am Vortag Richtung Falls den Fluss hoch liefen zu sehen. Ja, es war sonnig und angenehm warm, die kleine Wanderung tat uns gut, die roten Körper der Sockeyes im Wasser unterhalb der Fälle und die Riesensprünge der Lachse beeindrucken aber auch unsere Ranger konnte keine haarigen Gesellen orten.

Normalität nach dem gestrigen Glück? Zurück bei Verny geniessen wir einen kleinen Imbiss. Kurz entschlossen machen wir uns nochmal auf zum 18-ten Loch, man weiss ja nie. Kaum zu glauben, nach kürzester Zeit sehen wir den ersten und dann den zweiten Schwarzbären. Der zweite wechselt gleich unterhalb unserer Position die Uferseite, da wird es sogar dem Fischer der vor uns im Wasser steht etwas mulmig. Wir beschliessen einer möglichen Begegnung aus dem Weg zu gehen, bewegen uns langsam Flussaufwärts und halten bei jedem Hole  Ausschau. Schliesslich haben wir heute die Bärin mit ihren beiden Kleinen noch nicht gesehen. Da, ein gutes Stück weiter unten bewegt sich ein Bär am anderen Ufer flussaufwärts. Der ist gross und hat einen Buckel, ein Braunbär! Mega cool. Als der dann auch noch die Seite wechselt blasen wir zum Rückzug. Ein Fischer meint treffend "he's not huge, but big enough".

Auf dem Weg nach Anchorage besuchen wir im Norden der Kenai Halbinsel während der Goldgräberzeit erbaute Dorf Hope am Turnagain-Arm des Cook Inlet. 1895 wurde in Seattle bekannt, dass in Six Mile Creek auf der Kenai Halbinsel Gold gefunden wurde. Rund 3'000 "Stampeders" machten sich 1895 innerhalb eines Jahres aus den USA zu einem der ersten Goldrushes auf um ihr Glück zu versuchen. Nach dem Bekanntwerden des Fundes am Klondike 1898 war die rasante Entwicklung von Hope aber schon wieder vorbei, die meisten Goldgräber aus Hope zogen in Richtung Klondike ab. Ein hübsches, beschauliches Dorf mit schönen alten Rundholz-Bauten. Der Kaffe ist gut, die Girls tragen Pistole und Messer, die Kunst ist auch hier im oberen Preissegment.

Am Sonntag feiern wir Geburtstag bei einem gemütlichen Brunch. Der abschliessende Citywalk und die Fahrt zum Flughafen sind schon vom nahen Abschied überschattet. Im Frühjahr war der Besuch noch soo weit weg, die gemeinsamen Tage waren erlebnisreich und sind sehr schnell vergangen.

Schön war's einige Tage unseres Abenteuers mit euch zu teilen.

Antworten (1)

Silvia
Purer Wahnsinn, die Bärenbilder!!!!!!!

USA
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