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Eine Woche im Denali National Park

Veröffentlicht: 19.08.2018

Montag, 13.08. Denali-Park, Regen ist angesagt, es war aber recht freundlich. Beim einchecken fragen wir nach, ob es in Teklanika nicht doch noch Platz hätte. Leicht erstaunt meint die Ranger: Tatsächlich, da scheint heute jemand abgesagt zu haben. Cool, damit dürfen wir für drei zusätzliche Nächte mit Verny bis Meile 29 in den Park fahren um am Ufer des Teklanika Rivers zu campen. Lucky Punch 🍀🤩! (Seit Monaten ausgebucht).

Zu Fuss, erkunden wir den Eingangsbereich des Parks am Riley Creek. Das Wetter war so freundlich, dass wir später noch zum Savage River fuhren (Meile 15, letzter mit dem Privatfahrzeug erreichbare Punkt). Auf dem Savage River Loop Trail erhielten wir einen ersten Eindruck. Mega!

Der Campground am Riley Creek ist ein schöner Platz, die 146 Plätze sind so angeordnet, dass man beinahe das Gefühl hat, alleine zu sein. Die Nächte sind kühl, tagsüber sind es um die 10-13 °C.

Am Dienstag haben wir eine Bus-Tour nach Kantishna gebucht (alte Gold Minen welche in den 80-er Jahren in den Park eingegliedert wurden). Abfahrt 08:45 Back home, 19:55 Uhr. Bereits nach 10 Minuten im Bus war klar, das ist nicht unser Ding... das gibt einen laaaaangen Tag. Die Natur ist fantastisch! Tierwelt und Landschaft sind schlicht überwältigend. Mehrere Grizzlis, Dall Sheep, Moose Cow, Caribous, eine Wölfin ein Fuchs, eine Eule, Golden Eagles und ein Porcupine sichten wir bei dieser ersten Fahrt. Hinter uns sitzen eine Frau und ein Mann, er "Fotograf". Sie kommentiert jedes seiner Bilder mit Superlativen wie "amazing! Just gorgeous! Sooo cool! Oh great! Look at that! Fantastic" Mir hei fasch Vögu becho! Und nein, es gab KEIN Platz zum wechseln, der Bus war VOLL! Der Park kann nur mit dem Bus, zu Fuss oder mit dem Velo bis Meile 92 erkundet werden. Positiv ist, dass wir den ganzen Park gesehen haben und uns für die kommenden Tage viel besser orientieren können.
Not shabby :-), aber "teuer" erlitten. Der Denali hüllte sich hoheitsvoll in dicke, graue Wolken.

Zurück im Verny hiess es Hörnli vorkochen für den morgigen Tag. Diesmal unterbrechen wir die Fahrt nach Toklat River schon am Polychrom Pass. Das Gebiet bietet schönere Hikes, in Toklat könnten wir das Flussbett bewandern oder der Strasse folgen. Eher ein Schlechtwetter Programm. Kalt und windig, zwischendurch nass, aber während dem Hike trocken! Total schön! Ja, einmalig die Natur hier im Park. Beim Loslaufen sehen wir am Hang auf unserer rechten Seite einen Grizzly, also links halten, da lockt ein Grat über der Park Road. Den Hügel runter, durch das zeitweise dichte und hohe Gestrüpp, durch die sumpfige Ebene über Bäche bis zum anvisierten Gegenhang auf dessen Grat wir westwärts wandern wollen. Mitten im dichten Gestrüpp sehen wir zwei Willow Ptarmigans die uns sehr nahe zu sich lassen bevor sie bergauf abhöselen. 
Die Aussicht vom Mt Polychrome ist unglaublich, breite, von Gletschern gespiesene Flüsse mäandern durch die Ebene, die Berge leuchten in allen Farben (that's why it's called polychrome folks), gelb, rötlich vom Basalt und natürlich in allen Grautönen durchbrochen vom Grün der teilweise kargen, in den sumpfigen Gebieten vollen Vegetation. Vom Grat sieht man gegen Norden auf weitere endlos scheinende Bergketten und auf zwei Zelte weit unten im Nachbartal. Ein Karibu sieht uns kommen und läuft den Hang hinunter. Gleich zwei Busse geniessen die Präsenz des Bullen auf der Park Road.

Kurz vor der Haltestelle Polychrome Pass überholt uns auf dem Rückweg ein Camper-Shuttle-Bus. Damit können wir ohne Wartezeit zurück in den Eingangsbereich des Parks. Ein schöner Karibu-Bulle, weitere Dallschafe und "hooray" ein junger Moose-Bulle, Mountain Squirrels und Golden-Eagle sind die Ausbeute auf der Rückfahrt. Ein schöner Tag, aber wieder Null Sicht auf den Grossen.

Am Tag darauf lassen wir den Wonder Lake sausen, macht keinen Sinn so lange Bus zu fahren und nichts gescheites tun zu können weil der Himmel bedeckt ist und es jederzeit regnen kann. Als nächstes Ziel fassen wir den Mountain Trail oberhalb des Eielson Visitor Centers (das perfekte Sicht auf den Denali böte) ins Auge. Ein trockener Anstieg auf den Grat, rechts rüber Richtung Gipfel, bis der kalte Wind zu unangenehm wird. Auf der linken Seite sehen wir zwei Karibu am Hang unter uns. Beim Abstieg werden wir kurz vor dem Ziel vom Regen eingeholt. Im Visitor Center erfahren wir, dass der nächste Tag schönes Wetter bringen soll! Nina ist fast nicht mehr zu halten. Auf der Rückfahrt gibt es nur ein Thema, wir müssen morgen die ersten auf dem ersten Bus in den Park sein um "the big One" zu sehen. Cooler Tag! Voller Erwartungen geht's in die Federn.

Um 06:00 kriechen wir aus dem Bett. Es ist kalt, der Himmel ist schon recht blau. Wir schaffen es auf den zweiten Platz in der Schlange die sich an der Haltestelle formiert. Erwartungsvoll besteigen wir Manuels Bus, "würgen uns" mit Rucksack und Stöcken durch die Passagiere bis zu den freien Sitzen ganz hinten im Bus.

Manuel ist der perfekte Showman. "Oggei, 10 minutes Brrrrrrreak". Kurz vor Stoney Hill müssen wir alle die Augen schliessen. Filmsound ab, dann fährt Manuel langsam auf die nächste Kurve zu und krächzt "open your eyes and welcome Deeeeeeenaaaaaaaaalliiiiiiiii!".

Und da steht er, "the big One" in seiner ganzen Pracht, inmitten des Alaska Ranges. Foraker (his wife) und der Peter's Dome leuchten in der Morgensonne. Gigantisch.

Manuel hält am Strassenrand und lässt uns aussteigen um dieses Schauspiel voll geniessen zu können. Es klickt wie wild!

Im Eielson Visitors Center geniessen wir eine andere Perspektive auf die Alaska-Gruppe und verputzen das in aller Frühe zubereitete Sandwich. Nächste Destination ist ein "Reflection Pond" (Teich mit Spiegelung des Alaka Ranges) oberhalb des Wonder Lakes. Hammer!

Auf dem Rückweg schalten wir auf dem Polychrome Pass einen Zwischenstopp ein um noch einmal den Grat bei guter Weitsicht und Sonnenlicht zu geniessen. Zwei Karibous und das Schweizer Päärli welches wir am Morgen beim Warten auf den Bus kennenlernen, reichern unseren Spaziergang an.

Staub und Schweiss geht's mit Verny's Aussendusche an den Kragen, (bisschen kalt mit dem Wind, aber tuet richtig guet!) dann wird angefeuert. Bei Ahi Tuna, einem Flat-Iron Steak, Baked Potatoes und einem gelungenen Blumenkohl vom Grill sind wir glücklich und zufrieden. Mit einem "Guet-Nacht-Bier" kommen Vivienne und Alain vorbei, der einmal mehr fantastische Tag wird mit einem Alaskan Amber und einer Runde Yatzy abgerundet. Rundum ein Glückstag, nur etwa 30% der Parkbesucher sehen den Denali überhaupt, ca. 10% 💃🏼❤️ sehen ihn vollständig!

Antworten (4)

Silvia
Ihr seid so richtige Glückskinder. soooooo guet!

Thomas
CH-Pärli: Etwa Brigitte Schmid & Partner?

Nina
nei, d‘Vivienne und dä Alain

Sibylle
man muss halt auch nicht hinfahren wenn es bewölkt ist, tssss! ihr wisst halt wie bzw wann!

USA
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