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Nagarkot - freie Sicht auf den Mount Everest

Veröffentlicht: 14.10.2018

... so heißt es im Reiseführer. Und da Nagarkot nicht weit von Bakthapur entfernt ist, kann ein flotter Abstecher nicht schaden, denn den traumhaften Panoramablick auf den Mount Everst und die anderen Gipfel des Himalaya möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Zimmersuche gestaltet sich insofern schwierig, da alle Zimmer mit Bergblick ziemlich teuer sind. Am Ende buche ich ein hübsches Zimmer für 16 Dollar und mache mich auf den Weg durch die Stadt zur Busstation. Die Busse nach Nagarkot haben einen anderen Busbahnhof, denn ich nach zweimal fragen auch finde. Ich bin die erste und wuchte mein Gepäck hinein. Und dann heißt es warten, denn der Bus fährt erst los, wenn genügend zahlende Fahrgäste an Bord sind. Ich nutze die Zeit, um Hörbuch zu hören und das Treiben auf der Straße zu beobachten.

 Die Fahrt selber dauert länger als erwartet, denn der Bus schraubt sich mühsam keuchend die engen völlig schlammigen Schotterpisten den Berg hinauf. Erneut bewundere ich die Kunst des Busfahrens hier.

 Oben angekommen fröstelt es mich. Durch die Höhenlage ist es spürbar kühler. Mit meinem leider völlig verdreckten Trolley mache ich mich auf die Suche nach meinem Hotel Mount Everest Window View. Der Concierge bringt mich aufs Zimmer mit Blick auf die Straße. Ich protestiere. Obwohl das Zimmer hübsch ist, will ich hier auf keinen Fall pennen. Ich bin extra gekommen, um das Bergpanorama zu sehen. Er erklärt mir stichhaltig, dass ich ein normales Zimmer gebucht habe. Ich möchte umbuchen, den Aufpreis in Kauf nehmend zu einem Zimmer mit Blick. Diese sind jedoch nicht mehr verfügbar. Da wäre nur noch die Suite frei, die mir aber viel zu teuer ist. Ich zucke die Achseln und sage ihm, dass ich dann leider die Reservierung stornieren müsste (das ist ja bei booking.com kein Problem) und sicher wäre, dass ich bei den benachbarten Hotels noch etwas günstigeres finden würde. Und -zack- bekomme ich die Suite zum Preis des Doppelzimmers. Um die Wartezeit der Zimmerreinigung zu überbrücken, gehe ich mit dem Concierge um die Ecke etwas Leckeres essen. Wir quatschen über das Reisen und er erzählt mir, dass er in Malta arbeiten möchte und sein Cousin, der dieses Arbeitsvisum vermitteln will, eine horrende Summe von ihm verlangt. Ich bin entsetzt und innerhalb von zwei Minuten habe ich die Seite der Botschaft in Kathmandu aufgerufen und ihn beraten, dort doch mal anzurufen und sich selber zu informieren. Der Concierge staunt Bauklötze und ist begeistert. Ab sofort sind wir Freunde. Er schleppt mich zum lokalen Sonnenuntergangsaussichtspunkt und auf das Dorffest, wo eine bekannte einheimische Band spielt und die Jugend der gesamten Umgebung versammelt ist und auf der Schmodderwiese tanzt. Das Zimmer ist tatsächlich das schönste, dass ich auf dieser Reise hatte. Geräumig, geschmackvoll, mit großem Bett und dicker seeeehr gemütlicher Matratze. Der Balkon ist auch prima, nur der Blick ist eine Diva und lässt auf sich warten. Es regnet und der Ort selber hat aber so gar nichts von dem Charme Bandipurs. Tariq hatte Recht als er mir schrieb Nagarkot könne ich getrost auslassen, dort gäbe es nur den Blick sonst nichts. Genauso ist es auch. Zwei schmutzige Straßen mit kleinen wenig einladenden „Restaurants“. Ich bin heilfroh, dass ich nur eine Nacht gebucht habe und setzte mich gemütlich auf den Balkon, lasse mir den frischen Wind um die Nase wehen und beginne Fotos zu bearbeiten und einen Blog-Beitrag zu schreiben. Später gesellt sich noch eine Flasche Wein dazu und Biki, der Concierge kommt immer mal wieder zum Quatschen vorbei. 

Am nächsten Tag lässt sich zumindest die Sonne mal blicken, auch wenn es immer noch keinen Ausblick auf den Himalaya gibt. Ich habe eine Pechsträhne, was das betrifft. Aber davon lasse ich mir die gute Stimmung nicht verderben. Ich nutze das hübsche Zimmer bis zur letzten Minute aus mit Nägel lackieren, den Rest vom Wein trinken, denn zum Glück muss ich ja nicht fahren und weiter Fotos auszusortieren. Das Schreiben des Blogs ist wesentlich mehr Arbeit als ich vermutet hätte, aber es macht mir einfach total viel Spaß!

Antworten (1)

Andrea
Du bist echt der Knaller! Suite und Concierge... Es ist so schön unterhaltsam mit dir.

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