Veröffentlicht: 09.10.2018
Nach Mittelamerika, einem kleinen Ausschnitt von Südamerika und Süd-Ost-Afrika haben wir nun also den Weg nach Asien gefunden.
In der Hauptstadt von Nepal, Kathmandu, angekommen, waren wir zunächst etwas skeptisch, da uns viele auf der Reise vor dieser chaotischen, lauten und schmutzigen Stadt gewarnt haben. Dort angekommen, waren wir aber sehr von der, im Vergleich zu anderen asiatischen Städten, angenehmen Atmosphäre der Stadt überrascht. Selbst in den touristischsten Vierteln sind die Menschen sehr freundlich und bei Weitem nicht so aufdringlich, wie wir es von den letzten Monaten in Afrika gewohnt waren. Daneben hat uns auch die riesen Auswahl an gutem Essen und günstigen Aktivitäten bereits am ersten Tag ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Die Stadt ist mit Tempeln verschiedenster Größe übersät und wenn man nicht genau hinsieht oder ständig seinen Reiseführer zur Hand hat, läuft man leicht Gefahr einige dieser interessanten Bauten zu übersehen, da manche – abgesehen natürlich von den großen Tempelstätten - in das Stadtbild verschmolzen scheinen.
So schlenderten wir an unserem ersten Tag durch die Stadt und genossen die ersten Eindrücke dieses wunderschönen Landes, das wir nun einen Monat lang bereisen durften.
Am nächsten Tag machten wir uns dann zum berühmten „Monkey Tempel“ auf. Dort angekommen, ließen wir uns dann doch zu einer geführten Tour überreden und folgten aufmerksam den Lehren über die Geschichte Kathmandus, Nepals und der beiden Hauptreligionen in dieser Region Buddhismus und Hinduismus.
Der „Monkey Tempel“ bietet seinen BesucherInnen, wie sein Name schon verrät, nicht nur spektakuläre Blicke über die Stadt...
...und imposante Tempel....
...,sondern einige hundert Affen, die hier ganz gut von dem Essen und Trinken, welches sie unachtsamen Touristen abnehmen, leben.
Wir haben uns auch dazu entschieden, in einem Kochkurs die Kunst des Momo-Kochens zu erlernen.
Diese kleinen, wundervoll schmeckenden Dinge sehen aus, wie kleine Kärntner Kasnudel und haben mittlerweile unser Herz erobert.
Mit ein wenig Augenzudrücken bei der Ästethik der kleinen Dampfnudeln, sind wir auch gerne bereit unsere Familie und FreundInnen bei Gelegenheit mit unseren neuen Kochkünsten zu verwöhnen 😊
Nach diesen Großstadterlebnissen machten wir uns schlussendlich auf zu unserem eigentlichen Ziel, den Himalya Bergen. Zuvor machten wir noch einen zwei-tätigen Zwischenstopp am Fluss Trisuli und verbesserten unsere Rafting-Künste enorm :D Außerdem durften wir am Abend an einer ausschließlich von Männern besuchten Party mit nepalesischem DJ teilnehmen, wobei das ein oder andere Bier die nicht gerade luxeriöse Unterkunft erträglicher erscheinen ließ.
Nach einem erholsamen Tag am Phewa See in Pokhara, dem Ausgangsort für alle Wanderungen im und um das Annapurna Gebirge,...
....machten wir uns bereit für unsere 10-tätige Tour zum Annapurna Basecamp.
Wir starteten in Phedi auf ca. 1.000hm und arbeiteten uns über 7 Tage hinweg Richtung Annapurna Basecamp auf 4.130hm.
Die ersten beiden Tage waren steil und leider wurden wir nicht gleich mit atemberaubenden Blicken auf die Bergwelt, welche den indischen Subkontinent vom tibetischen Hochland trennt, belohnt, da wir am Ende der Monsoonzeit starteten und der Nebel noch tief in den Tälern saß und die hohen Gipfel einhüllte.
Jedoch wurde das Wetter von Tag zu Tag besser und auch wir fanden ein gutes Tempo und genossen jede einzelne Minute in den Bergen.
Es dauerte also nicht lange, bis wir zum ersten Mal die schneebedeckten Gipfel zu Gesicht bekamen. Um noch näher an sie heranzukommen, musste Lisa einige Male eine ihrer größten Ängste überwinden...
Auf einer Höhe von 3.700hm angekommen, spürte Lisa erneut, wie schon am Vulkan in Guatemala, die Höhe. Die stechenden Kopfschmerzen waren jedoch angesichts der wunderschönen Ausblicke und des Wunderheilmittels „Lemon Ginger Tea“, den die gastfreundlichen NepalesInnen in den Teahouses entlang des Weges immer für uns zauberten, durchaus erträglich.
Am siebten Tag stürmten wir also früh Morgens Richtung Annapurna Basecamp und fanden sogleich viele neue FreundInnen.
Im strahlenden Sonnenschein und perfekter Weitsicht näherten wir uns dem Gletscher...
...bis wir schließlich oben waren. Ein herrliches Geburtstagsgeschenk für Matthias!
Obwohl wir noch in der Vorsaison gestartet waren, tummelten sich unerwartet viele WanderInnen auf dem Trek und wir fanden keinen Schlafplatz mehr im Base Camp. Uns wurde die Möglichkeit angeboten in der Küche zu schlafen, doch da die Wolken bereits wieder über die Gipfel zogen und damit die Temperatur schlagartig sank und Lisas Kopf noch immer pochte, entschieden wir uns für den Abstieg und nächtigten schlussendlich unter 3.000hm ohne Kopfschmerzen.
Bevor wir jedoch ganz ins Tal zurückkehrten, entschieden wir uns noch für eine Erweiterung unserer Himalya-Expedition, zum sogenannten Poonhill, um noch einmal das atemberaubende Panaroma dieser Bergregion zu erleben.
Zurück in Pokhara angekommen, verwöhnten wir uns erst einmal mit gutem Essen, sauberer Wäsche und einer Massage.
Wir erkundeten den See mit dem Rad,...
...und unternahmen eine Wanderung zu einer der zwei Peace Pagoden Nepals, welche den See, das Annapurna Gebirge und die Stadt Pokhara überblickt.
Bevor wir uns wieder in das hektische Treiben der Hauptstadt stürzten, machten wir noch einen Zwischenstopp in dem kleinen Bergdorf Bandipur, in dem die Zeit still geblieben scheint. Dort hat der Tourismus noch nicht ganz Fuß gefasst und man bekommt einen kleinen Einblick von Nepal vor dem ständig wachsenden Wandertourismus, dem größten Wirtschaftsfaktor des Landes.
Wir versuchten uns auch in der nepalesischen Höhlenforscherei und besichtigten die größte Höhle Nepals.
Zurück in Kathmandu angekommen, kratzten wir noch einmal unsere Sightseeing-Motivation zusammen und besichtigten die Stadt Bhaktapur, welche im Bezirk Khwopa, der größte der drei Newa Königreiche im Kathmandu-Tal.
Das Zentrum der Stadt ist eine Ansammlung von bis zu 1.000 Jahre alten Tempeln und Anbetungsschreinen.
Mithilfe von Informationsbroschüren und unserem Reiseführer navigierten wir uns durch das UNESCO Weltkulturerbe.
Nach einem sehr abwechslungsreichen Monat in Nepal, das wir sehr genossen, machen wir uns nun auf den Weg nach Neu Delhi, Indien. Wir haben bisher auf unserer Reise nur zwei verschiedene Typen an Indien-Reisenden getroffen: Die einen liebten es und die anderen hassten es. Bleibt spannend, zu welcher Gruppe wir uns zählen werden...