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Strassenstaub und Diamanten

Veröffentlicht: 06.10.2019

Teheran hat sehr viel zu bieten, doch etwas ist mörderisch - der Strassenverkehr. Extrem laut, weil ganz viele knatternde Motorräder auf den Strassen und oft auch auf den Trottoirs fahren, alles chaotisch und unter dicker Smogglocke. Ich hatte ständig Reizhusten. Die Strasse zu überqueren scheint nur etwas für Lebensmüde zu sein. Sogar bei roter Ampel ist nicht gewährleistet, dass alle Fahrzeuge warten.  Das Verrückte ist aber, dass es dennoch funktioniert. Irgendwie pulsiert dieses Chaos durch Teherans Strassen und die Menschen haben sich damit arrangiert. Ich mich auch, doch der Lärm und der Staub haben mir schon zugesetzt. Deshalb hab ich mich immer wieder in ruhige Ecken geflüchtet, beispielsweise in den Golestan-Palast.

Der Palast war seit je Regierungssitz der jeweiligen Herrscher, heute ist er ein Museum. Der letzte Schah, Mohammed Reza Pahlevi, hat sich hier mit Soraya vermählt und später sich selbst und seine Frau Farah Diba gekrönt. Sie lebten aber nicht im Golestanpalast, er diente vor allem zu Empfängen und Repräsentationszwecken. 
Wenn man durch das Ticketoffice gegangen ist, tritt man in eine andere Welt: Prunk und Reichtum, so weit das Auge reicht, alles wunderschön angeordnet, gepflegt, ruhig, still, ein paar dösende Katzen und zwitschernde Vögel.
Hier stehe ich in der Krönungshalle des Schahs...leider ohne Krone, dafür mit neuem Kopftuch.
Die Kronjuwelen von all den Herrschern habe ich übrigens auch gesehen. Sie sind in der Nationalbank und man kommt nur durch zig Sicherheitskontrollen in diese heiligen Räume. Fotos verboten, man muss alles abgeben. Darum kann ich sie hier nicht zeigen.
Von so viel Pomp erschlagen, musste ich mich erst mal ein bisschen im Park erholen. Teheran ist voller Gegensätze, die verdaut werden müssen. Manchmal nicht ganz einfach, weil die Schere weit auseinander klafft.
Die schnurrende Gesellschaft hat mich dann aber bald verlassen und so hab ich mich in ein gemütliches Café verzogen, wo die Baristas den besten Espresso aller Zeiten zubereiten. Ein Novum für Teheran, denn das Nationalgetränk ist Tee. Die jungen Leute verstehen aber ihr Handwerk, was ich ausgesprochen zu schätzen wusste!












Antworten (1)

Corinne
Bellissimo Gopf!!!!!