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Yogyakarta – Warum auf Java alle Männer einen Vogel haben (Java-Rundreise 4)

Veröffentlicht: 10.09.2018

Am Sonntagmorgen machten wir uns auf eigene Faust auf Erkundungstour durch Yogyakarta. Da – nach Auskunft unserer Reiseleiterin – die Indonesier das faulste Volk der Welt sind, waren außer uns fast keine Fußgänger unterwegs und Fußwege gab es auch nur sehr begrenzt. So mussten wir uns die engen Straßen mit wild durcheinander fahrend Mopeds, die stets aus allen Richtungen kommen können, und Autos teilen.


Yogyakarta


Schließlich erreichten wir den Vogelmarkt, auf dem viele verschiedene Arten von Vögeln, Vogelfutter (also natürlich auch Maden, Würmer usw.) und anderes Getier wie Hörnchen, Fische, Schildkröten und Echsen angeboten werden. Für an europäische Standards gewöhnte Tierschützer ist dieser Markt sicherlich nichts, da die Tiere in kleinen Käfigen gehalten werden.


Vogelmarkt


Dabei gab es einige Kinder, die sich ihr neues Haustier kauften: Zum Beispiel ein bunt eingefärbtes Küken.


gefärbte Küken


Man sah allerdings vor allem Männer, die fasziniert und mit offenem Mund vor Vogelkäfigen standen. Auf Java gilt die Vogelhaltung als Männersache und ein Vogel ist ein wichtiges Statussymbol. Dabei gibt es Vögel erster, zweiter und dritter Klasse, wobei ein Vogel erster Klasse schon so viel kosten kann wie ein oder zwei Mopeds…




Eine beliebte Beschäftigung für Männer ist also das Schlendern über den Vogelmarkt, wo sie einen neuen Vogel, Zubehör oder Futter erstehen können.

Von unserer Reiseleiterin lernten wir, dass es auf Java fünf Statussymbole gibt:

1. ein Haus für die Familie

2. ein Auto

3. ein Vogel

4. ein Kris (ein traditioneller Dolch, der als Familienerbstück weitergereicht wird)

5. die Ehefrau

Einige Herren hatten auch Statussymbol Nr. 5 zum Vogelkauf mitgebracht, die meisten waren aber eher allein unterwegs. Vögel sind eben Männersache.




Als wir den Markt verließen, wurden wir gleich von einem Rikschafahrer angesprochen, wohin wir unterwegs seien. Hier kann man sich eben kaum vorstellen, dass jemand längere Strecken in der Stadt zu Fuß geht. Nach längerer Preisverhandlung fuhren wir dann mit der Rikscha zum Alun-Alun, einem großen Platz. Dort fand ein Vogelwettbewerb statt, bei dem stolze Besitzer ihre Vögel einer aus vielen durcheinanderlaufenden Herren bestehenden Jury mit Klemmbrettern präsentierten. Dabei wird nicht die Schönheit des Vogels, sondern dessen Stimme bewertet. Die Käfige hingen alle an Stangen auf dem Platz und mit Fähnchen wurden die erreichten Punkte markiert, wie uns ein freundlicher Passant erklärte.


Vogelwettbewerb


Nach etwas Erholung im Hotel besuchten wir am Abend eine Tanzvorführung zum Ramayana-Epos. Diese hinduistische Legende erzählt die tragische Liebesgeschichte von Rama und Shinta, die in der touristisch aufbereiteten Version weniger tragisch ist, sondern mit Happy End versehen wird.  


Tanzvorführung Ramayana


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