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Wien oder was der erste Weltkrieg mit Champagner zu tun hat

Veröffentlicht: 10.10.2019

Am Morgen fuhren wir als erstes mit der Tram zum Rathaus. Das daneben liegende Parlament ist leider gerade komplett eingerüstet und nicht schön anzusehen. Beim Rathaus gibt es auch gerade eine Baustelle, die aber vergleichsweise klein ausfällt.



Auch die Fassade der Votivkirche war mit einem Gerüst umgeben. Sie wurde auf Initiative von Maximilian, dem Bruder von Kaiser Franz Joseph, errichtet. Ihre Fertigstellung hat er jedoch nicht mehr erlebt: Als Kaiser von Mexiko wurde er nach kurzer Herrschaft dort hingerichtet.



Wir nahmen einen Sightseeing Bus, um auf den Kahlenberg zu fahren. Von dort kann man Wien und einige Weinberge der Stadt überblicken. Wien ist weltweit die Hauptstadt mit den meisten Weinbergen in ihrem Stadtgebiet (was uns gar nicht so schwierig erscheint, da Hauptstädte meistens ja nicht sehr ländlich geprägt sind...)



Auf dem Rückweg stiegen wir bei der Sektkellerei “Schlumberger“ aus, um eine Kellerführung mit Audioguide zu machen und anschließend eine kleine Kostprobe zu nehmen. Früher hieß das Erzeugnis auch einmal “Champagner“, bis der Versailler Vertrag 1919 bestimmte, dass nur Sekt aus der Champagne diesen Namen tragen darf. So änderte der Ausgang des ersten Weltkriegs die Bezeichnung für den Schaumwein in Österreich, dessen Trauben auf demselben Breitengrad reifen wie die französischen in der Champagne. Da Frankreich zu den Siegermächten des ersten Weltkriegs gehörte und Österreich verlor, musste die Kellerei in Wien ihre Produkte umbenennen. Uns schmeckte die Kostprobe dennoch sehr gut.



Bei der Führung lernten wir auch, dass der Schaumwein einst als “Wein des Teufels“ bezeichnet wurde. Der Grund dafür war, dass die Arbeiter im Sektkeller früher Eisenmasken trugen, weil die Glasflaschen manches Mal einfach platzten. So beugten sie Verletzungen vor, sahen aber auch furchteinflößend aus.



Wir fuhren leicht beschwingt weiter zum Hundertwasserhaus, einer Wohnanlage, die vom bekannten Künstler Friedensreich Hundertwasser für die Stadt Wien entworfen wurde.



Wir gingen auch noch ins Hundertwasser Kunstmuseum, stellten dabei aber fest, dass wir seine Architektur deutlich ansprechender finden als seine Bilder.



Als kleine Pause wollten wir dann eigentlich in der Innenstadt im Café Demel eine echte Sachertorte probieren. Da die Schlange dafür so lang war wie auch im Hotel Sacher, zogen wir aber weiter in ein kleines unbekanntes Kaffeehaus mit einer Einrichtung im Charme der 1960er Jahre. Dort gab es dann auch ein Stück Sachertorte mit Melange. Ob es sich um das originale Rezept handelt, können wir nicht beurteilen, aber sehr süß war sie in jedem Fall.



Gestärkt ging es weiter in die Albertina, einer großen Kunstsammlung. Dort gab es gerade eine Dürer Ausstellung mit zahlreichen Bildern des bekannten Künstlers.



Am Abend hatten, wie jeden Donnerstag, die Museen der Nationalbibliothek geöffnet. So nahmen wir uns zuerst den Prunksaal der Bibliothek vor, der nicht nur mit alten Büchern, sondern auch einem prächtigen Raum beeindruckt.




Anschließend sahen wir uns noch das Globus und das Esperanto Museum an. Nach dem Betrachten der umfangreichen Sammlung alter und neuer Globen lernten wir so noch ein paar Regeln der Grammatik der Universalsprache. 





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