Veröffentlicht: 30.07.2022
Die erste Stadt, die wir in Island anliefen, war das im Osten der Insel gelegene Seydisfjördur (deutsch: Fjord der Feuerstelle). Dort legt auch die Fähre aus Hirtshals an.
Seydisfjördur ist ein kleiner Ort mit ca. 700 Einwohnern, der am Ende eines 17 km langen Fjords liegt.
Am Morgen begannen wir unsere Erkundung durch den Ort mit einer kleinen Wanderung.
Diese führte uns auch an den den Ort umgebenden Bergen entlang.
Die Landschaft strahlte in verschiedenen Schattierungen von Grün, besonders wenn sich die Sonne am Himmel zeigte.
Mit dem Wetter hatten wir an diesem Tag wirklich Glück: Es war zwar mit maximal 15°C etwas frisch, aber neben einigen Wolken sahen wir viel blauen Himmel und es blieb trocken.
Der Wanderweg war gut gekennzeichnet und teilweise ganz neu angelegt.
Es ging vorbei an mehreren Wasserfällen, die durch die steinige und grüne Landschaft flossen.
Gleichzeitig bot sich ein schöner Blick in Richtung Fjord.
Auf dem Rückweg gingen wir noch durch den Ort selbst.
Besonders sehenswert ist hier die "blaue Kirche", die 1922 errichtet wurde, nachdem ein Vorgängerbau niedergebrannt war.
Der Weg zur Kirche, die Nordurgata, erstrahlt in vielen Farben, die sie zur Regenbogenstraße machen.
Am Nachmittag hatten wir einen Ausflug in das Naturreservat Skalanes gebucht.
Für die Fahrt bestiegen wir einen Bus mit Allradantrieb, der uns gut über die Schotterstraßen und durch drei Flüsse, die durchfahren werden mussten, brachte.
Zuerst stoppten wir am alten Bauernhof Thorarinsstadhir, der inzwischen aber verlassen ist.
Hier sah man noch die Fundamente einer alten Kirche, die die Einwohner aus dem auf Island seltenen Material Holz erbaut hatten.
Als die Menschen sich an einer anderen Stelle ansiedelten, nahmen sie ihre Kirche einfach mit und transportierten sie über das Wasser zum heutigen Seydisfjördur. Der Bau brannte allerdings nieder und später wurde dort die blaue Kirche erbaut.
Im Naturreservat Skalanes gab es ein Haus, zu dem auch Studenten aus aller Welt für die Forschung kommen.
Daneben gab es eine Eiderentenkolonie, aus deren Nester nach alter Tradition die sehr wertvollen Daunen dieser Entenart geerntet werden.
Außerdem wurden wir von zahlreichen Seeschwalben begrüßt, die allerdings recht aggressiv sein können.
Sie greifen immer den höchsten Punkt eines Spazierenden an, weshalb wir einige Besucher sahen, die sich Lupinen über den Kopf hielten, um ihre Köpfe zu schützen.
Alternativ kann man auch darauf achten, immer neben einer Person zu gehen, die größer ist als man selbst.
Unser Weg führte uns durch eine malerische Landschaft mit dem Fjord auf der einen und Bergen auf der anderen Seite.
Besonders hübsch anzusehen waren auch die Lupinen, die hier überall wachsen. Sie wurden in den 1970er Jahren auf Island eingeführt, um die Erosion zu stoppen, durch die jedes Jahr viel Landmasse verloren geht.
Die Lupinen stammen aus Alaska und wachsen auch auf sehr nährstoffarmen Böden.
Sie fühlen sich sehr wohl auf Island, sogar etwas zu sehr: Inzwischen haben sie sich überall ausgebreitet und verdrängen heimische Arten.
Am Ende des Weges kamen wir zu einer Klippe, die viele Vögel als Brutgebiet nutzen.
Besonders haben uns die Papageientaucher begeistert, die direkt neben der Aussichtsplattform am Abgrund saßen.
Nachdem wir wieder am Schiff ankamen, liefen wir dann auch bald wieder aus.
An Deck genossen wir die Sonne und den schönen Ausblick im Fjord.