Unser zweiter Stopp auf Island war die Stadt Akureyri im Norden der Insel.
Unser Ausflug begann hier schon morgens. Zuerst ging es zum Godafoss, dem Wasserfall der Götter. Im Jahr 1000 wurden hier nach der Annahme des Christentums als Staatsreligion heidnische Götterstatuen in den tosenden Wassermassen versenkt.
Der Wasserfall ist 15 Meter hoch, aber besonders breit.
Er ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Unter anderem hielten hier so einige Busse, die von Kreuzfahrtschiffen unterwegs waren.
Als nächstes ging es durch die hügelige grüne Landschaft weiter nach Namaskard.
Das Thermalgebiet war ebenfalls bei Touristen sehr beliebt.
Es dampfte und brodelte und bot eine schöne Farbenvielfalt.
Früher wurde hier Schwefel abgebaut, der auf dem europäischen Kontinent für die Schießpulverproduktion benötigt wurde.
Zu etwas anderen Gesteinsformationen ging es weiter: Wir besuchten Dimmuborgir.
Hier bildet ca. 2000 Jahre alte Lava bizarre Formen.
Mehrere gut ausgebaute Wege führen durch die Felsen.
Von einer Aussichtsplattform bot sich auch ein guter Blick auf den Myvatn, den Mückensee. Er ist mit knapp 40 km² der viertgrößte See Islands.
Seit 1974 ist dieses Gebiet ein Naturschutzgebiet, um die hier Station machenden Wasservögel zu schützen.
Einen letzten Stopp machten wir dann bei den Skutustadagigar. Diese Krater bilden eine grüne Hügellandschaft, die in einen See hineinreicht.
Als wir ankamen, regnete es gerade, so dass unser Reiseleiter diesen Stopp recht kurz ansetzte.
Vorher hatte er uns im Bus aber schon erklärt, was man in Island macht, wenn es regnet: 5 Minuten warten.
Tatsächlich verschwand der Regen so schnell, wie er gekommen war (was unseren Reiseleiter dann aber doch etwas zu verwundern schien).
So konnten wir den Ausblick dann auch doch noch bei blauem Himmel genießen.
Nach Kaffee und Kuchen in einem Hotel in der Nähe, das sehr idyllisch auf einem Hügel im Nichts gelegen war, ging es zurück nach Akureyri.
In der Stadt machten wir noch einen kleinen Rundgang, der uns vom Kulturzentrum Hof in die Innenstadt führte.
Wir bummelten die - recht kurze - Fußgängerzone Hafnarstraeti entlang, in der es einige Cafés, Restaurants und Souvenirläden gibt.
Eine Treppe am Ende der Straße führte hinauf zur Akureyrarkirkja. Das Gotteshaus wurde vom isländischen Staatsarchitekten Gudjon Samuelsson entworfen.
500 Meter weiter liegt der Botanische Garten der Stadt.
Hier gibt es über 6000 ausländische und 400 einheimische Pflanzen.
Das Klima ist offenbar sehr günstig hier im Sommer, da uns eine Blütenpracht erwartete.
Besonders gut gefallen hat uns der blaue Mohn, der im Garten zu sehen war.
Unser Weg zurück führte uns an der alten Schule vorbei.
Kurz dahinter führt ein kleiner Pfad hinunter in den Ort. Dieser wird als "Pfad der Zerstörung" bezeichnet. Früher nutzten ihn Schüler, die Vergnügen suchten, um zur Tanzhalle unten am Wasser zu gelangen. Die ehrbareren Mitschüler gaben dem Weg dann diesen Namen.
Steigt man ihn allerdings hinauf, ist es der "Weg zur Bildung". Später entstand eine Tradition, bei der die Erstsemester diesen Weg bei einem ersten Rundgang hinaufgingen, um zur Schule zu gelangen.
Noch heute trägt der Weg beide Namen.
Am Wasser entlang schlenderten wir zurück zum Hafen und zu unserem Schiff, das zusammen mit zwei anderen Kreuzfahrtschiffen hier vor Anker lag (was vielleicht auch die vielen Busse bei den Sehenswürdigkeiten erklärt).
Die Ausfahrt aus dem Fjord verbrachten wir an Deck, auch wenn es hier mit dem kalten Fahrtwind inzwischen sehr frisch war.
Am Abend konnten wir auf ein blaues, von der Sonne beschriebene Meer blicken.
Schließlich tauchten auch noch einige Wale auf, die neben unserem Schiff schwammen.
Der Sonnenuntergang war erst nach 23 Uhr und so konnten wir das schöne Wetter (wenn auch größtenteils von den wärmeren Innenbereichen aus) noch eine Weile genießen.