Veröffentlicht: 30.07.2022
Von Island bis Grönland fuhren wir etwa 2724 km über See und verbrachten dafür drei Tage auf dem Schiff.
Der erste Seetag war eher verregnet und so nutzten wir die Unterhaltungsangebote des Schiffes: Zwei Wissenschaftlerinnen hielten Vorträge über ihre Expeditionen in die Antarktis, wir nahmen an einem Tanzkurs teil und hörten abends klassische Musik des Streicherquartetts Arirang.
Am zweiten Tag erreichten wir den Prins Christian Sund, den wir glücklicherweise passieren konnten.
Der Sund verläuft an der Südspitze Grönland und verkürzt die Passage an die Westküste.
Wir verbrachten fast die gesamten sechs Stunden der Passage an Deck, um den Ausblick auf die Berge an der Küste und Eisberge zu genießen.
Die Temperatur war mit etwa 16°C recht angenehm und zwischendurch schien auch immer wieder wärmend die Sonne.
Sobald das Schiff etwas schneller fuhr, wurde es allerdings auch schnell kalt im Fahrtwind.
In einen Fjord fuhr unser Schiff ein Stück hinein, damit wir den Gletscher an dessen Ende etwas genauer ansehen konnten.
Mehrere Gletscher reichten aus dem Gebirge bis ins Wasser am Prins Christian Sund.
Unterwegs sahen wir auch den ein oder anderen Eisberg im Wasser treiben.
Auf unserem Weg kamen uns fünf Schiffe entgegen: Zuerst die Zaandam der Holland America Line, ein Kreuzfahrtschiff, das ähnlich groß war wie unser Schiff.
Besonders Mutige hatten sich auch in einem Segelboot bis in diese Gegend gewagt. Das Schiff sah allerdings recht klein aus für diese Gewässer.
Schließlich kam uns noch ein Versorgungsschiff entgegen.
Es gibt genau eine Siedlung, die am Prins Christian Sund liegt. Etwa 100 Menschen leben hier. Darunter gibt es fünf Kinder, die eine eigene Schule haben.
Aus dem Dorf fuhr ein kleines Motorboot mit winkenden Kindern neben uns her. Das war dann wohl ein Schulausflug mit allen Schülern.
Beim Abendessen genossen wir die Ausfahrt aus dem Sund mit Blick auf Berge, Eisberge und einen strahlend blauen Himmel.
Der anschließende Seetag begann wieder etwas trübe und so hörten wir uns die Vorträge zur Gegend und Polarforschung an Bord an.