Veröffentlicht: 20.05.2021
Im Mai war nun Urlaub in Schleswig-Holstein wieder möglich und wir machten uns auf den Weg, um zumindest für drei Tage noch einmal rauszukommen. Als Ziel hatten wir uns Mölln und Ratzeburg ausgesucht - in der Hoffnung, dass die meisten Touristen zunächst an die Küste fahren werden und es dort etwas ruhiger sein würde. An Rapsfeldern vorbei näherten wir uns also der Eulenspiegelstadt mit dem Wohnmobil und steuerten den Stellplatz am Ziegelsee in der Nähe der Innenstadt an.
Dort war der Parkplatz aber leider mit dem Hinweis, dass wegen der aktuellen Corona-Lage Übernachtungen verboten seien, versperrt. Wir waren nicht die Ersten, die dort angekommen waren, und es wurde bereits bei der Touristinformation nachgefragt: Eigentlich sollte der Platz offen sein. Das sah auch die nächste telefonische Ansprechperson von der Stadt so... Die Barriere sollten wir dennoch nicht wegräumen, sondern auf die Mitarbeiter der Stadt warten. Nach einer halben Stunde und einer weiteren Anfrage, die uns ahnen ließ, dass es noch eine ganze Weile dauern kann, entschlossen wir, zunächst die Innenstadt zu erkunden und später auf einen offenen und freien Stellplatz zu hoffen.
Wir spazierten zwischen Ziegel- und Stadtsee bis zur anderen Seeseite (weil wir zunächst nicht rechtzeitig abgebogen waren, dann aber den Weg ganz hübsch fanden) und blickten über den Stadtsee auf die Altstadt Möllns.
Zwischen Stadt- und Schulsee gingen wir zurück und begannen unseren Rundgang durch die Altstadt.
Unser Weg führte uns durch kleine Gassen und größere Straßen mit einigen schönen Fachwerkhäusern zum Kurpark.
Der 40.000 m² Park ist schön angelegt und weitläufig. Till Eulenspiegel soll dort bisweilen auch unterwegs sein (ein städtischer Bediensteter darf bis heute den Till Eulenspiegel spielen), aber wir haben ihn nicht getroffen. Corona macht wohl auch dem Narrenwesen in Mölln ein Ende...
Zurück in die Innenstadt gingen wir zum Marktplatz, an dem das alte Rathaus mit Treppengiebel, die St. Nicolai-Kirche und das Eulenspiegelmuseum stehen.
Die Zeit reichte für ein Mittagessen auf dem Marktplatz, bei dem sich das Wetter glücklicherweise hielt und wir nicht nass wurden. Dann gingen wir zurück zum Stellplatz, weil unser Parkticket ablief und wir sehen wollten, ob er nun endlich freigegeben war.
Wir begannen im Museum des prominentesten Möllners Till Eulenspiegel, das in einem Fachwerkhaus von 1582 untergebracht ist. Maximal vier Personen waren in der Ausstellung erlaubt (und es waren erst zwei vor uns dort). Unser Corona-Test vom Vortag war abgerundet ca. 24 Stunden alt und so durften wir die Ausstellung besuchen, die Leben und Wirken von Till Eulenspiegel sowie die verschiedenen Erzählungen über ihn zeigte.
Gegenüber vom Eulenspiegelmuseum im Historischen Rathaus befindet sich die stadtgeschichtliche Sammlung, die wir anschließend noch ansahen. Neben einigen Informationen zur Stadtgeschichte (im 13. Jahrhundert erhielt Mölln Lübecker Stadtrechte) gab es eine nachdenklich-unterhaltsame Sonderausstellung zu Corona-Karikaturen.
Die Stadtkirche St. Nicolai war geschlossen, aber an ihrer Außenwand sahen wir den Eulenspiegelgedenkstein. Till Eulenspiegel soll 1350 im Heilig-Geist-Hospital in Mölln gestorben sein, nachdem er auf Reisen durch Europa überall seinen Schabernack getrieben hat.