Auf den Spuren des Löwen in Ratzeburg

Morgens kamen wir auf dem Stellplatz am Kleinen Küchensee neben der Schwimmhalle in Ratzeburg an. Wir bekamen einen Platz mit Seeblick. Kurz irritierten uns die "Übernachten verboten"-Schilder, aber später fragten wir in der Touristinformation: Man war nur noch nicht dazu gekommen, sie zu entfernen.

Da wir keinen Stadtplan hatten, gingen wir zunächst zur Touristinformation im Rathaus. Sie war auch gleichzeitig der Ausgangspunkt für den "Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten der Stadtinsel auf den Spuren des Löwen" (ein Tatzenabdruck von der Vorderpfote des Löwen vor dem Dom). 

So folgten wir den pinken Tatzenabdrücken, die uns den Weg durch die Stadt wiesen und uns hin und her durch Straßen und vorbei an den Ufern von drei der vier Seen um Ratzeburg führten.

Der Rundgang führte über die Insel, auf der Ratzeburg ursprünglich lag. Heute gehen die Stadtgrenzen darüber hinaus.

Die Museen der Stadt waren noch nicht wieder geöffnet, aber die Kirchen konnten wir auch im Innern ansehen: Die Stadtkirche St. Petri aus dem 18. Jahrhundert liegt in der Nähe des Marktplatzes.

Beeindruckend war natürlich auch der Ratzeburger Dom, der 1160-1220 erbaut wurde und der älteste Backsteindom Norddeutschlands ist. 

Seine Entstehung ist Heinrich dem Löwen zu verdanken. Er hatte 1143 schon die Ansiedlung auf dem heutigen Gebiet von Ratzeburg, das zuvor eine slawische Siedlung war, an Graf Heinrich von Bodewinde übertragen. Dieser errichtete hier eine steinerne Burg. 1261 erhielt Ratzeburg dann die Stadtrechte.

Im angeschlossenen Klosterinnenhof ist seit 1978 ein Bronzeguss des Bettlers von Ernst Barlach zu sehen.

Da Ratzeburg von vier Seen umgeben wird, bietet sich eine Tour auf einem Schiff natürlich an. Wir hatten morgens noch einen Corona-Test gemacht und so durften wir an Bord des Fahrgastschiffs gehen.

Unsere Fahrt führte zunächst über den Domsee und dann über den deutlich größeren Ratzeburger See bis nach Rothenhusen.

An Bord stärkten wir uns mit Kaffee, Waffeln und Kuchen. Da der Wind recht kalt war, blieben wir die meiste Zeit im Innenraum des Schiffes, der zwar groß, aber fast leer war. Außer uns fuhren nur sehr wenige Passagiere mit dem Schiff. Es war der erste Tag, an dem der Schiffsbetrieb nach den Corona-bedingten Schließungen wieder aufgenommen wurde.

Abends schien noch einmal die Sonne und so umrundeten wir zum Abschluss des Tages noch den Kleinen Küchensee, an dem wir auch übernachteten.