Veröffentlicht: 30.09.2018
Von Ubud ging es am Morgen vorbei an Reisterrassen zum Tempel Gunung Kawi, was "heiliger Berg" bedeutet.
Um zum Tempel zu gelangen, stiegen 291 Stufen hinab, vorbei an den Arbeitern, die die Reisfelder neu bepflanzten.
Unten angelangt, sahen wir in Fels gehauene Schreine zu Ehren der königlichen Ahnen. Auf der einen Seite gab es vier Schreine: Für König, Königin und deren zwei Söhne. Auf der anderen Seite kam noch ein weiterer hinzu - für die königliche Konkubine.
Unser Reiseleiter erzählte uns, dass noch heute die Vielehe im hinduistischen Bali praktiziert wird, was jedoch die Ausnahme ist. Sein früherer Nachbar beispielsweise hat drei Ehefrauen und wohnt abwechselnd bei jeder zwei Tage. So zumindest in der Theorie - in der Praxis ist er wohl die meiste Zeit bei der jüngsten und schönsten seiner Frauen...
Der Mann darf nur ein weiteres Mal heiraten, wenn die erste Ehefrau ihre Zustimmung gibt. Diese wird aber wohl auch mit der Androhung der Scheidung zuweilen erpresst wird...
Weiter ging unsere Fahrt zum Tirtha Empul Tempel, der an einer heiligen Quelle liegt. Dort vollziehen Balinesen - und auch einige Touristen mit der rechten Einstellung - mindestens einmal jährlich ein Baderitual.
Dabei geht man von Wasserspeier zu Wasserspeier und reinigt sich davor unter Gebet. Jeder Wasserspeier hat eine eigene Bedeutung, z.B. Gesundheit, Probleme mit dem Ehepartner oder im Beruf.
Als wir den Tempel besuchten, war gerade Sonntag und die Schlange der Gläubigen war lang. Uns erschien das Anstehen für das Baderitual aber für balinesische Verhältnisse äußerst geordnet vor sich zu gehen....
Vorher werden auch noch Opfergaben gebracht. Im hinteren Bereich des Tempels können dann weitere Opfer gebracht und gebetet werden - stets unter Beobachtung und vor den Kameras der Touristen, die hier fotografieren dürfen...
Wenn das Baderitual die gewünschte Wirkung zeigt, spenden einige Gläubige einen Fisch für den Teich im Tempel. Dorttummeln sich jetzt so einige wohlgenährte Fische, die auch von Besuchern gerne gefüttert werden. Sie leben hier auch sicher, weil das Angeln im heiligen Teich verboten ist.
Unser letzter Programmpunkt an diesem Tag war das Dorf Penglipuran. Entlang einer langen Hauptstraße, die von einer Mauer eingefasst wird, liegen viele traditionelle balinesische Häuser, die von den Besuchern besichtigt werden können. Sie sind zwar bewohnt, doch die geschäftstüchtigen Dorfbewohner haben kleine Läden eingerichtet und lassen deshalb gerne Besucher in ihren Wohnbereich.
Anders als bei uns üblich sind hier nicht alle Zimmer in einem Gebäude untergebracht, sondern in verschiedenen kleinen Häusern. So gibt es ein Haus mit dem Wohn- und Schlafbereich, davon getrennt Küche und Arbeitsplatz und im Eingangsbereich natürlich den Familientempel.