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03. - 09. Oktober 2020: Sozopol (Bulgarien)

Veröffentlicht: 08.10.2020

Auf unserem Weg von Griechenland nach Bulgarien legen wir kurz vor der Grenzen noch eine Zwischenstopp beim Fort Roupel ein. Diese Festung, die 1914 wie über zwanzig andere direkt in die Berge gebaut wurde, war Teil der Metaxas-Linie, mit der die Griechen im zweiten Weltkrieg die deutsche Wehrmacht stoppen wollten. Obwohl sowohl hinsichtlich der Ausstattung, als auch der Anzahl der Soldaten weit unterlegen, schafften es die Griechen den deutschen Vormarsch im April 1941 zumindest für einige Tage aufzuhalten. 

Nach dieser morgendlichen Geschichtsstunde geht es dann - anders als auf der Hinreise -  ohne Stau direkt nach Bulgarien, wo wir in Plowdiw eine Zwischenübernachtung einlegen. Diese nette Stadt mit hübschen Parks, gut erhaltener Altstadt und buntem Treiben gefällt uns sehr gut und wir freuen uns auf ebensolchen Tage am Schwarzen Meer.

Doch angekommen in unserem am Morgen gebuchten Hotel in Sozopol heißt es, dass die Saison vorbei sei und das Hotel geschlossen ist. Nach einigem Hin- und Her und einer Zwischenübernachtung im Niemandsland, bekommen wir ein anderes Apartment, das für die nächsten Tage zumindest einen Ort zum Ankommen bietet.

Doch auch hier bestätigt sich der Eindruck unseres ersten Abends: Die Saison ist vorbei - der Ort, dessen weitläufige Neubauviertel jenseits der Altstadt ausschließlich für die Touristenhorden des Sommers gebaut wurden, ist tot und verlassen. Im Hotel sind wir die einzigen Gäste, um uns herum nur eine Unmenge weiterer leerer Hotelanlagen und Apartementhäuser. Auch in der Altstadt mit ihren zweihundert Jahre alten Häusern, werden die Auslagen der unzähligen Souvenierläden mit Sperrholz zugenagelt.

Der Kellner beim Abendessen erzählt, dass auch dies sein letzter Abend hier ist und er nun in einen anderen Ort weiterzieht, wo langsam die Winter-Ski-Saison beginnt. Wir scheinen die einzigen Gäste dieser Geisterstadt: Bei unseren nachmittäglichen Ausflügen an den Strand laufen wir an wenigen Bars vorbei, in denen nur noch diejenigen beim Bier und Schnaps sitzen, die keine anderen Pläne für den Winter haben.

Die Strände sind leer und zwischen Sonnenschirmgerippen erobern sich Möwen den Strand zurück -  und scheinen doch nur Untermieter in dieser kaputtgebauten Welt. Das schwarze Meer begrüßt uns in zartem Blau mit großen Wellen, die uns an beste Ostseewellen erinnern. Trotz dieser vergnüglichen Planschereien fühlen wir uns eigenartig verloren an diesem Ort, in dem wir nichts mehr zu suchen haben. Wir ziehen uns zurück ins Hotelzimmer: lernen, kochen, chillen und als der letzten Tag dann auch noch Gewitter und Regen bringt, ist eindeutig, dass der Sommer hier vorbei ist und wir schnell weiterziehen möchten: Ob es nochmal in den Süden ans Mittelmeer für einen verlängerten Sommer geht, oder doch schneller in die Berge zu herbstlichen Wanderungen werden wir sehen.

Das Ziel der nächsten Tage ist erstmal Istanbul!


Antworten (1)

Ingrun
Oh, dass kennen wir von Lazise Anfang Oktober - seltsames Gefühl, wie übrig geblieben! Istanbul wird sicher der völlige Gegensatz werden. LG

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