Veröffentlicht: 11.09.2018
Das Wochenende ging schon wieder schnell vorbei und wir haben festgestellt, dass man es in unterschiedlichster Ausführung erleben und gestalten kann.
Freitagabend düsten wir nun erstmal mit Atu in das 10km westlich gelegene Mele. Die Tour dauerte etwas länger als gedacht (30 Min), denn schon kurz nach noch recht freundlichen Strassen in der Innenstadt bekommt man es mit vielen Schlaglöchern und Baustellen zu tun, die auch z.T noch Folgeschäden des Cyclon Pam sind, der hier 2015 95% des Landes zerstört hatte.
Da wir aber zeitig los sind, konnten wir eine tolle Feuershow am Strand in einer der bekanntesten Touri-Beachbars bewundern mit Burger und Smoothie. Die Show ist auch DIE Touristenattraktion und somit waren wir nicht alleine. Umringt von trinkenden Australiern und Neuseeländern, die hier hauptsächlich in den Urlaub hinfahren klatschten wir die Ni-Vanuatu (so nennt man die Einheimischen hier) nach vorne und ca. 1 h wirbelten sie die Feuerstäbe, breakdancten, machten Kunststücke an Tuch und Schaukel und spuckten Feuer. Diese Welt von "Weißen" umgeben, in Resorts am Pool chillen und in Pubs das Tuscker trinken, ist die eine Welt in der man sich hier die Zeit aufhalten kann, wenn man mag. Auch in den Yogaklassen trifft man zu 99% Einwanderer. Die Locals haben daran wenig Interesse und oft zu wenig Geld.
Samstags ist mogens immer Zocken an den Courts mit allen die Lust haben. Danach sind wir zum Feierabend an einen einsamen Strand gefahren, um ganz ramontisch den Feierabend zu verbringen. Als in der Dämmerung die Mücken über uns herfielen, ging es fix zurück und früh ins Bett.
Am Sonntag waren wir zum Lunch mit Josh und seiner Freundin (Emma) und Tochter (Amy) verabredet. Wir trafen uns an einem anderen Strandabschnitt, wo nur Ni-Vanuatus abhängen und als wir um 11 ankamen war das Feuer schon im Gange und die Putenbrüste in großen Mengen auf Stöcken aufgespiesst. Der Strand war eher rau, etwas "dreckiger" (obwohl es im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern insgesamt sehr sauber ist) und schattig. Neben der kleinen Familie begrüßten uns noch 4-6 weitere Cousins/Schwestern/Tanten mit Kindern und hin und wieder kam noch jemand dazu. Die Frauen saßen am Feuer und bereiteten das Essen vor, während wir mit Amy und Josh Nüsse vom Baum knackten und das Lager vorbereiteten. Amy ist 4 und war super zutraulich und hat uns direkt in ihr Herz geschlossen. Sofort nahm sie die Hand und maschierte ins Wasser. Die Verständigung fand mit Händen und Füßen statt, da sie nur Bislama spricht. Da sind wir natürlich fleissig am üben, aber so richtig klappt's noch nicht.
Neben der Pute aus dem Supermarkt bereitete Josh ein eigenes Huhn vor, welches er auf traditionelle Art eingelegt hatte. In das Hühnchen kommen Zwiebeln und Gewürze, zusammen mit heißen Steinen (2 Steine hinein und 2 außen) wird alles fest in Bananenblätter gewickelt und verschlossen. So gart man das Hühnchen nun für mind 2h. Wir waren etwas skeptisch aber Michel wurde vom Gegenteil überzeugt und das Fleisch war durch und würzig😂. Dazu gab es Reis und Taro (Süsskartoffel) und Brot. Auf Alufolie bekam jeder von Emma einen grossen Teller serviert! Bon Appetit! Unsere Mitbringsel ( Dip, Karotten, Gurke, Brot und Kekse) wurden etwas vernachlässigt, nur Amy feierte sich über die Möhren.
Nach dem Essen wurde von Josh ein Geschenk für Amy aus Sydney ausgepackt. Ein aufblasbarer Riesen-Pfau (ähnlich wie Batschis Einhorn) welcher zum Highlight im Wasser wurde. Da der Bauch uns leider immernoch zu schaffen machte, besonders nach diesem kulinarischen Festmahl, beobachteten wir alles vom Strand aus. Amy war weniger begeistert, aber alle anderen sind völlig durchgedreht😁. Nach dem Badespass von mind 2h verlagerten wir das Camp auf den Sportplatz. Jetzt wird Sport getrieben. Die Begeisterung besonders für Volleyball und Fussball ist riesig hier in Vanuatu. Alle haben Bock und jeder darf mitmachen. Obwohl es eigtl im Volleyball recht schnell mühsam wird mit zu vielen Spielern und Anfängern, ist das hier kein Problem. Zum Einen haben viele ein ziemlich gutes Ballgefühl und schaffen es schnell zu agieren und zum Anderen ist alles easy und Slow,Slow. Mit 10-15 Leuten spielen alle auf einem Feld und warten entspannt während einer über ein Fussballfeld rennt und den einen und einzigen Ball wiederholt. Weltklasse!
Viele sind am Zocken, andere chillen auf der Picknickdecke, Reggeamusik im Hintergrund und das Leben ist schön. Amy hat uns mittlerweile als Turngeräte identifiziert und turnt an uns rum und wir verbringen noch weiter 2h dort mit allen.
Gegen 4/halb5 sind wir dann letztendlich aufgebrochen, unter Protesten von Amy. Eigentlich sollte es nach Hause gehen, doch spontan entschieden wir in einem Resort, welches wir vorher von der anderen Seite schon ganz cool fanden, zu halten. Dort gab es ein Eiscafe am Pool und schwups gefiel uns diese Welt auch wieder ganz gut. Man muss dazu sagen, dass das Eis hier unerwarteter Weise unglaublich cremig und geil ist. Also ab und reinzwirbeln ;)
Schlussfolgernd würden wir sagen ist der gute Mix aus Beidem eine grandiose Sache. Es ist unglaublich interessant und vielseitig und wir freuen uns schon mit Joshs Family mit dem Kayak zur Erakor-Island zu paddeln. Das ist ganz typisch Touri und für die Family das erste Mal. Vorher soll es jedoch mit Atu einmal um die die Insel Efate gehen. Dafür planen wir gerade die Route.
Sonst ist die Woche wieder voll im Gang. Viel Beachvolleyball, Yoga (es sind schon ein paar Vertretungsstunden in Aussicht) und vllt geht's zum Ende der Woche mal ins Krankenhaus, um einen Einblick zu bekommen.
🙏