Oregon, Washington State & Vancouver Island
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St. Paul Rodeo (2) - 4th of July Parade auf dem Dorf & das große Rodeo

Veröffentlicht: 23.08.2019

Mittwoch 4.7.

Der Wecker klingelt um 7.30h und nach einem kurzen Frühstück sitzen wir um 9 im Auto nach St. Paul. Dort ist schon die Hölle los, jede Menge Leute, die allermeisten mit Klappstühlen unterm Arm, bevölkern die paar Straßen des Ortes. 


Also schnappen wir uns unsere Beach Chairs, nachdem wir einen Parkplatz am Straßenrand ergattert haben und gehen die 5 kurzen Blocks zur Main Street. Dort sind schon beiderseits der Straße jede Menge Leute mit ihren Stühlen und auf Decken zum Sitzen gekommen. 

Man schwenkt Fähnchen, hat Essen und Trinken dabei und es herrscht eine tolle Stimmung. Dann kommt die Parade, die in einem Ort der Abmessungen von St. Paul entsprechend klein ist. Und vor allen Dingen herrlich dörflich. 


Wir sind hier nicht in New York oder Washington und es ist eine Mischung aus Karnevalsumzug, Schützenfest und Landwirtschaftsschau. Blasmusik-Gruppen, Clowns, Wagen, die für ortsansässige Firmen, wie Abschleppunternehmen und Reifenhandel werben, oder auf denen Mitglieder lokaler Einrichtungen wie Schulen oder Sportvereinen sitzen, fahren an uns vorbei. 







Auch ein Mann, der auf einer Zugmaschine steht. Vielleicht der Bürgermeister? Die Kinder jubeln und klatschen laut, damit Bonbons geworfen werden. Es gibt ein paar Oldtimer aber auch Militär-Fahrzeuge mit Soldaten und solchen, die es werden wollen. Wenn diese Wagen in Sichtweite kommen, wird der Jubel frenetisch und man hört laute „Thank you“-Rufe. Einzelne Wagen haben so hohe Aufbauten, dass sie 30 Meter neben uns in einem Baum hängen bleiben, was zur allgemeinen Erheiterung beiträgt.




Nach einer Stunde ist das Spektakel leider vorbei. Die Sonne scheint in Feiertagslaune auf uns herab und wir bringen unsere Stühle zurück zum Auto und gehen wieder zur Arena und dem angrenzenden Rummelplatz. Um kurz nach 12 kaufen wir uns Essensbons für das große BBQ Cook-off, bei dem mehrere BBQ-Griller um Preise konkurrieren. Nicht die Gäste bestimmen allerdings den Sieger, sondern ein Preisrichter. Es wird auch der beste Kartoffelsalat mit einem Preis geehrt werden. Da es aber nur einen Stand damit gibt, wird das mit dem Wettbewerb entweder schwierig oder vorab schon klar sein.



Aber es gibt verschiedene Grill-Anbieter. Das Fleisch ist lecker, dazu gibt’s eben Kartoffelsalat (für uns) und ein süßes Brötchen, was geschmacklich dazu nicht wirklich passt. Alles in einem großen Zelt an langen Tischen und zu lauter Country-Musik. Nach einem Eis fahren wir dann zurück zum Hotel und stoppen unterwegs kurz an einem Blumen- und Obstladen, den French Prairie Gardens, und kaufen einen sensationellen Erdbeer-Shake, der vor unseren Augen aus den pflückfrischen Früchten und einem Berg von Vanilleeis entsteht. Schnell noch zu Walmart etwas Hazelnut Coffee und noch ne helle Hose für 20 Dollar kaufen und ab ins Hotel. Sonnentop an und runter an den kleinen Pool. Da sitze ich dann, Beine ins Wasser baumelnd und schreibe den ersten Teil des Tages in mein Tagebuch.

Bevor wir nun zum 4th of July-Rodeo zurück nach St. Paul fahren gehen wir nochmal kurz shoppen…Um 18.00h fahren wir nach St. Paul und stehen von den 10 Meilen etwa zwei im Stau. Wir finden dennoch einen Parkplatz an der Straße und gehen zu unseren Plätzen, nachdem wir an einem der drolligen Verkaufsständen noch Sonnenbrillen-Clips für die normalen Brillen gefunden haben. Hier gibt’s echt alles!











Das Rodeo ist irgendwie besser, als gestern, dauert sehr lange und die Stimmung ist gigangisch. 10.000 Leute gehen in das Stadion, das restlos ausverkauft ist – und das in einem Ort mit gut 400 Einwohnern! Das Ende des Rodeos ist das Wild Horse Race, bei dem 2er Teams Wildpferde einfangen und satteln müssen. Das ist ein wildes Durcheinander, einer der Cowboys wird durch die halbe Manege gezogen, andere kämpfen mittlerweile auf wild bockenden Pferden, die versuchen, ihre Reiter abzuwerfen und darüber wild in der Arena herum galoppieren. Plötzlich stoßen direkt vor uns zwei extrem schnell galoppierende Pferde krachend zusammen. Sie kamen aus unterschiedlichen Richtungen. Die Reiter fliegen in hohem Bogen vom Pferd, das eine Tier fällt zur Seite und zuckt nur noch. Was für ein furchtbarer Anblick. Die abgeworfenen Reiter sind sofort beim Pferd, einer hält ihm die Augen zu, setzt sich auf das liegende Pferd. Der andere bindet rasch die Beine zusammen, damit keiner von etwaigen Tritten verletzt wird. Ein Traktor mit einem großen Brett kommt angefahren, das Pferd wird dort draufgelegt und so aus der Arena gezogen. Das sieht nicht gut aus. Ob das Pferd das hier überlebt hat, erfahren wir natürlich nicht. Aber irgendwie ist das ein grausamer Abschluss dieses Tages. 





So gucken wir nur noch kurz das Feuerwerk an und fahren zurück ins Hotel, wo wir erst gegen 1 Uhr in die Federn fallen.

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