Oregon, Washington State & Vancouver Island
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St. Paul Rodeo (1) - mit 10.000 Zuschauern in einem 400-Seelen Dorf

Veröffentlicht: 23.08.2019

Dienstag, 3.7.

Wir schlafen in Ruhe bis kurz vor neun und fahren mit einem Kaffee aus dem Dorfladen in der Hand weiter in den uns umgebenden Wald. Wir folgen jetzt der Forest Road 46, entlang des Breitenbush Rivers, der sogar heiße Quellen bietet. Die Straße ist sowohl menschen- als auch autoleer und führt durch schöne Mischwälder, die wie eine Allee links und rechts an der Straße stehen.



Nach etwa 20 Meilen erreichen wir die Straße 214, der wir weiter nach Norden in Richtung Estacada folgen. Der wilde Clackamas River verläuft nun neben uns und wenngleich unser Weg hier durch den Hood River National Forest verläuft, sehen wir den Hood River nicht. Die Wolken hängen mal wieder tief und manchmal regnet es ein bißchen. 




Wir folgen neben der Straße einer Gruppe von Raftern, die auf dem bewegten Fluß ihren Spaß haben. Das Gras, in dem wir stehen ist quatschnaß, so dass wir – zurück im Auto – erst einmal die Heizung brauchen, um Hosenbeine und Schuhe zu trocknen. Wir erreichen nun automatisch den Highway, der nach Woodburn führt und passieren zunächst das große Outlet dort und müssen wieder mal 1,5 Stunden etwas Geld ausgeben. Um halb vier sind wir an unserem Best Western in Woodburn, wo wir jetzt zwei Nächte bleiben. Wir sind hier in der Einöde, weil wir nun zu einem weiteren Highlight der Reise antreten: Zwei Rodeos in St. Paul warten auf uns.

Um halb fünf sitzen wir im Auto und fahren die 10 Meilen nach St. Paul. Die Sonne scheint jetzt warm. In St. Paul befindet sich die Festwiese neben der Hauptstraße und in den umliegenden Nebenstraßen scheint es, haben die Anwohner entweder ihre Vorgärten mit „no parking“ markiert oder vermieten diese für 5-10 Dollar pro Platz und Tag. Wieder andere scheinen vor dem Trubel geflüchtet zu sein, bei anderen wiederum stehen mehrere Zelte im Garten.



Das Rodeo in St. Paul gehört zu den zwanzig größten in den USA. St. Paul selbst hat nur gut 400 Einwohner, aber zu dem Rodeo, das hier jährlich seit 1935 zum Unabhängigkeitstag stattfindet kommen mehr als 10.000 Menschen in die Stadt. Allerdings erscheint es uns sehr schnell, als seien wir die einzigen nicht-amerikanischen Touristen hier. Die Preisgelder laufen hier bis 500.000 $ für einzelne Wettbewerbe und damit ist dieses auch eines der sog. Wrangler Million Dollar Tour Rodeos, zu denen nur 8 Rodeos weltweit gehören und die besten Rodeo-Reiter anziehen. Das Rodeo läuft hier über mehrere Tage, es gibt bis zu 1000 Teilnehmer. Die Stimmung ist entsprechend!

Neben der Arena ist eine Festwiese mit vielen Freßbuden und Karussells. Es sieht aus, wie bei uns in den 60er Jahren. 








Die sogenannte Art Show bietet in einem Zelt ausgesucht hässliche Handarbeiten, allerdings auch kostbar gefertigte Sättel. Die Dinger sind innen aus Holz und es sind zwei Sättel zu sehen, die 4.800 bzw. 5.500 Dollar kosten.


Gegen 17.30h wird es voller. Wir sind vorher schon entlang der Ställe gelaufen und haben Pferde und die Parkplätze der Transporter gesehen. Die Teilnehmer leben in ihren Wohnmobilen, an denen die Pferde angebunden sind. 






Die Stiere stehen woanders in Gattern und sehen ziemlich ungemütlich aus. Der übliche Dress hier ist Cowboyhut, Stiefel und Jeans. 




Wir holen uns ein elephant ear (zuckrig-zimtiges Fettgebäck) und ein Eis und beziehen unsere Plätze in der Tribüne. Die Karten habe ich vor Monaten online gebucht. Wie immer sind die Karten günstig und man hat für rund 20$ mehrere Stunden Spektakel. Meistens - so auch hier - sitzt man unbequem auf kleinen Schalensitzen und klemmt sich die Knie am Sitz der Vorderreihe ein. Aber egal - das St. Paul Rodeo ist eine Legende und wir sind heute dabei. Und morgen nochma.! 


Bei der Wahl der Sitzplätze habe ich darauf geachtet, dass wir einen maximal guten Blick haben und uns nicht die Abendsonne permanent in die Augen scheint, also die Himmelsrichtung auch noch stimmt. Das ist schon langsam eine Wissenschaft für sich. 


Das Rodeo legt etwas lahm los und in den ersten 10 Minuten fallen die Leute permanent sehr schnell vom Bullen, einer wird von dem bockenden Tier noch kräftig in den Oberkörper getreten und kann nur mit Hilfe die Arena verlassen. 








Fast drei Stunden dauert das Rodeo, dann ist Feuerwerk und wir fahren zurück nach Woodburn ins Hotel. Kurz vor 23 Uhr betreten wir unser Zimmer, dessen Teppich total feucht ist. Offenbar hat man in unserer Abwesenheit den Teppich shampooniert, aber nicht getrocknet. Eklig! Nichts kann man auf den Boden stellen.

Fahrtstrecke: 130 Meilen

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