Veröffentlicht: 23.08.2019
Donnerstag, 5.7.
Sonne! Wir frühstücken und brauchen schon für das „kleine“ Gepäck einen Gepäckwagen! Meine große Tasche wiegt jetzt 25 Kilo, die kleine 15…
Wir fahren los nach Norden, an einem sonnigen Portland vorbei, was wir neulich nicht ansatzweise so gesehen haben. Mount Hood hat sich in der Ferne aus den Wolken geschält – unvorstellbar noch vor einer Woche! In unserer sonnigen Fahrt geht etwas die Geschwindigkeit „verloren“, so dass wir plötzlich einen Polizisten auf einem Motorrad neben uns haben, der uns fröhlich-beschwingt darauf hinweist, dass wir mit 72 Meilen pro Stunde unterwegs waren, was 12 mehr als die erlaubten 60 mph sind. Kostet 93 Dollar! Allerdings kassiert er das nicht cash, sondern G. soll das Geld „schicken“.
So führt uns unser Weg etwas ungeplant nach Longview, wo wir eine Bank suchen. Die hilfsbereite Schalterfrau erklärt uns, dass das in USA nur per mail order geht oder aber mit persönlicher Einzahlung in dem Bezirk z.B. beim Bürgermeister, wo man erwischt wurde. Nun sind wir aber rund 30 Meilen nördlich von dort, wo wir erwischt wurden und brauchen nun diese mail order. Das gibt es in der Post, oder aber im Supermarkt!? Also folgen wir der Beschreibung zur Post in Longview und die drei boys dort haben mit uns ihre Gaudi…
Das Procedere ist so, dass man dort 93$ + 1,75$ Bearbeitungsgebühr zahlt, die 93$ auf eine Art Quittung gedruckt wird, die man dann in einen Umschlag zusammen mit dem Knöllchen (!!!) steckt und an die Dienststelle des Bezirks schickt. Überweisen können die irgendwie nicht.
Befreit von dieser Bürgerpflicht geht es weiter und wir bieten bei der Ausfahrt 68 nach rechts auf den Hwy 12 ein. Eine Landstraße, die nach Osten führt. Kurzer Stopp in einer Bakery, die geniale pies hat und weiter geht’s. Kurz danach steht ein Schild mit der „Harms Road“ an einer Querstraße.
Kleiner Fotostopp und weiter Richtung Berge. Mount St. Helens und auch Mount Rainier sind immer zu sehen. Erst gegen halb drei rollen wir durch das Nisqualli Gate von Westen in den Mount Rainier Nationalpark, der mit 15$ für 7 Tage echt ein Schnäppchen ist.
Die Landschaft ist wild und schön, ein verwunschener Wald mit hohen Tannen ist unser erster Eindruck und dann tobt kurz danach der Nisqualli River neben uns, der von seiner Winterbreite zwar einiges eingebüßt hat, aber dank der Schneeschmelze noch gut unterwegs ist.
Bäume, mitgerissene Steine und riesige Felsbrocken liegen kilometerlang im Flußbett. Am ersten Fotostopp zeigt sich Mount Rainier fast wolkenfrei, beim zweiten Stopp am Longmire Visitor Center gelingen Bilder ohne Wolken – ein sehr rares Schauspiel!
Wir sind nun wieder in Washington State.
Eine kurze Weiterfahrt führt uns nach Paradise, wo wir im Schnee stehen vor der Kulisse des erhabenen Mount Rainier. Im Visitor Center sehen wir einen Film über den Berg, der ein Vulkan ist, der mehrfach ausgebrochen ist. Vor rund 6.500 Jahren flossen seine Lahars (Lavaströme in Form einer Schlammlawine) bis an die Küste.
Hier oben liegt noch ziemlich viel Schnee, aber dort, wo die Sonne hinscheint wachsen kleine weiße Blümchen, die Avalanche Lillies heißen. Wir folgen den Tipps eines Rangers, der uns noch drei tolle Aussichtspunkte nennt. Es ist nach 18.00h als wir dahin aufbrechen. Eine wunderschöne Bergstraße entlang traumhafter Bergblumen und dem dahinter liegenden Panorama ist unser Weg.
Kurz darauf entdecken wir eine gut 60 Meter tiefe Schlucht und laufen entlang dieser einen kurzen Trail.
Der dritte Stopp bei den Baumriesen wird auf morgen verschoben, da es schon 19.00h ist und um kurz nach 20.00h sind wir in Packwood. Das Zimmer ist riesig und schön und auch noch günstig.
Wir finden eine Kneipe, die noch offen hat und essen hungrig ein paar Hamburger. Außer Frühstück und einem Stück Pie gab es heute nix. Auf der kurzen Rückfahrt zum Hotel passieren wir eine grasende Herde Hirsche. Ich checke im Hotel noch kurz Mails an der Rezi, da nur dort das WLAN geht und wir sind kurz vor 23.30h im Bett.
Fahrtstrecke: 226 Meilen