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3 Nächte in Hue

Veröffentlicht: 17.09.2019

Immer noch etwas krank kamen wir nach 4-stündiger Busfahrt und 1-stündigem Flug mit anschließender überteuerter Taxifahrt in unserem Hotel in Hue an und waren super positiv überrascht: per Zufall haben wir ein super sauberes Hotel mit weichen (!!!) Betten ausgesucht, in dem die sehr freundlichen Angestellten auch noch Englisch sprachen. Eine Wohltat, um sich doch endlich etwas auszukurieren.

Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit einem guten Frühstück und machten uns auf, den ehemaligen Kaiserpalast zu besichtigen. Dieser ist riesig, 10km lang und breit und wurde an einigen Stellen stark zerstört. Vieles ist aber auch noch erhalten und dank Audioguide erhielten wir einen Einblick in das frühere Leben und Arbeiten der Kaiser und Könige, deren Ära erst 1945 mit der Unabhängigkeit Vietnams endete. 

Anschließend wollten wir uns die örtlichen Markthallen ansehen. Was wir fanden war eine Masse an übervollen Ständen mit einer Fülle an Angeboten, die wir gar nicht überblicken konnten, weil es einfach so voll war. Hinzu kam, dass eine verrückte Frau im rosafarbenen Trainingsanzug unsere Verfolgung über den Markt aufgenommen hatte, nachdem sie uns am Eingang bereits angeboten hatte ihren Kleidungsstand in der ersten Etage zu besichtigen. "Tina and Pina, come see my clothes, very good price" rufend folgte sie uns über den ganzen Markt und selbst am Ausgang tauchte sie plötzlich wieder auf :D wir haben überraschenderweise nichts von ihr gekauft :D 

Den Abend ließen wir auf einer der Walking Streets ausklingen, wo leider wieder niemand Englisch sprach und wir so Essen und Trinken erhielten, was wir gar nicht bestellt hatten :D leider haben wir uns an dem Tag einen starken Sonnenbrand geholt und sehen aus wie Streifenhörnchen- Tomaten... Na ja, wir reden uns ein, dass das sicher schnell braun wird :D

Am nächsten Tag entschieden wir uns (gut eingecremt), 3 berühmte Kaisergrabstätten zu besuchen. Diese Grabstätten wurden schon zu Lebzeiten der jeweiligen Kaiser nach ihren Vorstellungen erbaut. Der erste Halt war die des Kaisers Minh Mang, ein Kaiser von Beginn des 19. Jahrhunderts, der 500 Frauen und Konkubinen hatte und 142 Kinder. Die annerkennende Bemerkung unseres Reiseführers dazu war wiederholt "very powerful man"... Wir würden wahrscheinlich eher "Weiberheld, der anderes im Sinn hatte als Staatsgeschäfte" sagen, aber zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, er hat dem Land durch viele Reformen auch Wohlstand und Stabilität gebracht. Seine Grabstätte ist ein langer und schöner Weg mit verschiedenen Häusern und Gewässern, der den Übergang vom irdischen ins himmlische Leben symbolisieren soll. Es ist wirklich friedlich dort und Christina ging ein weiteres Mal ihrer neuen Leidenschaft nach: überdimensionale Goldfische füttern :D weiter ging es zur Grabstätte von Khai Dinh. Der Kaiser war stark von der französischen Kultur geprägt und so erinnert seine imposante, aber schwer zu erklimmende Grabstätte an den Friedhof Père Lachaise in Paris. Schwierig war es dort jedoch ein Foto ohne chinesische Touristen mit Sonnenschirm zu bekommen, aber wir haben es geschafft! Als letztes ging es zum Grab des vorletzten Kaisers, Tu Duc, dessen Grabstätte von kleinen Seen und viel Natur umgeben ist. Schon zu Lebzeiten hat er dort Zeit verbracht, um dem Palast zu entfliehen und Gedichte zu schreiben. Er wurde stark von den französischen Kolonialherren unterdrückt und hat lieber gedichtet als zu kämpfen, so dass er bei den Vietnamesen nicht sehr angesehen ist.

Zurück in Hue fuhren wir mit dem Boot den Parfümfluss entlang zur berühmtesten buddhistischen Pagode hier. Diese ist schön, aber voller Touristen, die an jedem Baum Familienfotos schießen und leider ohne Informationstafeln, so dass man nicht sehr viel über die Pagode erfährt. 

Wieder am Flussufer angekommen, wollten wir kurz entspannen, was aber nur von kurzer Dauer war. Ein älterer Mann kam mit seiner jungen Schülerin zu uns und bat uns, mit ihr ein wenig auf Englisch zu kommunizieren, da sie ihr Englisch verbessern wollte, um einen der "gutbezahlten" Jobs im Tourismus bekommen zu können. Schnell stellte sich heraus, dass ihr großer Traum ist, einmal nach Paris zu reisen und sie auch Französisch lernte und so zeigte ich Fotos der Stadt und wir sprachen einige Zeit auf Französisch... Verrückte, aber schöne Situation :) 

Aktuell sitzen wir im Zug nach Da Nang und fahren durch die Berge entlang der Küste über den sogenannten "Wolkenpass". Mal sehen, ob die Strecke das hält, was die Reportage auf ARTE (von CHRISTINA gesehen) verspricht....! 

Antworten (2)

Angelika
Ein interessanter Bericht. Euch weiterhin gute Reise und schöne Erlebnisse....

Sabrina
Dankeschön 😊

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