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Entspannte Tage in Hôi An

Veröffentlicht: 21.09.2019

Wir verbrachten die letzten Tage im schönen Städtchen Hôi An in Zentralvietnam. Nach der Zugfahrt nach Da Nang über den Wolkenpass, der wirklich spektakuläre Blicke auf die Küste zu bieten hat und einer Fahrt im Regionalbus, der wirklich nicht auf große Menschen ausgerichtet ist, kamen wir in unserer Unterkunft mit Pool und Matratzen mit Federung an. Juhu!! 

Die Stadt liegt am Fluss Thu Bon, der ehemaligen Seidenstraße des Landes. Das ist auch heute noch überall sichtbar: es gibt zahlreiche Schneidereien und Lampengeschäfte, die wunderschöne Laternen mit Stoff überzogen herstellen. Diese Lampen tauchen die Lampen bei Dunkelheit in ein buntes Farbenmeer und schmücken die kleine Altstadt und ihre zahlreichen Gassen, die voller Touristen aus aller Welt sind. Auch wir konnten uns nicht dagegen wehren und mussten hier Lampen kaufen :D Der Nacht- Markt zieht zusätzlich jeden Abend unzählige Besucher an, um typische Produkte zu kaufen oder regionales Essen an den kleinen Ständen zu genießen. Natürlich schlenderten wir auch jeden Abend über diesen Markt und probierten alle möglichen Kleinigkeiten, die wir noch nie zuvor gegessen hatten. Und wer denkt, die Franzosen lieben Froschschenkel, war noch nie in Vietnam: fast jeder zweite Essensstand bietet gegrillte, ganze (!) Frösche am Spieß an. Das haben wir uns dann aber doch gespart... 

Hôi An hat aber zahlreiche genießbare regionale Spezialitäten zu bieten und so entschieden wir uns zu einem Kochkurs. Dazu gehörte zunächst ein Marktbesuch, auf dem wir mehr über die Kräuter und Gewürze der vietnamesischen Küche erfuhren. Anschließend machten wir einen etwas abenteuerliche Bootsfahrt in einer kleinen Nussschale, um zum abgelegenen Ort unseres Kochkurses zu kommen. In diesen Nussschalen wurden im Vietnamkrieg die Soldaten mit Lebensmitteln versorgt, heute sind sie hauptsächlich für Touristen da. Auf dem Weg hielten wir noch an und angelten Krabben, was nur mit Stock, Faden und einen Stück Fisch gar nicht so einfach war. Unser Nussschalen-Kapitän, der natürlich kein Wort Englisch sprach bejubelte jeden Fang und klatschte uns enthusiastisch mit einem High Five ab :D in der Kochschule angekommen lernten wir die Herstellung von (köstlichen!!!) Frühlingsrollen, Cau Lao (nicht so köstliche Nudeln), Papayasalat, Ei-Pancake, Fisch und Gemüse und Muscheln und durften das natürlich auch essen. Gut gelaunt "rollten" wir gefühlt in die Altstadt und trafen prompt zwei Mädels von dem Boottrip auf Cat Ba wieder und ließen den Abend bei einem der zahlreichen Happy Hour Angebote ausklingen. 

Am nächsten Tag ging es auf eine Tour in die Bana Hills. Wir hatten große Erwartungen an die Tour in die Berge, in denen früher die französischen Kolonialherren aufgrund der frischeren Temperaturen ihre Sommer-Residenzen hatten. Leider entsprach der überteuerte Ausflug in keinster Weise den Erwartungen: wir führen zunächst mit einer Seilbahn, die wohl zu den längsten der Welt gehört, in die Berge zu einer goldenen Brücke, die auf steinernen Händen (des Berggottes) getragen wird. Diese Brücke ist wirklich beeindruckend und schön, wimmelt aber nur so von fotowütigen Touristen, die für ein gutes Selfie wohl auch Personenschäden in Kauf nehmen würden. Im Anschluss liefen wir durch einen schlecht nachgebauten französischen Weinkeller an dessen Ende man Wein kaufen konnte- leider nur keinen aus Frankreich... Wäre auch absurd in einem französischen Weinkeller... Danach ging es weiter in einen Freizeitpark, dem vietnamesischen Phantasialand. Horror! Der Park sollte eine typische europäische Kulisse darstellen, jeder anwesende Europäer konnte aber nur mit dem Kopf schütteln über die Paraden und den Kitsch und begab sich besser schnellstmöglich in eine der Bars. Die asiatischen Touristen machten dafür begeistert Fotos an jedem Baum, vor jedem Gebäude, an jeder Laterne, an jedem Stein.... So sind die Kulturen und Vorstellungen wohl sehr unterschiedlich.... 

Nach diesem eher enttäuschenden Tag entschieden wir uns heute für einen Strandtag. Für 1,10€ konnte man Räder für den ganzen Tag mieten und so begaben wir uns in den vietnamesischen Verkehr - Nervenkitzel pur, aber wir haben überlebt, auch wenn wir aufgrund der Fahrradsitze wohl morgen als Fakire rumlaufen müssen :D man muss noch erwähnen, dass hier am Strand zwei Liegen plus Sonnenschirm zusammen 2€ für den ganzen Tag kosten- unvorstellbar für jeden, der schonmal auf Mallorca war! 

Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass TripAdvisor mittlerweile ein unverzichtbarer Reisebegleiter geworden ist: Dank dieser Internetseite haben wir köstliches Vollkornbrot mit Avocado gegessen und haben eine Bewertung für das Café geschrieben, was dieses verkauft, und dank dieser Bewertung sind wir sogar schon wiedererkannt worden - eine neue Karriere als Foodblogger ist wohl sehr wahrscheinlich :D außerdem lernten wir dank des Portals eine weitere regionale Spezialität kennen: Banh My, eine Art vietnamesischer Döner, sehr frisch und lecker!!!

Morgen fliegen wir nach Nha Trang und werden ein paar Tage am Strand entspannen bevor es nach Ho-Chi-Minh-Stadt und dann nach Kambodscha geht. 

Antworten (1)

Jennifer
Ich glaub die Asiaten würden sich bei uns auch totlachen, wenn sie im Freizeitpark durch die asiatischen Kulissen laufen 😅

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