Veröffentlicht: 14.10.2025












Ein nachdenklicher 5. Tag in Phnom Penh. Die Geschichte des Landes beschäftigt uns, unsre Reise ist nicht ein Hop on-Hop off, wir stehen nicht über den Dingen und fangen an "besser" zu sehen. Wir sehen viele junge, wenig ältere Menschen. Wir sehen in freundliche, lächelnde Gesichter, wir erleben eine sehr respektvolle Höflichkeit. Wir erleben Zurückhaltung, Freundlichkeit, immer wieder Unsicherheit im Blick und in der Geste, dann ein offenes Lächeln.
Dennoch, ich vermisse, habe Heimweh, was soll ich hier? Will ich das? Was Neues, Unbekanntes? Ist die Offenheit der Reise nicht eher beängstigend als freimachend?
Ich habe mich am 5. Tag zurückgezogen, angefangen ein Buch zu lesen, welches ich mir am Ausgang des Genozid-Museums gekauft habe: "Der weite Weg der Hoffnung".
Die Geschichte des Mädchens Luong Ung, die bei der Machtergreifung 5 Jahre ist. Sie schildert in der komplexen Einfachheit einer 5-jährigen wie sie Geschehnisse er- und überlebt.
Fragen, die auftauchen: Wie konnte das passieren? Wie kann das, egal wo, passieren? Wie passiert das? Grade?
Aus dem: Wir schauen uns dies und das an, aus dem "was soll ich hier?" wächst die Bereitschaft geduldig zu sein, versuchen nachzuvollziehen, zu verstehen. Zusammenhänge zu erkennen, Besserwisserei und Hochmut abzulegen.
Demut begleitet mich am Tag 5. Ich fange eine Beziehung an. Zu unsrer Reise, zu den Geschichten, die wir sehen und hören, zu dem Mädchen Luong Ung - und zu all den Menschen, die sich abends vor dem Königspalast treffen, um Tauben voller Freude hinterherzurennen, sich in vollendeter Schönheit zu posten, um Ballons zu verkaufen für ein Essen, ....
