18-12-19 (19:00): Landgang

Es ist 19:00. Bereits eine halbe Stunde vorher stehen wir in voller Montur an Deck, bereit für den ersten Landgang in der Antarktis. Die Spannung steigt. Wir gehören zur letzten Gruppe. Hoffentlich schlägt das Wetter nicht um. Die Wellen sind bereits höher geworden. Dann der erlösende Aufruf über den Lautsprecher: Wir werden aufgefordert, uns bei den Zodiacs, den Landungsbooten, zu treffen. Einer nach dem anderen besteigt das Boot und die Fahrt geht los. Die Wellen sind nicht ohne und wir bekommen die Gischt ins Gesicht. Glücklich, bald die Antarktis zu betreten. 

Wenige Minuten später kommen wir in Yankee Harbour auf den South Shetlands an. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Überall laufen ganz geschäftig Eselspinguine hin und her. Sie leben in einer recht großen Kolonie und einige Jungtiere sind bereits geschlüpft und werden von einem Elternteil warmgehalten und gefüttert. Die kleinen Racker kennen überhaupt keine Angst vor Menschen und einige nähern sich und ganz neugierig. Die Kameras klicken unaufhörlich und man entdeckt ständig etwas neues in der Kolonie. Pinguine haben immer Vorfahrt. Es gibt tatsächlich Pinguin-Highways, auf denen sich einzelne Pinguine bewegen. Wir müssen dann stehenbleiben und warten bis keiner mehr kommt. Die Nester werden aus Steinen gebaut, die die Pinguine am Strand finden. Einen Pinguin konnten wir beobachten, wie er mit seinem Schnabel zusätzliche Steine zum Nest getragen hat, um dieses auszubauen.

Eine kleine Gruppe Seeelefanten, die träge am Strand liegt, konnten wir ebenfalls beobachten.

Ein atemberaubender Ausflug ging dann zu Ende. Ein perfekter Tag!

Heute haben wir also zum ersten Mal die Antarktis betreten. Allerdings nur eine Insel und nicht das Festland. Uns wird noch am Abend mitgeteilt, dass geplant ist, am nächsten Tag das Festland anzusteuern, wenn das Eis es zulässt. Ein Schwesterschiff hat es am Tag zuvor nicht geschafft. Wir drücken die Daumen.