Tag 3 - Nach Dänemark

Tschüss Hamburg, schön war’s mit dir. Nächstes Ziel Dänemark bzw. Aalborg und danach Hirtshals. Die Fahrt scheint für mich als Beifahrer wie im Flug zu vergehen. Die Mischung aus Hitze, Schlafmangel und einer Landschaft, die überwiegend aus Kornfeldern zu bestehen scheint, ist meinem Wachzustand nicht gerade zuträglich. Den geplanten Stadtbummel in Aalborg lassen wir ausfallen, nach der Fahrt hat keiner von uns beiden mehr Lust, sich in einer überhitzten City die Füße platt zu latschen geschweige denn sich um Dinge wie Parken mit T5 mitsamt Fahrräderrn zu kümmern. Stattdessen suchen wir uns einen Campingplatz bei Saltum. Komisch, denke ich mir, hier sieht es (abgesehen von der Bauweise der Häuschen) ein wenig wie in manchen Küstendörfern in der Bretagne aus. Woran das liegt, kann ich nicht exakt definieren, wahrscheinlich ist es die Mischung aus kleinen Häusern, kleinen Souvenir- und Handwerksläden und die Straßenschilder bzw. Straßen an sich, die denen in Frankreich sehr ähnlich sehen. Der Campingplatz erscheint sofort sympathisch, unweit vom Meer, man hört es sogar, zudem fernab der Zivilisation. Die Dame an der Rezeption ist ein sehr herzlicher Mensch und spricht zu unserer Überraschung perfektes Deutsch mit einem netten dänischen Akzent. Nachdem die Unterkunft klar gemacht ist, werden die Sachen gepackt und wir fahren mit dem Fahrrad zum Strand. Eine unbändige Anziehungskraft zieht mich dort hin. Der Weg dorthin ist kurz und führt durch eine von Nadelbäumen und kleinen Ferienhütten aus Holz geprägten Landschaft, die bald in eine malerische Dünenlandschaft übergeht. Nach der Durchfahrt durch die Dünen eröffnet sich uns der Blick auf einen wunderschönen breiten Sandstrand. Trotz kaltem Wind bin ich sofort im Wasser, und da ist es, dieses Gefühl von unbedingtem Glück! Wie wenig braucht Mensch dafür…

Zu unserer Verwunderung ist es an einigen Stränden in der Gegend und ebendiesem erlaubt und üblich, mit dem Auto auf dem Strand bis direkt ans Meer zu fahren, was dann auch im Laufe des Abends eifrig praktiziert wird, für uns ein ziemlich irres Schauspiel. Sogar eine Art Expeditionsmobil auf MAN-LKW-Basis, ein Mordsungetüm, bekommen wir zu Gesicht. Die Leude…

Zufrieden radeln wir im Sonnenuntergang wieder „nach Hause“ und bekommen auf diesem kurzen Stück noch einen Fasan im Unterholz zu Gesicht und ein Reh. 

P.S.: Der Marienkäfer im Bild wurde vor den Fluten gerettet.