Veröffentlicht: 02.01.2019
02. Januar. 2019
Frohes Neues Jahr! Einer meiner Vorsätze sollte definitiv lauten, aktiver auf meinem Blog zu sein. Da ich bisher noch nicht dazu gekommen bin einen Eintrag über mein Weihnachten in Australien zu verfassen, teile ich diesen hier einfach in zwei Teile: Weihnachten und Silvester.
Weihnachten
Wie ich ja in meinem letzten Blogeintrag bereits erwähnt habe, ist es hier definitiv schwerer in Weihnachtsstimmung zu kommen als Zuhause in Deutschland. Es waren Temperaturen von etwa 25°C und wir haben unseren Tag damit verbracht noch ein paar Einkäufe zu erledigen und dann bis zum Abend auf der Terrasse das schöne Wetter zu genießen.
Am Abend haben wir zusammen die Zutaten fürs Raclette zubereitet. Für Raclette haben wir uns entschieden, da so für jeden etwas dabei ist. Bevor wir aber Essen konnten, haben wir uns alle im Wohnzimmer versammelt, wo wir für meine Tante eine kleine Gesangsperformance hingelegt haben, die sich mein Onkel ausgedacht hatte und die wir vorher eingeprobt hatten. Dabei haben wir "The Twelve Days Of Christmas" gesungen und nach jeder Runde gab es für meine Tante eine Flasche ihres Lieblingsweines, die mein Onkel vorher im Wohnzimmer versteckt hatte.
Danach haben wir dann endlich gegessen und nachdem wir alle satt waren gab es die Bescherung. Dazu haben wir alle Geschenke auf den Tisch gelegt und einer durfte immer aussuchen, wer als nächstes sein Geschenk auspacken darf. Die ausgewählte Person durfte dann wieder den Nächsten wählen und so weiter.
Ich bin sehr zufrieden mit meinen Geschenken, unter denen sich unter anderem eine Trinkflasche, ein Strandhandtuch und zwei paar Flip-Flops befanden. Für den Strand und Ausflüge bin ich nun also definitiv gewappnet! :)
Am 1. Weihnachtstag, dem eigentlichem Weihnachten in Australien, sind wir morgens in die Kirche gegangen und haben am Gottesdienst teilgenommen. Am Abend ist dann eine Freundin der Familie gekommen, mit der wir nach dem Abendessen "Murder Mystery" gespielt haben. Ein Spiel, bei dem wir alle verschiedene Rollen zugeteilt bekommen haben und anhand von Randinformationen, Tipps und Fragen erraten mussten, wie eine Person umgekommen ist und wer der Täter ist. Der Täter ist dabei einer der Mitspieler, dieser Spieler weiß dies aber zunächst auch nicht.
Am 2. Weihnachtsfeiertag haben wir nichts weiter unternommen und ich habe meinen Tag auf der Terrasse verbracht und ein Buch gelesen.
Silvester
Am 30.12 habe ich mich alleine auf den Weg zurück nach Oatley, zum Haus meiner Gastfamilie gemacht, die mir angeboten haben dort über Silvester zu schlafen. Mein Plan war es nämlich, am Silvestertag schon früh in Sydney zu sein, um dort einen guten Platz für die Feuerwerke am Abend zu erwischen.
Gesagt getan. Am 31.12 habe ich um halb 8 Uhr morgens, gut eingecremt und mit Hut und Tuch ausgestattet, das Haus verlassen und mich auf den Weg nach Sydney gemacht. In Sydney selbst war schon sehr viel los und es war schwer, den richtigen Weg zu finden, denn viele Straßen und Plätze waren schon abgesperrt. Zum Glück sind überall Helfer rumgelaufen, die Karten verteilt haben und Auskunft gegeben haben über die Richtung in die man gehen muss um zum jeweiligen Ziel zu kommen.
Mein Ziel war der Macquaries Point. Ich habe mich vorher über verschiedene Plätze belesen und mich dann für diesen Spot im Botanischen Garten entschieden, da er kostenlos war (viele Plätze kosten an Silvester Geld und haben eine begrenzte Kapazität) und ich erwartet habe, dass es dort eher ruhig zugeht, da der Platz nicht direkt am Opera House und der Habour Bridge ist, man aber einen ziemlichen guten Blick darauf haben kann.
Als ich um halb 9 endlich angekommen bin, war die Schlange schon sehr voll. Ich hatte erwartet, dass Leute sich früh anstellen aber mit so vielen habe ich definitiv nicht gerechnet. Zum Glück war eine Freundin von mir schon etwas früher da und so musste ich mich nicht ganz hinten anstellen, trotzdem waren vor uns noch sehr viele Menschen.
Ab 10 Uhr hat der Einlass angefangen, aber bis wir letztendlich drin waren war es kurz nach 11 Uhr. Wir haben uns dann erstmal einen Platz auf der Wiese gesichert und unsere Sachen dort ausgebreitet. Es hatte definitiv was von einem großen Picknick, denn jeder hatte Sachen zum Essen dabei und überall waren Handtücher und Decken ausgebreitet. Eigenen Alkohol mitzubringen war verboten aber auf dem Gelände bestand die Möglichkeit Essen & Trinken zu kaufen (auch Alkohol).
Die ersten Stunden habe ich damit verbracht in der Sonne zu liegen und vor mich hinzudüsen. Zum Glück hat nicht die ganze Zeit die pralle Sonne auf uns runter geschienen, sondern zwischendurch ist es auch immer mal zugezogen und ein paar Regentropfen sind vom Himmel gefallen. Das war da aber gar nicht schlimm, sondern eher erfrischend.
Die böse Überraschung folgte allerdings gegen 19 Uhr.
Um 19 Uhr hat es auf einmal wasserfallartig angefangen zu regnen. Alles wurde nass; Klamotten, Handtücher, Rucksäcke , ... Zwar gab es auf dem Gelände viele Bäume, aber auch wenn man unter diesen Schutz gesucht hat wurde man nass. Wer hätte damit gerechnet? Silvester im warmen Sydney und auf einmal regnet es so stark.
Es war auch kein kurzer Regen, sondern der Regen dauert bestimmt eine Stunde an und ich war ziemlich fertig mit den Nerven, denn meine Sachen waren komplett nass und teilweise dreckig von der Erde die vom Boden hochgespült wurde und ich hatte noch die ganze Nacht vor mir. Ich war wirklich kurz davor aufzugeben, aber dann habe ich doch die Zähne zusammengebissen, weil ich nicht umsonst den ganzen Tag gewartet haben wollte.
Um 21 Uhr gab es dann die ersten Feuerwerke, die größtenteils für die Kids gedacht sind, die um 24 Uhr schon im Bett liegen. Auch bei diesen Feuerwerken gab es schon eine ordentliche Show am Hafen, leider hatte ich keine sooo gute Sicht und konnte daher keine guten Fotos machen, aber dafür die Feuerwerke so genießen.
Danach hat sich dann die Masse wieder etwas geteilt und wir haben unseren finalen Spot für die 24 Uhr Feuerwerke gesucht. Wir haben einen relativ guten Platz auf einem eigentlich abgesperrten Bereich bekommen und konnten von dort sowohl das Opera House als auch die Habour Bridge sehen. Dort haben wir also noch etwa 2 1/2 Stunden gestanden und gewartet...
Das ganze warten hat sich dann aber definitiv ausgezahlt, denn die Feuerwerke um Mitternacht waren sensationell. Zuerst ging an der Brücke der Countdown von 10 runter und dann folgten die atemberaubenden Feuerwerke. Dabei wurden nicht nur Feuerwerke an der Brücke und dem Opera House gezündet sondern auch von verschiedenen anderen Punkten im und um den Hafen. Der ganze Himmel war erleuchtet und bunt.
Nach den Feuerwerken wollte ich mich noch mit einer Freundin auf einer Bootsparty neben dem Opera House treffen um gebührend ins neue Jahr zu ferien. Die Party sollte um 1:30 Uhr starten und dann 3 Stunden gehen. Zum Opera House zu kommen war bei den ganzen Menschenmassen gar nicht so leicht aber ich habe es zum Glück rechtzeitig geschafft.
Die Party war echt gut, vor allem, da das Boot nebenbei durch den Hafen gefahren ist und man auch nach draußen auf die Tanzfläche gehen konnte und so schön frische Luft hatte. Es war auch überhaupt nicht kalt draußen, sondern sehr gut auszuhalten. Das Einzige war nur, dass ich doch ziemlich erledigt von dem langen Tag war, aber da war ich definitiv nicht die Einzige.
Nach der Party habe ich noch am Hafen auf den ersten Sonnenaufgang des Jahres gewartet und bin dann zurück nach Oatley gefahren. In Oatley bin ich kurz nach 7 angekommen (etwa 24 Stunden nachdem ich das Haus am Tag davor verlassen habe), habe schnell geduscht und bin dann gegen halb 9 eingeschlafen. Um 15:30 Uhr war ich wieder wach, habe meine Sachen zusammengepackt und bin dann wieder zurück zu meiner Tante gefahren.
Alles in allem war es natürlich sehr anstrengend aber es hat sich auch definitiv gelohnt. Ich bin sehr froh, dass ich nach dem Regen nicht aufgegeben habe , sondern die Zähne zusammengebissen habe und im Park geblieben bin, denn mir wäre wirklich was entgangen! Allerdings weiß ich nicht ob ich das ganze nochmal machen würde... beim nächsten Mal Silvester in Sydney lasse ich es vielleicht ruhiger angehen und erzähle nur allen von der einmaligen Erfahrungen von "damals", bei der an Silvester in Sydney vermutlich schlechteres Wetter war als Zuhause... ;)