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-Kapitel 30- Der schüchterne Mount Taranaki

Veröffentlicht: 13.08.2020

Am 01.01. ging es direkt nach Wanganui, einer Stadt auf halber Strecke zum Mount Taranaki. Der kostenlose Campingplatz dort war über der Stadt zwischen zwei hohen Aussichtstürmen gelegen, die wir gleich zwei Mal hoch und runter liefen. Dort trafen wir dann auch zum zweiten Mal unsere Mitschülerin, die neben uns geparkt hatte.

Den darauffolgenden Tag fuhren wir die restlichen drei Stunden zum Mount Taranaki. 

Die Nacht verbrachten wir auf einem familiengeführten Campingplatz in einem Funkloch. Die Besitzerin war sehr nett, der Campingplatz okay, und was das beste war: Man konnte kostenlos waschen. Da sind wir richtig eskaliert. Jedes Mal mussten wir mit dem nächsten Berg Wäsche am Haus der Besitzerin vorbeigehen, und ich hatte schon voll das schlechte Gewissen. Als wir die letzte Wäsche anschalteten, kam die Besitzerin tatsächlich auf uns zu. Ich wurde richtig rot, weil ich mir hundertprozentig sicher war, sie würde sagen: „Zum 5. Mal wascht ihr hier aber nicht!“, doch sie wies uns nur freundlich darauf hin, nicht die rechte Waschmaschine zu nehmen.

Auf einem kostenlosenCampingplatz erlebten wir dann die wahrscheinlich seltsamste Situationüberhaupt. Der Platz am Meer und mitten im Nirgendwo bestand aus einer schönengroßen Wiese, die durch eine blickdichte Hecke in zwei Abschnitte geteiltwurde. In unserem Abschnitt stand außer uns nur ein älteres Pärchen imWohnwagen und zwei zusammengehörige Wohnmobile, in denen eine Gruppe von sechs Rentnernunterwegs war. Der Campingplatz gefiel uns ganz gut, außer dass es abends ein wenigunheimlich wurde. Es gab kein Licht, und wir konnten absolut nichts sehen,außer den Fenstern der Wohnmobile. Immerhin waren wir mit vernünftigen Menschenauf einer Wiese, dachten wir uns. Um 22.30 schauten wir Netflix, als wir vondraußen Geschrei hörten. Celina sah aus dem Fenster, meinte aber es wäre allesgut. Nur die Rentner die aus ihrem Wohnmobil gekrochen kamen... Ein paarMinuten später wurde es noch lauter. Als Celina dieses Mal hinaussah, meintesie: „Anna, die sind nackt“. Das war einer von diesen Augenblicken bei denenman nicht wegsehen kann. Ungläubig und abgestoßen gleichermaßen beobachteten wir, wie die Rentner splitterfasernackt über die Wiese liefen, sangen und tanzten, wie kleine Kinder. Ich glaube sie spielten ein Trinkspiel. Wir wollten gar nicht glauben, was wir sahen. Danach verkrochen sich alle im Wohnmobil und setzten sich nackt im Kreis an den Tisch. Wenn wir nach ein paar Minuten einen Blick nach draußen warfen, war es nicht unwahrscheinlich, dass gerade ein Mann mit dem Po zu uns an die Hecke pinkelte. Dann sah man sie mit Bierbauch wieder in den Wagen gehen, wo ein Mann eng mit seiner Frau tanzte. Ein Mann saß schon an der Seite und schlief, und immer wieder sangen sie und schunkelten... Eine richtige Rentner-Nacktparty halt.
Die meiste Zeit in derTaranaki Region verbrachten wir in New Plymouth, der größten Stadt beim MountTaranaki und einer richtigen Surferoase. Eines Abends besuchten wir dasFestival of Lights, ein Lichterfest, das jeden Sommer in einem schönen Parkstattfindet. Dort hat es uns richtig gut gefallen.
Festival of lights

Der Mount Taranaki ist schüchtern. Er ist die meiste Zeit von Wolken verhüllt und man kann nur erahnen, dass sich mitten im Land ein riesiger, symmetrischer Vulkan verbirgt. Wir waren fast eine Woche in der Region und konnten ihn in dieser Zeit nur zwei Mal sehen. Am letzten Tag wollten wir noch ein bisschen dichter an den Berg heranfahren. Eine ganze Stunde lang fuhren wir durchs Nichts, bis die Straße vor einem Wald endete, der wie eine Mauer rund um den Mount Taranaki wächst. Es gab nur einen schmalen, einspurigen Weg, der durch torähnlich gewachsene Bäume führte. Das sah so merkwürdig aus, dass wir uns nicht sicher waren, ob es die richtige Straße wäre, wenn man sie denn so nennen konnte. Trotzdem machten wir uns auf den verschlungenen Weg, dem wir 20 Minuten durch den Wald folgen mussten. Schließlich kamen wir unerwartet auf einem gut besuchten Parkplatz raus, von dem aus man mehrere Wanderrouten starten konnte. (Die Wanderung auf den Mount Taranaki ist nur was für geübte Wanderer, zu denen wir ja bekanntlich nicht zählen). Wir entschieden uns für einen kurzen Weg zu den Dawson Falls. Danach setzten wir uns ins Auto, um so lange zu lauern, bis der Berg sich endlich zeigen würde. Das dauerte tatsächlich eine ganze Stunde. Umso cooler war es dafür, als man ihn dann endlich sah. Danach ging es über Wanganui zurück nach Wellington. 

den Moment, wo er zu sehen ist, mit Fotos festhalten

-> Fortsetzung folgt

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