Veröffentlicht: 23.06.2017
Heute ging es nach dem letzten Frühstück um 09:00 Uhr los in Richtung Albanien. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir die albanische Grenze, wo wir leider über eine Stunde brauchten, um diese zu passieren, da auch hier jeder Pass einzeln kontrolliert wurde. Nach kurzer Fahrtdauer hielten wir dann in Pogradec an. Dort erwarteten uns zwei Mitglieder einer deutschen Stiftung, die mit uns zusammen eine Roma- und Zigeunerkinderschule besuchten. Die deutsche Stiftung hat sich in Albanien niedergelassen, um armen und allgemein benachteiligten Menschen zu helfen. Vorallem in Sachen Bildung. Neben der Romaschule haben sie noch viele andere Sitze, die dieses Ziel einer gut ausgeprägten Bildung weitertragen. Nach einem etwa 10 minütigen Fußmarsch durch einen älteren und ärmeren Stadtteil, gelangten wir zusammen mit unseren Guides zu der Romaschule. Dort begrüßten uns sofort fröhliche, liebe Kinderaugen und auch der Direktor der Schule hieß uns, in perfektem Englisch, in der Schule willkommen. Er erzählte uns, dass die Schule zu Zeit etwa 140 Schüler hat, die in den zwei Schulkomplexen aus Holz lernen und spielen. In dem einen Komplex sind der Kindergarten und die Grundschule etabliert und im anderen die oberen Klassen bis zur 9. Klasse. Für die Kinder im Kindergarten und in der Grundschule gibt es jeden Tag zwei warme Mahlzeiten und für die älteren Schüler eine. Die Schule dauert für alle ca. bis 15:00 Uhr. Dann werden sie entweder von ihren Eltern abgeholt oder mit den Transfers der Schule nach Hause gebracht. Die Schüler machen ihre Hausaufgaben bereits in der Schule, da die Meisten gar keine Möglichkeiten haben, diese zu Hause zu erledigen. Denn die Kinder kommen aus sehr schwierigen und armen Familien. Die Schule und mit ihnen die Stiftungen versuchen, durch Bildung und Gespräche mit den Eltern die Situationen in den Familien zu verbessern. Es ist einfach unfassbar, wenn man hört das die Romamädchen mit 12 oder 13 verheiratet werden und so ihr ganzes Leben ruiniert wird. Die Schule versucht dies aktiv zu verhindern. Wir besichtigten die Holzwerkstatt der Schule, in der die Kinder lernen etwas mit ihren Händen selbst herzustellen. Sie fräßen, sägen, schmirgeln und malen die Figuren an. Sie lernen so etwas selbst zu schaffen und können damit in ihrer Zukunft etwas erreichen. Denn keines der Kinder wird je Banker oder Anwalt werden, doch die Schule ist bemüht Ihnen etwas Nützliches beizubringen, das sie später im Haushalt gebrauchen können. Für sie ist es sehr wichtig, die Kinder individuell in ihren Fähigkeiten zu fördern. So zum Beispiel auch in der Musik.
Apropos Musik: wir ließen es uns natürlich nicht nehmen den Kindern ein Ständchen zu singen. Auch das Küchenteam und die anderen Helfer hörten zu. Wir performten Ti Mama und Kwela Kwela. Das Highlight war dabei, das ein paar Kinder mutig genug waren mit uns mit zu tanzen. Es war echt so ein tolles Gefühl ihnen eine echte Freude bereiten zu können. Zu einem Gruppenfoto mit den Kindern versammelten wir uns alle auf dem Fußballfeld der Schule. Es war so toll, wie wir dort zusammen mit den ganzen überglücklichen Kindern in die Kamera lächelten und zusätzlich den zweiköpfigen Adler, das Zeichen Albaniens, mit unseren Händen darstellten. Der Abschied von den Kindern fiel uns besonders schwer, da sie uns teilweise umarmten und uns gar nicht mehr loslassen wollten. Es war ein echt komisches Gefüh,l sie dort zurückzulassen und zu wissen, dass sie in ein paar Stunden in ihre verschiedene Heimsituationen zurückkehren würden. Dieser Besuch hat uns zum Nachdenken gebracht und wieder einmal erneut gezeigt, wie unglaublich gut wie es in Deutschland haben.
Zum Mittagessen ging es auf den Campus der deutschen Stiftung Nehemiah Gateway, wo sich auch die Verwaltung befindet. Wir wurden mit Reis, Hühnchen, Gemüse, Obst und superleckerem Nachtisch verwöhnt. Der Campus besitzt neben Kindergarten, Grundschule und High School bis zur 12. Klasse eine kleine Hochschule, an der man Wirtschaft und Lehramt studieren kann. Auf diesen Campus kommen nicht nur Kinder und Erwachsene, die aus verschiedenen Schichten stammen, sondern auch aus afrikanischen oder südamerikanischen Ländern, die hier die Möglichkeit bekommen, Bildung zu erlangen.
Nach einer langen Busfahrt kamen wir abends in Tirana an, der Hauptstadt Albaniens. Wir aßen in einem Restaurant zu Abend und fuhren aus der Stadt hinaus in einem Außenbezirk wir nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten zu unserer Jugendberge gelangten. Wir hatten alles erwartet, aber nicht ein Domizil aus Backsteinen mit großem Garten zum Fußball und Volleyball spielen und den dazugehörenden französischen Hausherr, Pater Bertram.
Nachdem wir uns in unseren Matratzenlagerzimmern, in denen wir mindestens zu elft schliefen, eingerichtet hatten, fielen wir todmüde ins Bett.