Mexiko Tag 7 - Eindrucksvolle Kathedrale

Um 8:30 Uhr gings los zu einer der wohl abenteuerlichsten Busstrecken, die wir bisher auf allen Reisen hatten. Unser Ziel war die Real Hacienda la Ferreria, die sehr weit außerhalb, mitten im Nirgendwo lag. 

Eine Hacienda bezeichnet ein großes Landgut in Lateinamerika, welches eine Größe von bis zu mehreren tausend Hektar umfassen kann. 

Nachdem wir erst einmal aus der Stadt raus waren, ging es noch etwa eine halbe Stunde über befestigte Straßen in Serpentinen unendlich lange in die Höhe, bis wir dann auf einmal die Straße verließen und links abbogen. Und dann begann das Abenteuer. Rechts und links nichts als Kakteen, hinter uns eine Staubwolke und vor uns ein unbefestigter Weg, auf dem unser Reisebus ziemlich fehl am Platz wirkte. Wir wurden ziemlich durchgeschüttelt, teilweise gelangten wir ordentlich in Schräglage und mehrmals vielen Sätze wie "Auf keinen Fall kommen wir um diese Kurve", oder "Den Berg schafft der Bus doch niemals". Doch Caesar meisterte jede Hürde mit Bravour und hielt sogar ein paar Mal an, um uns zu erklären um welche Pflanze es sich handelt und wozu sie verwendet wird. 

Als wir dann nach einer sehr spannenden Stunde endlich an der Hacienda ankamen, stellte sich heraus, dass der andere Bus, der "Kammel-Bus" schon lange vor uns angekommen war und wohl einen nicht halb so interessanten Weg gewählt hatte, wie der "Lohse-Bus". Frühstück gab es jedoch für alle noch genug. Wir konnten uns ordentlich satt essen, auch wenn die Meisten von uns die scharfen Frühstückspezialitäten der Mexikaner besser mieden und lieber bei Obst und Joghurt blieben, da unsere europäischen Mägen damit tatsächlich nicht sonderlich gut zurecht kommen...
Nach dem Essen hatten wir dann genug Zeit die Anlage zu erkunden, tausende von Fotos zu machen und die Sonne zu genießen. Zwischendurch trafen wir uns auch zu einem kurzen Meeting um ein Zwischenresumee der Reise zu ziehen. Natürlich durften auch zwei Gruppenfotos nicht fehlen. Nach etwa zwei Stunden machten wir uns dann auf den Rückweg, diesmal einen nicht ganz so abenteuerlichsn Weg. 

Zurück im Hotel hatten wir dann grade mal eine halbe Stunde, bevor wir uns um 14 Uhr auf den Weg zur Stellprobe machten. Etwa 15 Minuten liefen wir in einer langen Karawane durch Leons Straßen, um zum Templo Expiatorio zu gelangen.
Der Bau des neugotischen Tempels begann am 8. Juli 1921 und endete am 20. März 2012 mit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. Er wird auch "Sühnestempel des Heiligen Herzen Jesu" genannt und ist unter "Die Entsagung" bekannt.
Der Tempel war auf jeden Fall sehr beeindruckend, von innen noch mehr, als von außen. Leider war die Akustik nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten. So hörten wir uns vorne, im Altarbereich, wo wir sangen extrem gut und mit einem wunderschönen Nachhall, in den Zuschaurbänken jedoch klang alles wie in Watte gepackt und recht leise.
Gemeinsam mit den extra zusammengestellten Chor der ansässigen Musikschule probten wir dann noch das mexikanische Lied "Son de la Vida" und den allseits bekannten Song von Michael Jackson "We are the world".
Gegen 17 Uhr kamen wir dann zurück ins Hotel mit der Anweisung "Nichts" zu machen. Die Anstrengungen der letzten Tage, die Klimaanlagen in Hotels und Bussen und auch die starke Sonneneinstrahlung hatten dazu geführt, dass wir einige Kranke unter uns hatten, die am Konzert nicht mitsingen konnten. 

Um 19 Uhr gings dann mit der Konzertkleidung bepackt wieder zum Templo Expiatorio. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt als unser Gastchor um 20 Uhr das Konzert mit einem Stück eröffnete. Nach unserem Teil des Programms kamen sie dann erneut zu uns auf die Bühne und wir performten die am Nachmittag geprobten Stücke. Das Publikum war begeistert und nach viel Applaus und Verbeugungen wurden noch unendlich viele Fotos gemacht.
Um ca. 22:15 Uhr gab es dann noch für ale Sängerinnen und Sänger beide Chöre ein leckeres Abendessen und wir konnten den Tag nett ausklingen lassen.