Freddy
Gute Weiterfahrt Euch und viel Spaß :)Veröffentlicht: 07.01.2019
Noch nie waren wir Nachzug gefahren. Der Nachtzug, der in Bangkok starten und in den Süden bis an die Grenze von Malaysia fahren würde, passte aber perfekt zu unseren Reiseplänen, weil wir unbedingt noch auf die Insel Penang in Malaysia wollten, deshalb kauften wir zwei Tickets für den Schlafwagen. Sieben Verkehrsmittel und 25 Stunden Reisezeit lagen zwischen Kanchanaburi, unserem Startpunkt und Penang, unserem Ziel.
Wir nahmen also ein TukTuk Taxi, das uns an den Bahnhof von Kanchanaburi brachte.
1. Verkehrsmittel: Flotter Flitzer
Dort angekommen setzten wir uns zu der enthusiastischen Busbahnhof-Angestellten, die uns Maiskolben anbot und uns in den richtigen Bus lotste.
2. Verkehrsmittel: Bus nach Ban Pong
Dieser brachte uns dann mit Thaimusik Beschallung nach Ban Pong und ein Taxi dann weiter an den Bahnhof, an dem wir in den Zug aus Bangkok zusteigen konnten.
3. Verkehrsmittel: Taxi zum Bahnhof Ban Pong
Wir waren 1 1/2 Stunden zu früh am Bahnhof, deshalb tranken wir bis zur Abfahrt Kokosnüsse und bekamen schon wieder Obst von den Sitznachbarn geschenkt.
Kurz bevor der Zug einfahren sollte, kam ein Bahnhofsmitarbeiter und erklärte allen Wartenden auf Thai aufgeregt etwas. Uns lächelte er nur an. Irgendwann wussten wir es dann auch: Eine Stunde Zugverspätung.
Als wir in den Zug stiegen, dämmerte es schon und die ersten Sitze wurden von einem Zugbegleiter in Betten umgebaut, denn in Thailand geht man früh schlafen. Dafür klappte er Liegen aus den Sitzen und von der Decke herunter. Er legte Matrazen darauf, bezog sie mit weißer Bettwäsche und spannte türkisfarbene Vorhänge vor die Stockbetten. Ich konnte kaum mit den Blicken seinen Händen folgen, so flink und geübt waren seine Handgriffe. Nur zu groß durfte man nicht sein. Silke musste schräg liegen.
Obere Liege herunterklappen
Und schon ist es fertig, das Großraumschlafzimmer.
4. Verkehrsmittel: Nachtzug an die malaysische Grenze
Gurte wurden vor die obere Liege gespannt, damit niemand während holpriger Fahrt in den Gang fällt. Damit wir auch alle frisch in Malaysia ankommen, wurde der Wagen heruntergekühlt. 17, 16, 15 Grad.. wir schliefen mit Daunenjacke und Mütze.
Mit zwei Stunden Verspätung kamen wir am nächsten Vormittag in Pedang Besar an und ein Grenzbeamte machte uns neue Malaysia Stempel in den Pass. Schon in der Bahnhofshalle war sichtbar, dass wir in einem anderen Land waren. Die Schrift war für uns lesbar, denn ohne Thaischnörkel, alle Menschen sprachen Englisch und der „I love Islam“ Sticker prangte an der Restaurantauslage.
Fragen kamen auf, z.B. „Welches Essen mochten wir hier nochmal, wie hieß das gleich?“ oder „Wie viel sind 10 Ringit?“
Irgendwann fuhr auch unser Zug ein, mit dem wir nach Butterworth fahren wollten.
Durch flaches Land fuhren wir weiter in den Süden und bestiegen in Butterworth eine Fähre nach Penang. Die Fähre hatte noch nicht abgelegt, da sahen wir schon die Hochhäuser Penangs in der Ferne.
Nach 25 Stunden Reisezeit liefen wir im Hafen von Georgetown ein und stiegen in das nächstbeste Taxi zum Hotel.
Sieben Verkehrsmittel und eine abwechslungsreiche und anstrengende Reise lagen hinter uns und wir brauchten nun unbedingt eine warme Dusche und ein sauberes Bett.
Das Schönste am Reisen ist aber nicht nur die Reise selbst, sondern, wenn in der Heimat Menschen diese Station für Station mitverfolgen.
💙💛❤️