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Campingerfahrung auf den Lofoten (22.02.-24.02.2021)

Veröffentlicht: 14.03.2021

Fahrt nach Fredvang

Wir verlassen die DNT Cabin recht früh, da wir einen großen Einkauf machen müssen, eine lange Strecke vor uns haben und abends das Essen für den Campingtrip präparieren wollen.

Der Einkauf für sechs Personen hat uns 200€ gekostet. Wir fahren den ganzen Tag auf der E10, der einzigen größeren Straße auf den Lofoten. Sobald man diese verlässt hat man das Gefühl am Ende der Welt zu sein.

Straße mitten im Nirgendwo auf den Lofoten

Man mag mich für verrückt halten, aber die Landschaft verändert sich, sobald man auf den Lofoten ist. Die Berge werden schroffer und die See wird rauer. Je weiter man der E10 folgt, desto schöner wird die Landschaft und desto kleiner werden die Fischerdörfer. Unterwegs sehen wir auch zum ersten Mal Stockfisch (Luftgetrockneter Fisch, meist Dorsch, der auf Holzgestellen aufgehängt wird).

Hier nur die Stockfisch Köpfe

Die Straße leitet uns durch Tunnel und über Brücken. Kurz vor unserem Ziel in der Nähe von Fredvang werden die Straßen immer schmaler und man muss noch vorausschauender fahren, als sowieso schon. Oft warten wir an Haltebuchten, um den entgegenkommenden Verkehr vorbei fahren zu lassen, denn die Straßen sind einfach zu schmal. 

Vorbereitungen für den Campingtrip

Am Abend kommen wir in unserer wunderschönen Cabin für die Nacht an. Das Haus ist direkt am Fjord und auf Stelzen gebaut.

Der selbstgeplante Campingtrip ist Teil des Studienprogramms und beinhaltet 3 Tage/2 Nächte in der Natur.

Blick aus dem Fenster der Cabin

Wir laden alles aus und beginnen unser Essen vorzubereiten. Wir kochen Quinoa, mischen Haferflocken mit Nüssen und Rosinen und tauschen Dosen gegen Plastiktüten.

Unser Essen für drei Tage!

Am letzten Abend gibt es Krach in unserer Gruppe, da eine Person meinte sie müsse für alle entscheiden.

Unser Vermieter meinte, dass wir unsere Wanderung so wie geplant nicht durchführen sollten, da es zu gefährlich sei. Wir wollten ursprünglich eine Wanderung auf Ryten machen und dann am nächsten Tag zu Kvalvika beach wandern. Da es in den letzten Tagen fast durchgehend geregnet hatte, hat sich die Schneebedingung geändert und die Lawinengefahr betrug Stufe 2. Am nächsten Morgen hatten wir ein Treffen mit Bina, eine gebürtige Deutsche, die die Region wo wir wandern wollten gut kennt.

Auch sie hat uns davon abgeraten die Wanderung auf Ryten und zu Kvalvika zu machen. Nachdem wir beschlossen hatten uns nochmal hinzusetzen und einen neuen Routenplan auszuarbeiten kam unser Vermieter wieder und meinte, dass Kvalvika doch ohne Probleme machbar sei, denn ein Freund sei erst vor wenigen Tagen dort gewesen.

Mit den verschiedenen Meinungen der Anwohner und unseren sechs eigenen Meinungen haben wir uns hingesetzt und uns ausgesprochen.

Der neue Plan war, eine einfache 1,7 Kilometer lange Wanderung zu einem kleinen Strand zu machen, dort zu übernachten und am zweiten Tag den Versuch zu starten, Kvalvika zu sehen.

Nachdem wir unsere Regenklamotten angezogen hatten starteten wir eine Wanderung durch Tiefschnee, bei der wir teilweise bis zur Hüfte eingesunken sind. Außerdem kletterten wir über Felsen und Geröll und hofften an einer steilen Stell nicht abzustürzen.

Noch sehen wir frisch und motiviert aus
Bereit für die "große" Wanderung

Nach ca. 2 Stunden kamen wir am Strand Mulstøa an, wo wir unsere Zelte aufbauten.

Unser Zeltplatz für die erste Nacht
Der kleine Strand, an dem wir übernachtet haben

Zunächst haben wir uns eingerichtet, dann haben Luca,  Sara und ich einen kleinen Spaziergang gemacht und dann gekocht. Nach einer Zähneputzparty im Regen haben wir uns schlafen gelegt.

Nächtliche Zähneputzparty

Nachts um 23 Uhr fing es an zu stürmen und der Regen wurde stärker. Die Heringe lösten sich aus dem Boden und man hatte das Gefühl, dass sich das Zelt auf einen legt. Um sieben Uhr haben wir gehört, wie die Töpfe klapperten, ich bin dann aufgestanden, um alle Heringe wieder in den Boden zu machen, denn das komplette Vorzelt hatte sich gelöst.

Nachdem die Heringe zumindest für die nächsten 10 Minuten fest waren habe ich mich nochmal kurz schlafen gelegt.

Mit den anderen haben wir überleget, was wir machen, denn wir hatten drei Optionen: 1. den Tag über am selben Platz verbringen und eine weitere Nacht dort schlafen, 2. zurückgehen und abbrechen oder 3. zurückgehen und wie geplant weitergehen. Um eine Entscheidung treffen zu können checkten wir die Wettervorhersage und versuchten den gefährlichen Teil des Weges, ohne schweren Rucksack.

Die Wettervorhersage war leider nicht gut, denn es sollte den ganzen Tag regnen und der Wind sollte noch weiter zunehmen.

Gemeinsam entschieden wir den Trip abzubrechen und zurück zu den Autos zu wandern. Nach einem schnellen Frühstück begannen wir alles zu packen. Beim Zeltabbau brach eine Zeltstange, da der Wind uns das Zelt aus der Hand riss. Die Mädels aus dem anderen Zelt haben einen Topf verloren, da sie ihn abends rausgestellt hatten um Regenwasser aufzufangen ;)

Zelt ohne Heringe und die Suche nach dem Topf ;)
Jetzt sehen wir schon nicht mehr ganz so frisch aus

Der Weg zurück war deutlich einfacher als gedacht, da wir in den Spuren vom Hinweg wandern konnten und somit einiges an Energie sparen konnten.

Zurück am Auto haben wir all unsere nassen Sachen ausgezogen und sind nach Ramberg gefahren um uns im Café aufzuwärmen.

Wir haben dann unseren Vermieter in Å i Lofoten angerufen und gefragt, ob wir auch schon einen Tag früher kommen dürfen. Da das kein Problem war fuhren wir noch weiter bis ans Ende der Lofoten. In Å hatten wir ein kleines schönes Haus direkt am Wasser, wo wir dann versucht haben unsere Zelte und Klamotten trocken zu kriegen.

Unser schönes Haus in Å i Lofoten

Als alles aufgehängt war haben wir uns wieder in unsere Regenklamotten geschmissen und sind zu Fuß ans Ende der Lofoten gegangen (man kann auch noch weiter, aber nicht im Winter und nur zu Fuß).

Das begehbare Ende der Lofoten
Ich genieße die Aussicht trotz schlechtem Wetter
Das raue Meer

Abends haben wir noch einen Spieleabend veranstaltet und sind dann ins Bett gefallen.

Auch in den folgenden Tagen hatten wir das Glück, das Wetter der Lofoten kennenzulernen.

Im nächsten Beitrag geht es um die Fahrt von Å zurück Richtung Tromsø.

Bis dahin, bleibt gesund.

Eure Maike :D

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