Veröffentlicht: 05.09.2017
Wir hatten uns entschieden mit dem Bus von Vientiane nach Hanoi zu fahren. Es ist sicher nicht die schnellste Variante, den die Dauer der Reise wird mit 24 Stunden angegeben. Jedoch ist es sicher die günstigste Option, den das Busticket hat uns 22$ pro Person gekostet. Und da wir eher auf unser Budget als auf die Zeit achten müssen, haben wir uns für den Bus entschieden. Ausserdem soll es ein Schlafbus sein, was das ist konnte ich mir vor dieser Busfahrt nicht vorstellen.
Um 17:00 Uhr wurden wir in unserem Hostel abgeholt und zum Busterminal gefahren. Dort bekam ich den ersten Eindruck des Schlafbuses. Es gab keine Sitze, sondern es waren Liegen.
Die schienen für die Nacht ganz okay zu sein, aber bis zum Schlafen gehen, hatte man nicht wirklich die Möglichkeit aufrecht zu sitzen. Zum Glück war der Bus nicht ausgebucht, und so hatte man etwas mehr Platz um seinen Rucksack auf dem Nebensitz zu platzieren.
Und dann ging die Fahrt auch schon los. Nach gut 1 Stunde gab es dann den ersten Aufreger. Nach einem Schlagloch gab es einen Knall. Niemanden schien dies zu interessieren, ausser uns, die in den hinteren Reihe sassen. Wir fanden auch schnell heraus, was den Knall verursacht hatte. Eine Scheibe ist zu Bruch gegangen und die unteren Sitze waren mit Scherben überzogen. Zum Glück sass resp. lag dort niemand. Da es die Fahrer nicht zu interessieren schien, sagten wir auch nichts dazu. Als wir dann für das Abendessen stoppten, machten wir den Fahrer darauf aufmerksam. Dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln. Kurz als wir dann weiter gefahren sind, wurden wir von der Polizei gestoppt, die dann in den Bus kamen. Als die Beamten die Scherben bemerkten, fingen sie an auf den Fahrer ein zu reden. Dieser holte ein Schraubenzieher und schug ein paarmal auf das kaputte Fenster ein. Das schien den Polizisten zu genüge, auch wenn ich mir sicher bin, das noch Geld den Besitzer gewechselt hatte. Was mit aber mehr Sorgen bereitete war, als der Fahrer an meinem Sitz vorbei ging eine Bierfahne in der Luft schweben blieb. Wenn das nur mal gut geht.
Kurz nach Mitternacht stoppte der Bus, es war aber zu dunkel um zu erkennen warum. Es wurden alle Lichter gelöscht und wer noch nicht
schlief, konnte jetzt Schlafen, oder es zumindest versuchen. Die Sitze waren nicht wirklich unbequem, ich war einfach zu gross für diese. Und so konnte ich meine Beine nicht wirklich strecken. Doch irgendwann, glaube ich zumindest, bin ich dann doch eingeschlafen, den ich erschrak als der Fahrer um 6 Uhr morgens durch den Bus rief, wir sollen Aussteigen.
Das haben wir dann auch getan und jetzt sahen wir wo wir gestoppt hatten. Es war vor dem Grenzübergang. Dieser schien in der Nacht geschlossen. Hinter unserem Bus konnte man noch weitere wartende Buse erkennen. Warum wir jetzt schon Aussteigen mussten war uns nicht so klar, den der Grenzübergang öffnete erst um 7 Uhr. Und es war ganz schön frisch draussen. Als der Schalter dann endlich öffnete begann der Krieg. Wir Touristen hatten uns schön in eine Schlange gestellt doch die Einheimischen drängelten sich mit Stapeln von Pässen vor den Schalter oder gingen direkt is Büro um die Pässe auf den Schreibtisch zu legen. Wir wurden einfach bei Seite geschupst. Doch jetzt kam meine Grösse mir zu Hilfe, ich liess mich nicht einfach rumschupsen und setzte mein Körper ebenfalls ein. Wir schafften es eine Traube um den Schalter zu bilden, so dass wir unsere Pässe abgeben konnten und den Ausreisestempel erhielten. Die Einheimischen waren etwas überrascht auf unsere Gegenwehr. Als wir alle dann endlich unseren Stempel hatten, hatten wir einen kurzen Fussmarsch zur Vietnamesischen Grenze vor uns. Mir schwante böses, wenn die Ausreise schon so ein Kampf gewesen war, wie würde dann die Einreise sein… Kurz vor dem Grenzübergang holte unser Bus uns ein und wir mussten alle unser Gepäck nehmen, das dieses bei der Einreise geröntgt werden kann. Doch zuerst brachten wir noch den Einreisestempel. An diesem Schalter war glücklicherweise kein Gedränge, jedoch musste man für den Stempel noch 1$ zahlen, sonst gab es ihn nicht. Dann zahlen wir halt.
Nach dem Grenzübergang konnten wir unser Gepäck wieder einladen und wollten den Bus besteigen. Jedoch wurde uns der Zutritt verwehrt. Nicht lange später fanden wir auch heraus warum. Die Polizei war drin und schienen fündig geworden zu sein. Den durch die offene Tür erhaschten wir, wie die komplette Abdeckung abgeschraubt worden war und Schuhe zum Vorschein kamen. Unser Bus schien also auch als Schmuggelfahrzeug verwendet zu werden. Die Polizisten fanden auch noch Behälter mit Kaffee und Milchpulver.
Als die Fahrt dann weiter ging, wir hatten 3 Stunden für den Grenzübergang gebraucht, hatte der Fahrer sichtlich schlechte Laune und wir waren ein Passagier weniger.
Die Restliche Fahrt war dann ziemlich Ereignislos, wenn man davon absieht, das unser Bus mitten auf einer Art Autobahn auf einmal Rückwährts fuhr, weil er die Tankstelle verpasst hatte. Kurz nach 5 Uhr erreichten wir Hanoi und machten uns auf unser Hostel zu finden.