M&M on Tour
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Die Expedition- Auf den Spuren der Inka

Veröffentlicht: 27.12.2016

Aufgrund einer Erkältung bei Max und Knieproblemen meinerseits, mussten wir leider einsehen, dass das mit dem Salkantay wohl nichts wird. Deshalb ging es daran eine Alternative zu suchen, denn die Tickets zum Machu Picchu hatten wir schon in der Hand. Da wir beide keine sonderliche Lust auf eine Tour hatten, fanden wir nach etwas Recherche und Dank unseres Rezeptionisten Erik eine mögliche schöne Alternative. Angeblich gibt es in der Nähe des Machu Picchu noch andere, unberührte und ursprüngliche Ruinen, an denen kein Mensch zu finden ist. Llactapata!

Mit diesem Wissen ging es also daran eine kleine 4-tägige Expedition zu planen, mit dem Endziel Machu Picchu. Gesagt getan, das Wochenende verbringen wir also damit Einkäufe zu machen, Busrouten herauszufinden und ein bisschen Ausrüstung nachzukaufen (Endlich Wanderstöcke). Ein bisschen Feiern in Cusco durfte aber auch nicht fehlen. ;)

Montagmorgen ist es dann soweit. Ausgeschlafen und frisch steigen wir um 7:50Uhr in den Bus nach Santa Theresa. Nach fünf Stunden relativ entspannter Busfahrt erreichen wir auch dieses. Von dort aus organisieren wir uns ein Taxi und fahren noch eine weitere Stunde über Schotterpisten zum ersten Campingspot, La Playa. Dort treffen wir ein deutsches Pärchen, welches gerade den berühmten Salkantay Trek hinter sich gebracht hat und Enrique einen Peruaner auf Reisen in seiner Hängematte. Gut dass es hier auch noch Bierchen zu kaufen gibt und so gibt es einen gemütlichen Abend mit Tipps für weiterreisen usw. Am nächsten Morgen geht es wieder früh los, es sind einige Höhenmeter zu meistern. La Playa befindet sich auf knapp 2000m, also mitten im dichtem Gebirgsdschungel. So machen wir uns schon kurz nach unserem Standard Frühstück Porridge daran, die 15kg schweren Rucksäcke zu satteln und den bevorstehenden Anstieg in Angriff zu nehmen. Zuerst geht es jedoch noch 15 Minuten entlang des wunderschönen Gebirgsflusses umgeben von grünen Berghängen die bis auf 3500m ansteigen. Als es mit dem Anstieg losgeht, schlägt sich auch langsam die Sonne über die Gipfel und wir besteigen den Berg auf schmalen Inka Pfaden an steilen Berghängen und durch dichten Dschungel. Irgendwann geht dann auch der Dschungel in dichten Nebelwald über und die ein oder andere kurze Pause wird nötig, denn der Schweiß läuft nur so an uns herunter. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir den höchsten Punkt des Tages mit etwa 3000m. Das Gröbste ist geschafft. Ein kleines Schild am Wegesrand lässt einen Pfad zu weiteren Ruinen vermuten und so machen wir uns daran uns mit den Stöcken entlang des schmalen dichten Pfades zu schlagen. Ruinen finden wir leider nicht, aber dafür einen gigantischen Aussichtspunkt mit Blick auf den sagenumwobenen Machu Picchu und das Urubamba Tal. Von dort geht es den schmalen Pfad wieder zurück und ich ärgere mich, dass ich mir noch keine Machete besorgt hab. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir dann dir Ruinen von LLactapata, welche etwa 300m unterhalb des Bergkamms liegen. Weit und breit keine Menschenseele zu sehen machen wir uns daran diese zu erkunden. Hier ist alles noch ursprünglich: Bäume wachsen aus den Gemäuern heraus, einige Wände sind zusammengefallen und man muss sich durch hohes Gras schlagen. Das Ganze wird zusätzlich noch mit einem Wahnsinns-Blick auf Machu Picchu und die umliegenden gigantischen und tiefgrünen Berge belohnt. Nach etwa einer Stunde geht es dann daran weiter zu maschieren, denn so langsam sieht es nach Regen aus. Etwa eine Stunde später erreichen wir dann unser Camp für die Nacht. Auch hier offenbart sich der gigantische Blick auf die berühmten Ruinen und die umliegende Bergwelt. Bloß ist weit und breit kein Wasser zu sehen und das einzig mögliche Klo in dem es vielleicht Wasser gibt wird von zwei bellenden Hunden bewacht. So machen wir uns daran alles zum Überleben vorzubereiten. Wir bauen das Zelt auf und bauen aus unseren Ponchos und den neu erworbenen Stöcken eine Art Zeltvordach, welches zum Regenauffangbecken umfunktioniert wird. Die Mütze dient dabei als Mittel und Ausflusspunkt, an der wir das Regenwasser mithilfe der Töpfe auffangen und danach durch den Wasserfilter jagen. So sollten wir zumindest genug Wasser für den heutigen Abend bekommen. Jetzt heißt es dann nur noch warten auf den Regen. Gegen 18 Uhr geht es dann auch los und siehe da ein monsunartiger Regen schafft es, dass wir schon nach etwa einer halben Stunde genug Wasser für den Abend und den gesamten nächsten Tag haben. So gibt es auch die langersehnten Instantnudeln und einen heißen Coca-Tee. Am nächsten Morgen lassen wir uns etwas Zeit und genießen das Schauspiel der aus dem Tal aufsteigenden Wolken und die gigantischen Aussichten. Dann heißt es wieder zusammenpacken, satteln und loswandern. Es geht etwa zwei Stunden steile und rutschige Abstiege hinunter. Die humide und heiße Umgebung gibt ihren Teil dazu und so erreichen wir durchgeschweißt den Fluss. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir dann auch die Hydroelectrica, von der aus es weitere zwei Stunden entlang der in Betrieb stehenden Bahnschienen nach Aqua Calientes geht, dem Ausgangspunkt für den Machu Picchu. Dort angekommen finden wir eine einfache Unterkunft für 11 Euro und eine langersehnte Dusche. Am Abend treffen wir durch Zufall noch viele bekannte Gesichter bevor es früh zu Bett geht, denn um 04:00 Uhr klingelt schon wieder der Wecker. 04:30 Uhr treffen wir uns dann schon mit Stephan, dem Holländer mit dem wir schon den Colca Canyon hinter uns gebracht haben und um 4:45 Uhr stehen wir dann schon in der Schlange um die Treppen zum Machu Pichu zu bestreiten. 05:00 Uhr geht es dann endlich los und wir schlagen uns schnell an die Spitze der Gruppe. 51 Minuten später erreichen wir dann auch schon das Eingangstor. Gerade rechtzeitig zur Öffnung. Wir stürmen hinein und landen durch Zufall direkt beim Standard Foto Punkt mit einem wahnsinnigen Ausblick auf die noch im Nebel gelegenen Ruinen. Wow!

Doch es bleibt nur Zeit für ein kurzes Frühstück bevor es daran geht den Machu Picchu Mountain zu erklimmen. Uns erwarten noch weitere 600 Höhenmeter die über Treppen zu bewältigen sind. So arbeiten wir uns mit Stephan zusammen den harten Weg hinauf. Dabei ist besonders auffällig, dass die Inka besonders hohe und steile Stufen bauten, die eher für 2m Leute wirken als für kleine Inkas. Oben angekommen warten wir etwa 10 Minuten in den Wolken bevor das Spektakel aufreißt. Was für ein Blick. Das wirkliche besondere an Machu Picchu sind nicht nur diese Ruinen, sondern alles außenherum! Diese steilen undurchdringbaren Berghänge umgeben den Machu Picchu wie eine undurchdringliche Festung. Kein Wunder das diese Ruinen erst 1911 entdeckt wurden. Auf dem Machu geben wir uns dann noch einer Meditationsübung hin, bevor es wieder an den Abstieg geht. PS: Wer Höhenangst hat sollte hier nicht hoch. Steile schmale Treppen ohne Geländer an Felswänden entlang und ein kaum gesicherter Aussichtspunkt an der Steilwand erwarten euch. Wir fandens geil!

Nach unserem Abstieg machen wir uns daran schnell noch einen Guide aufzutreiben, denn wir wollen mehr erfahren. Dieser ist auch schnell gefunden und wir machen uns auf eine zweistündige Reise durch das Reich der Inka. Dabei stecken uns die Tage doch etwas in den Knochen und man merkt doch eine gewisse körperliche Erschöpfung. Die Mittagssonne gibt ihren Rest dazu. Wir lernen über den Sonnentempel, der so gebaut ist, dass die zur Sommersonnenwende aufgehende Sonne genau über dem Berggipfel eines der umliegenden Berge aufgeht und durch ein Fenster genau auf einen im Sonnentempel liegenden Stein scheint und diesen zum Strahlen bringt. Das Gleiche passiert am 22.12 durch das Sonnentor an der Inkabrücke, eine Art Eingangsportal zur Stadt. Verdammt heute ist doch der 22.! Hätten wir das mal vorher gewusst. Wir lernen noch mehr über Bauweisen, Lebensstile, die Mythen und die nichtklare Bedeutung von Machu Picchu. Dieser mystischen Stadt, die immer noch so viele Rätsel aufwirft. Nach der Führung geht es dann aber für uns schon bergab. Wir sind körperlich erschöpft, haben unmenschlichen Hunger und einen Zug in den wir um 16 Uhr steigen müssen. Am Abend zurück in Cusco freuen wir uns auf eine heiße Dusche und sind froh das wir Machu Picchu über unsere eigene Expedition erklommen haben. War schon verdammt beeindruckend!

Liebe Grüße und frohe Weihnachten


Max und Marius

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