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Panaji

Veröffentlicht: 21.10.2022

Nach der Lerneinheit hatte ich Lust, etwas zu unternehmen. Nachdem kein Umzug Anstand, erst morgen, wollte ich gerne die Hauptstadt von Goa besichtigen. Die Männer der Familie haben sich nicht zu dem Ausflug überreden lassen, aber zum Glück habe ich eine Tochter, die sofort dabei ist, wenn ich das Wort "Shopping" erwähne. 

Nach der Lerneinheit fuhren wir mit dem Bus nach Panaji. In Indien ist es wirklich praktisch, dass der Bus überall anhält, man braucht nur zu winken. Aber welcher Bus ist der richtige? Abermals eine glückliche Fügung war es, dass wir vor einer Gruppe Taxifahrer standen, die erstens verstanden, wo wir hinwollten ( anhand meiner  Aussprache könnten das einige nämlich nicht verstehen) und zweitens uns bereitwillig halfen, den richtigen Bus anzuhalten. Busfahren ist wie in Nepal ein Abenteuer. Ich frage mich, wie diese Autos überhaupt noch fahren können. Bei uns wären sie schon längst auf dem Schrottplatz gelandet. Was mich außerdem erstaunt, ist, dass die öffentlichen Fahrzeuge jedes Jahr dem TÜV unterzogen werden. Was kontrolliert der denn?

Wir sind auf jeden Fall gut an der Busstation angekommen. Auch über die Brücke, die in den letzten Jahren zweimal eingestürzt ist, kamen wir unversehrt. 

In Panaji wollten wir das portugiesische Viertel besichtigen, das aber noch ca. 9 km entfernt sei. Wir fragten uns also nach einem weiteren Bus durch. Wiederum hat kaum jemand verstanden, so ich hinwollte. Freundlicherweise half uns ein Inder, der mich verstand. Ich muss die Wörter nur schneller aussprechen. 

Wir fuhren etwa 5 Minuten, dann sollten wir aussteigen. Ich weigerte mich zuerst, da wir niemals 9 Kilometer gefahren sein konnten. Aber nachdem mir mehrere im Bus zu verstehen haben, dass hier wirklich das Viertel sei, sind wir ausgestiegen. Weit kamen wir nicht, denn Flora entdeckte gegenüber unserer "Haltestelle" einen Shakeladen. Und da wir Hunger hatten, aßen wir auch etwas. Der Eisbecher auf der Karte sah so lecker aus, dass wir zum ersten Mal unverpacktes Eis aßen. Wir sind schon ziemlich mutig geworden. Wir etrinken Masalatee an den Strassenständen und essen Samosas von vorbeiflitzenden Vespas. Das waren übrigens die leckersten, die ich je gegessen habe. 

Das portugiesische Viertel war ganz nett, aber es war ziemlich heruntergekommen. Früher muss es sehr schön gewesen sein. 

Das Viertel war schnell durchlaufen und uns zog es nun zu den Shops. Mir.fiel ein, dass ich auf den Bussen immer wieder "Market" gelesen habe, also fragten wir uns dorthin durch. Wir wurden darauf hingewiesen, den Bus zu nehmen. Also stellten wir uns an die Straße und nahmen den Bus zu dem Markt. Er fuhr circa eine Minute, dann waren wir da. Es waren ungefähr 200 Meter von dem Punkt entfernt, wo wir eine Inderin nach dem Markt gefragt hatten. Der Weg zur Straße, wo die Busse fuhren, war wahrscheinlich weiter. Aber jetzt weiß ich, dass die Inder sich nicht vorstellen können zu laufen. 

Beim Schlendern durch die Gassen, entdeckten wir ein Blumengeschäft, das Florence Flora hieß. Da mussten wir natürlich rein. Wir plauderten ein bisschen mit dem Verkäufer und ich erklärte ihm, dass meine Tochter Flora hieße. Er schenkte ihr daraufhin eine sehr schöne Blume. 

Es war nicht gleich zu erkennen, wo der Markt war. Ich habe die Erfahrung gemacht, zu schauen, wo, in dem Fall die Frauen, hingehen. Sie führten uns durch eine enge Gasse, wo sich nun ein Stand neben dem anderen anschloss. Ich beobachtete außerdem, dass einige Frauen eine Treppe hochgingen. Das taten wir ihnen gleich und kamen in eine riesige Halle mit Obst und Früchten und noch mehr Shops.

Nachdem wir ausgiebig die Geschäfte durchstöbert hatten, aber nichts kaufen konnten, da wir keinen Platz mehr in unseren Rucksäcken haben, wollten wir zurück zur Busstation laufen. Diese konnte nämlich nicht weit entfernt sein. Nachdem wir ein paar Passanten gefragt hatten, diese aber nur auf den Bus verwiesen und den Weg zu Fuss nicht kannten, probierten wir es auf eigene Faust. Wir fanden sie schließlich, denn es war gar nicht so schwierig. 

Entweder fährt immer der gleiche Bus hin und her oder es war einfach Glück, dass wir denselben wieder erwischt haben. Der Ticketverkäufer, der im Bus umhergeht und auch bescheid gibt, wann der Bus zu halten hat, ist uns schon auf der Hinfahrt aufgefallen. Er kann so lustig pfeifen. Manche Inder, wenn sie aussteigen wollten, hatten wirklich Probleme auf sich aufmerksam zu machen,  da der Bus voll war und der Ticketverkäufer mal vorne mal hinten einstieg. Ich dachte nur, zum Glück kann ich pfeifen. Das tat ich dann auch zur Probe. Der lustige Verkäufer bekam es mit und seitdem durfte ich pfeifen, wenn der Bus anhalten sollte. Nur dann bei unserer Haltestelle hat es nicht funktioniert. Er war gerade mit Geldzählen beschäftigt und so mussten wir ein ganzes Stück zurücklaufen. 


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