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Orkney Inseln- Färöer

Veröffentlicht: 18.06.2022


30 Stunden segeln oder wann fährt die Bohrinsel weg?

Die ersten paar Seemeilen im Schutz der Orkney Inseln waren wunderschön und wir hätten gerne mehr gesehen, aber Wetterfenster müssen hier oben genutzt werden, sobald sie sich bieten.

Wieder hatten wir genau überlegt, wie am besten mit dem Strom rauszufahren wäre und wieder war es nicht optimal.

Wir wollten nach Nordwesten und die Wellen kommen hier meist von West. Also schräg von vorn. Wartest Du,  bis der Strom mit dem Wind von West kommt, hast Du Wind und Strom gegen Dich. Kommst also garnicht vom Fleck.

Wir entschieden uns für den Strom und gegen die Wellen. Also genau andersrum als bei der Einfahrt.

Das Ergebnis war nur marginal besser.

Segler nennen das durch die Waschmaschine fahren. Es ist aber erstaunlich wie schnell man sich an alles gewöhnt und unsere liebe Starlight gibt immer ihr Bestes, hält uns trocken und lässt sich durch die schlimmsten Brecher manövrieren.

In den ersten Stunden und durch die Nacht wechselten wir uns zweistündlich ab, da die Wellen sehr lange sehr uneinheitlich blieben.

Ganz ganz tief drin hatte ich auf wunderschöne lange Atlantikwellen gehofft. Es war aber eher wie unten Atlantik mit obendrauf kurzer Ostsee. Bläh!

Es wurde später - und auch dunkler- und bei meiner nächsten Wache war Backbord (links) eine Ölplattform, ein Zubringer und mehrere verteilte Fischer. Ich fuhr so dahin und Steuerbord erschien ein helleres Etwas. Nach Ais (Automatic Identification System) auf dem Plotter war es ein Etwas das mit 1,3 Knoten Geschwindigkeit Richtung Bohrinsel fuhr. Da ich super vorsichtig bin hielt ich also mal auf das Heck zu, um es vorbeizulassen. Passierte nix. Ich kam näher - wenn ich von näher rede, meine ich Seemeilen entfernt- und das blöde Ding kam nicht vorwärts. Bis ich dann die Flamme sah. Da bin ich dann entspannt vorne rumgefahren.

Und jetzt hier ein Exkurs für alle Segler: Selbstverständlich verwenden wir immer zusätzlich eine Papierseekarte , auf der man alles nachlesen könnte.

Es gab dann auf meiner nächsten Wache ein Zwischenhoch mit Delfinen und Grindwalen, aber als wir die Färöer querab hatten, hatte ich keine Lust mehr.

Sollten ja wunderschöne und hohe Inseln sein.

Hat aber gerne mal Nebel. Wie auch bei unserer Ankunft. Also noch 50 Seemeilen in Suppe und selbstverständlich verabschiedete sich auch der Wind. 50 Seemeilen rumötteln, selbst steuern, ohne irgendetwas fürs Auge.

Ja ja ich weiß schon: was hab ich für ein Glück!

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