Usagilein
Einfach Liebe <3Veröffentlicht: 08.06.2025
Heute Morgen um 9:37 Uhr wurde ich recht unsanft geweckt – mit den Worten: "Du hattest nur eine Aufgabe: den Wecker auf halb 9 zu stellen!" Jetzt mal ehrlich: Ich HAB den Wecker gestellt! Gut... halt auf Montag. Und heute ist wohl Sonntag. Dass das aber eine Handy-Voreinstellung war und nicht ich das Problem bin, wird von Ramona naturgemäß anders gesehen. Jedenfalls war damit schon mal ’ne gute Stunde vom Morgen futsch – und auf dem Zettel stand noch einiges: Koffer packen, essen, Ramona wollte sich die Haare waschen, und bestimmt noch fünf Sachen, die ich wieder vergessen hab. Am Ende musste also irgendwas gestrichen werden. Ich sag’s mal so: Aufs Essen haben wir nicht verzichtet und es werden heute keine Bilder von Ramona hochgeladen 😃
Auf jeden Fall heißt es heute: See you later, Osaka! Aber wirklich nur bis später – wir kommen ja nochmal zum Abflug (in einer Woche) nach Südkorea wieder. Heute aber geht’s erstmal in die vermutlich spirituelle Hauptstadt Japans: Kyoto – die Stadt der 1.000 Tempel! Gegen Mittag angekommen, haben wir schnell das Gepäck im Hotel abgeworfen und sinddirekt weiter – ab zum berühmten Arashiyama Bamboo Forest. Was soll ich sagen: Das letzte Mal, dass ich so viele Menschen im Wald getroffen hab, war auf dem Weg zum Waldstadion in Frankfurt 😄 Aber hier in Kyoto war’s definitiv gesitteter, ruhiger – irgendwie ehrfürchtiger. Direkt neben dem Bambuswald liegt übrigens der Tenryū-ji, ein buddhistischer Tempel aus dem 14. Jahrhundert und – natürlich – ein UNESCO-Weltkulturerbe. Der dahinterliegende Sōgenchi-Garten ist laut Wikipedia bis heute fast original erhalten, so wie er damals angelegt wurde. Ziemlich faszinierend!
Im Anschluss ging’s in die Stadt, ganz entspannt, spontanes Schlendern, ohne viel Plan. Am Bahnhof Kyoto dann plötzlich diese Szene: Ramona greift einer, mir komplett unbekannten, Frau am Arm an und sagt: „Dich kenn ich doch!“ Und ich dachte mir nur: Okay – das kann jetzt nur in zwei Richtungen gehen: Entweder "Hey wie lustig, dass wir uns hier treffen!" oder „Fuck wie peinlich, voll verwechselt.“ Zum Glück kannten sie sich, also auch die Frau namens Jenny kennt Ramona. Eine ehemalige Arbeitskollegin, das letzte Mal gesehen vor 12-13 Jahren. Jenny hatte direkt Gänsehaut – Wie klein ist die Welt denn bitte?! Auf jeden Fall haben sie noch ein wenig geschnackt und zur Verabschiedung sich versprochen keine weiteren 12-13 Jahre zu warten bis zum nächsten Wiedersehen.
Wir sind einfach weitergelaufen – und keine 10 Minuten später standen wir plötzlich mitten in einem riesigen Tempel. Einfach so. Völlig random. So ein Teil mitten in der Stadt, als würde das hier ganz normal sein. Und ja, ich wusste natürlich, dass 2 Tage Kyoto niemals reichen würden, aber langsam wird klar: Wir sehen hier nicht mal einen Bruchteil – vielleicht eine Promille vom Bruchteil vom Bruchteil. Laut Internet gehört der Tempel übrigens zu den größten Holzgebäuden der Welt – aber, Überraschung: kein Weltkulturerbe. 😀
Zum Abschluss des Tages sind wir in Richtung Hotel und haben uns da in der Nähe einen süßen kleinen Ramen-Laden rausgesucht. Wir sind schließlich Lokalpatrioten bzw. wollten nicht zu weit weg vom gemütlichen Hotelzimmer sein. Schaut euch die Bilder vom Essen an, der absolute Knaller wieder.
Jetzt gehen wir gleich schlafen, aber vorher stell ich den Wecker ab. Morgen brauchen wir den definitiv nicht 😂