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Auf ins Burgundenland - Merry-sur-Yonne - 23. Januar

Veröffentlicht: 24.01.2020

Hurra, wir leben noch! Trotz kalter Nacht und ohne Heizung sind wir nicht erfroren...es war absolut ok, dank unserer Schäfchen. Beinahe wäre mir allerdings nie Nase abgefroren und Jörni hat sich zwischenzeitig ein Kissen auf den Kopf gelegt, damit sein Gesicht nicht einfriert! Morgens eine schöne warme Dusche und Jörni föhnt sich wiedermal ordentlich lange die Hände. Im Anschluß einen Kaffee und weiter geht‘s. Erster Halt ca. 300 m weiter, den da ist sie, unsere Boulangerie. Das Ladenlokal ist ungefähr so groß wie unser Bus und wir stehen mit etwa acht Leuten drin, passt schon!

Schön die Auslage weggeshoppt und los! Wir fahren fast ausschließlich Nationalstraßen und kleinste Landstraßen, wobei wir zwischenzeitig nicht sicher sind, ob es sich hier nur um einen Feldweg handelt. Weiter durch ausgestorbende französische Dörfer, vorbei an alten Schlößern und Burgen. Wir erreichen das Burgundenland und es begrüßt uns sonnig! Zwar zeigt das Thermometer zwischenzeitig nur 1,5 Grad, aber das ist ja fast schon warm im Verhältnis zur letzten Nacht! Die Landschaft hier ist sehr schön und große Städte liegen in weiter Ferne, Natur pur soweit das Auge reicht, schön! Nach ca. 240 km und 3,5 Stunden später erreichen wir Merry-sur-Yonne, ein verschlafendes Mini-Dörfchen im Nirgendwo. Die Straße hierher erinnert uns an zu Hause, sieht aus wie auf dem Bemberg...nur besser asphaltiert...!

Hier gibt es einen kleinen Campingplatz, welcher das ganze Jahr über geöffnet hat...obwohl wir uns hier wirklich im Nichts befinden, verrückt! Diesmal sind wir auch nicht allein, es stehen noch acht weitere Camper hier mit uns im Nirgendwo. Der Platz ist wirklich außergewöhnlich! Die Besitzer sind junge Engländer und das spiegelt sich hier auch wieder, herrlich! Beim Einchecken sehen wir gleich, dass es hier english breakfast gibt, hervorragend, das bestellen wir uns gleich für den nächsten Morgen. Dann wandern wir erstmal mit dem Hund durch die schöne Gegend, gleich am Fluss entlang, welcher an einigen Stellen auch gut zugefroren ist. Hier ist es nämlich noch kälter, als 240 km weiter unten!!! Jörni möchte gerne das Schleusenhäuschen kaufen und als Schleuser arbeiten...na gut...schauen wir mal, ob der Job noch frei ist.

Am späten Nachmittag machen wir uns noch einen leckeren Salat und futtern die restlichen Nudeln vom Vortag auf, so langsam sind alle Vorräte aufgebraucht. Wir essen vor dem Bus und es sind 2 Grad, die anderen Camper sitzen schön in ihren Kühlschränken und glotzen blöd...sind ja auch keine waschechten Camper so wie wir! Wir freuen uns auf‘s Spülen, denn da können wir die Finger im warmen Wasser wieder auftauen. Unvorstellbar, dass wir vor knapp zwei Wochen noch in der Sonne in Tarifa gebraten wurden!!!

Im Anschluß verkrümeln wir uns in das schöne Restaurant bzw. die dazugehörige Bar. Hier ist es muckelig warm, es gibt Guinnes, perfekt, die Mucke ist super, das gefällt mir! Wir haben wirklich das Gefühl irgendwo in England zu sitzen, so urig ist es hier eingerichtet. Ein paar Leute essen was und es riecht mehr als verlockend und das Menue auf der Karte klingt absolut vielversprechend. Wir hatten schon heute Nachmittag überlegt, hier zwei Nächte einzukehren, Morgen soll das Wetter sonnig werden und zudem 14 Grad warm...das schreit ja schon fast nach kurzer Hose!

Dann genießen wir jetzt hier noch ein leckeres Bierchen und dann geht es ab in den Bus! Heute auch mal mit Heizlüfter, denn der Strom ist im Preis von unschlagbaren 14 Euro mit drin! Hier gilt nämlich auch unsere super ACSI-Karte!!! Hätten wir davon schon vor der Tour gewußt, hätten wir nämlich knappe 1000 Euro gespart...ja, kein Scheiß! Also, wer in der Nebensaison reist, der sollte das nicht ohne ACSI-Karte machen, kleiner Tipp! Man lernt nie aus...! Immerhin sparen wir nun in den letzten drei Wochen ein bisschen Knete! Vielleicht werden wir das Morgen gleich hier verfuttern!

Bei einem Bierchen hier in der Bar ist es dann doch nicht geblieben...eigentlich ist hier um 22 Uhr Feierabend, aber David, der Chef und Michael, der Küchenchef, haben uns eingeladen noch länger zu bleiben und dann war es plötzlich 2 Uhr Nachts...ups...! Aber es war sehr nett, wir haben gemeinsam über den Brexit geschimpft und uns über alles Mögliche unterhalten. Man hatte nicht wirklich das Gefühl in Frankreich zu sein, es war eher wie ein Tagesausflug nach England, so kurz vor Schluß! Bei eisigen Minusgraden sind wir dann schnell in den Bus! Die Nacht war bitterkalt, das Wasser im Hundenapf draußen vor der Tür war heute Morgen gefroren...!

Schnell eine heiße Dusche und dann ab vor den Kamin unser english breakfast genießen. Jörni mußte sich danach nochmal hinlegen, während ich mit dem Hund eine große Runde gelaufen bin. Gegen Mittag haben wir dann strahlend blauen Himmel und die Sonne scheint, das gefällt uns! Wir genießen einen Kaffee auf der Terrasse vor der Bar und gehen im Anschluß nochmal gemeinsam eine große Runde mit dem Hund.

Für heute Abend haben wir uns schonmal zum Essen angemeldet und warten nun im Bus darauf, dass es 19 Uhr ist...dann wird gefuttert! Danach geht es heute aber wirklich zeitig in den Bus, denn Morgen geht es weiter und wir wollen ein großes Stück Strecke machen!

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