milnopa auf entdeckungsreise
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Easyriders Dalat - Ho-Chi-Minh 11. – 14.1.2018

Veröffentlicht: 17.01.2018

Wie abgmacht simmer um punkt halbi 9 vo eusne Easyriders Binh (64-gi) und Hieu (47-gi) abgholt worde. Sie händ eusi grosse Backpacks hine ufem Töff feschdbunde, Helm uf und los isch es gange! De Binh hät eus die nächste 4 Täg viel über dGschicht und de Krieg in Vietnam verzehlt. De Hieu hät eus zu de lokale Lüt und Firmene bracht, eus verzehlt wie ihres tägliche Läbä usgseht und was ihri Ufgabe sind! Die 4 Täg sind mit Abstand s’schönste und lässigste was mer bisher gmacht und erläbt händ! sVietnamesisch verstaht mer zwar überhaupt nöd, aber mit Händ und Füess gahts immer irgendwie 😉. Mit eusne zwei Bodyguards (so händ sie sich selber gnännt und eus würkli alles eifach gmacht und jede Wunsch probiert zerfülle) simmer in Kontakt cho mit de lokale Bevölkerig und händ Informatione und Iblick übercho, wo sust nid möglich gsi wäret! So simmer en richtige Teil vom vietnamesische Lebe gsi!

So, serste Mal gstoppet am Strasserand, hopp abem Töff, Helm abzieh und hinder eim vo dene zwei herlaufe, zum öpis go aluege und Spannendes zerfahre! Das hämmer i de folgende 4 Täg gfühlti 100 mal gmacht 😉. Aber es isch vielfach grad willkomme cho, will eim swerte Hinterteil wieder emal gspühre lah hät wos sitzt 😊. Am erste Tag hämmer e Bluemeplantage (mit vietnamesische und holländische Blueme….ja die Holländer händ überall ihri Finger im Spiel 😉) aglueget sowie e Kaffiplantage. Vorallem de süessi Kaffi isch e Spezialität vo ihne, berüehmt dur de natürlichi Dünger vome Wiesel. Tagsüber schlafets i ihrem Chefig und znacht werdets useglah, dass sie dur dPlantage laufet und ihre Mischd als Dünger verteilet. Sogar mir als «Nicht-Kaffi-Trinker» händ de Kaffi müese probiere und händen sogar sehr gärn gha…leider zu gärn wie sich spöter no usestellt.
Nacheme echt vietnamesische Zmittag simmer wieter und händ e Sidefarm beguetachtet. Wiederum inere Schür, wo jede vo de Familie, vo Grosseltere bis Enkel, Nichte und Neffe, alli mithelfet. Sie händ eus de ganz Prozess zeiget. Sehr spannend. So simmer wieter dur die atemberaubendi Naturlandschaft, en Bärg ufe und hine wieder abe! Immer umgeh vo Scooters wo meh mitnehmend als mir ime Auto 😉. De nächsti Stop: Elefant-Wasserfall! Behandlet als Prinzessine händs schön gwartet bis mir vo eusere Wanderig und Föteli mache zrugg cho sind. Überall am Strasserand sind grossi Tüecher usgleit mit Kaffibohne wo am tröchne sind. Die Bohne müend ca. 10 Täg i de Sunne liege und tröchne und werdet mehrmals pro Tag, meistens dur dFraue, dreit. Entweder mit Schüfeli oder eifach mit gummi Schueh dur dure laufe! DMensche seget sehr glücklich und zfriede verzehlt de Hieu, da dErntezit verbi isch und dLüt nachem tröchne viel Geld chönd verdiene. Sie händ nacher au äntli wieder meh Freizit für dFamilie und zum gnüsse mitenand.

Ebefalls am Strasserand gsemmer immer wieder so Stängel liege zum tröchne. De Hieu verzehlt denn, dass us dene Stängel traditionelli Bäsä gmacht werdet. Nächste Monet isch in Vietnam «Neujahr» und denn isch wichtig, das alles schön und suber isch! Zum sGlück im neue Jahr inezlah, werdet die alte Bäsä gege neui ustuscht. Mir haltet binere Familie wo sälber Riiswii herstellt und ca. 40 Schwii händ! Denn fahremer amene chline «floating village» verbi und wieter i eusi ersti Unterkunft. Sehr intensiv gsi, daher simmer, nachem Znacht, schnell i eusi Traumwält abtaucht.

Bevor mir wieder, sehr stiief 😉, uf de Töff gstiege sind, isch eus en Elefant entgägächo! Ja mir händ e bitz doof glueget. De nächsti Halt isch es katholisches Dörfli gsi. Es isch nachem Chrieg ufbaut worde, us Initiative vo Rom us. DMänsche müend 2x pro Tag id Kile und chömet däfür es Huus und 1 Jahr lang gratis zEsse über. Das heisst sie müend ihren bisherige Glaube, de Buddhismus, hinder sich lah und de katholische Kile folge! Ja, weiss nid so rächt wasi dävo söll halte! I dem Jahr wird ihne au glernt wie sie sich selber chönd ernähre, schaffe und sich über Wasser halte. Die Entscheidig ob sie das wänd oder nöd isch natürlich während de Hungersnot gsi, so händ vieli sich entschiede dem zfolge, ob freiwillig oder nid! Wänn mer dLüt im Dorf aber gseht umelaufe, denn chunt mer schnell sgfühl über, dass sie sBeste drus gmacht händ und sind immer und immer wieder a ihrne Hüüser am baue und besser mache! Es wird sich au gägäsitig gholfe, da nöd jede jedi Maschine hät! Uf de wietere Reis isch eus schnell ufgfahle, dass es ganz unterschiedlichi Höchene vo Bäum hät und vieli erst vor es paar Jahr apflanzt worde sind. Mir erfahret denn, dass dAmerikaner i dem Gebiet mit Chemie (Agent Orange) alles zerstört und au gwüssi Mittel testet händ. Drum häts denn es Zitli brucht, bis wieder neui Bäum händ chöne pflanzt werde. DRegierig hät aber vor es paar Jahr so es Projekt gstartet und so händ vieli armi Vietnamese wieder en Job übercho zum neui Wälder apflanze. Am nächste Halt häts ganz viel Bäum gha miteme Mäscheli um de Stamm, so häts zumindest vo wietem usgseh! Gummibäum! Jede Morge wird det wieder en neue Schnitt gmacht, damit de Saft cha uselaufe wo denn exportiert (vor allem nach China) wird, wo denn schlussendlich Schueh etc. dävo gmacht wird! Spannend zum wieder mal zerfahre, woher eigentlich «normali» Sache für eus herchömet! Ja was heisst normal? Mir gönd dävo us, das alles was mir gwöhnt sind normal isch und mir müend eus öpis besserem belehre lah. Normal in Vietnam gseht ganz anderst us. So zum Bispiel isch es normal, das mer ime Restaurant (wo praktisch immer us es paar chline Plastikstüehl und Tisch irgendwo nebet de Strass bestaht) de Abfall wie Pouletknöche, Serviette etc eifach uf de Bode rüehrt. Au als normal betrachtet wird, das mer Riis ineschufflet als het mer 3 Täg nüt meh zässä übercho, es wird mit vollem Muul gredet und wän mer was vo de Bedienig wot, denn wird das eifach mal luthals dur alles dure gschraue! Ebeso sStopliecht uf de Strass. Es wird schön in Sekunde ageh wie lang no rot oder grüen isch und sogar orange kennets für öpe 3 Sekunde. Wäns aber rot isch heisst das no lang nöd das nid gfahre wird…also immer und uf alli Site luege ob nid doch no en Scooter daher kunnt!

I dene zwei Täg ufem Land hämmer scho einigi Hochzit gseh! Die findet eifach neb de Strass ime Zält statt, mit es paar farbige Tüecher abgrenzt und luter Musig. So wie mer erfahret gits immer zwei Fäschder, eis vo de Familie vo de Brut und eis vo de Familie vom Brütigam. Spannend isch, das jedi Familie ihres Fäschd zahlt, aber dFamilie vom Brütigam de Familie vo de Brut sehr viel und türi Gschänk inform vo gfüllte Couverts mit Gäld mues bringe! Umgekehrt jedoch nöd 😉. Lut eusne Bodyguards isch nacher au dFrau de Chef übers Gäld. Dmanne müend sGäld wos verdienet abliefere, chömet es bitzeli öpis über für Zigarette, Kaffi und emal es Bier, aber wän sie neui Kleider oder so müend ha, wird das de Frau mitteilt und sie holt das ufem Märt für de Maa. Mir sind nöd lang gfahre simmer wieder ame Hochzit verbi cho. Dasmal hät de Binh gfunde mir chöntet eus mal als «Weddingcrasher» bezeichne! So simmer zu de Familie und 2 Min. spöter stönd Brut und Brütigam vor eus für e Fotisession. Mir under ca. 400 Vietnamese, ziemli unsicher lächelnd uf de Föteli. Alli sind go luege cho, händ Föteli gmacht und gfilmet, ja mir sind eus es bitzeli komisch vor cho i eusne «Easyrider-Bequem-Klamotte» nebet dem hübsche Brutpaar wo sicher nid älter als 22 gsi isch 😉.

Am nächste Tag isch es Zit gsi für dBesichtigung vome Backstei-Betrieb, wo sie sit kurzem au Maschine händ. Mega mega spannend gsi, wie die Backstei entstönd. Zerst wird die Masse erstellt, denn dur dMaschine glah und i glich grossi Stückli gschnitte, denn tröchnet und nachem tröchne ime riese Ofe bachet. Nachem abchüehle werdets uf de Laschdwage verlade und usglieferet. Ein Backstei kostet 2'000 Dong, was ca. 10 Rappe sind. De Betrieb isch en 7-Tage-Betrieb, da viel Hüüser bauet werdet. Es Zeiche dases de Lüt mit Kaffi-, Gmües- oder Bluemeplantage guet gaht. Nacher hämmer binere Familie ghalte wo us Riispuder Riispapier macht, wo nacher vor allem brucht werdet zum Früehligsrolle etc. zmache. DWichtigkeit vo de Sunne wird bi all dene Betrieb wiederum sehr dütlich! Mir händ no binere Familie ghaltet wo us Baumstrünk Kunstwerk wie Buddhas, Frösch (staht für Glück im Huus) etc. schnitzet. Es sind au da wieder verschiedensti Familiemitglieder zämä beschäftiget. Wieter gahts zunere Cashewplantage. Unglaublich lärmig und extrem heiss. Da höcklets, 6 Fraue wo vo Hand jedi Nuss einzeln öffnet, nachdems vom Baum pflückt worde und gröschdet worde sind. Denn tröchnet und nomol gröschdet bevors denn i verschiedeni Qualitätsgruppe unterteilt werdet. Die besti Qualität wird exportiert, die andere bliebet im Land für die Iheimische und werdet uf de lokale Märt verkauft. Es wird eus wieder emal bewusst, was eigentlich bi eus i de Lädä liet und was dähinder steckt!

Am letschde Tag isch alles scho meh oder weniger Normalität für eus. De Mänsch isch es Gwohnheitstier und so isch de Verkehr, dWäg und dHüüser, suf- und abstiege vom Töff alles scho chli normal worde. Mir ertappet eus sogar mängmal, das mer underenand englisch redet 😉. De Abfall an Boderüehre und mit Stäbli esse. Bitte lah eus das alles wieder vergesse wenn mer vo da wäg gönd, sust händ denn dLüt in Neuseeland kei Freud a eus 😉. So en richtige lokale Märt dörf natürlich au nid fähle. Die letschde zwei Täg simmer inere Gägänd gsi wo sich glaub no nie en Tourist ane verirrt hät, das zumindest entnehmemer de Reaktione vo de Iheimische. De Hieu nimmt eus also mit und fühlt sich wie de King mit eus zwei usländische Fraue. Vieli wänd eus grad mit zu sich Hei neh, was er als eusen Bodyguard aber nid zuelaht…zum Glück 😉. Doch möchte eus jede alange, Föteli mache mit ihne druf etc. De lokali Coiffeur will de Ilse sogar gratis dHaar schniede... mir isch gar nid ufgfahle das sie so schlächt usgseht, dass sie en neue Haarschnitt brucht 😉. Bückend (mir überraget die Vietnamese faschd um 2 Chöpf 😊) dur de Märt, dLüt sind so lieb und natürlich. Es isch da ganz e anderi Atmosphäre als i de Stadt. Faschd kei Handys und meh s’Wir-Gfühl isch da.

Nebet dem das mer a dä Höchi vo de Bäum und de Art Hüüser gseht, das sLand im Wiederufbau isch nacheme Krieg, verzehlt de Binh verschiedeni Gschichte und zeiget eus verschiedeni Denkmal. De letschdi Tag i de Nöchi vo Ho-Chi-Minh-City (oder Saigon) bsuechemer no die bekannte Cu-Chi-Tunnel. Es unterirdisches System vo ca. 250km, wo uf drü Level (3/5 und 10 meter under Bode) erstellt worde isch, da alles a de Oberflächi verschosse oder bombardiert worde isch. DWafffe sind zum teil us Bambus gmacht gsi und es hät diversi Fallene a de Erdoberflächi gha, wo de Feind regelrächt ufgspiest worde isch! Mir sälber händ au dur so en Tunnel dörfe gha, speziell für europäischi Touriste hämmer en bitz grössere Tunnel besichtigt. Doch immer no sehr bückt simmer du de heissi, ängi und dunkli Tunnel ca. 70m gwanderet, vo Bunker zu Bunker. So han ich mir denn au de Kopf gottsjämmerlich agschlage und e rächti Bühle klafft a minere Stirn am Haarasatz ☹. (Wo mer zrugg gsi sind hät de Hieu sofort Iis uftribe dasi chli han chöne chüehle 😊). DVietnamese sind i vielne Sache sehr schlau, au schlauer als de Feind gsi und händ so z.B. us alte Autopneus umgekehrti Sandale gmacht, dass de Feind sgfühl gha hät, sie sind i die ander richtig gloffe.

Vietnam isch es kommunistisches Land und me frögt sich, a was mer das als Tourist merkt. Ufem Land wird um viertel vor 5 jede Morge und am Mittag über Lutsprächer uf de Strass i aller Lutstärki Text über Politik verzehlt, für eus unverständlich, eifach nur luut. Sie sälber dörfet, lut Binh und Hieu, nacher nöd über Politik rede, scho gar nöd mit Touriste. Meinigsfreiheit känät sie nid, aber er git a, zfriede mit de Situation zsi. Solang sie gsund sind und zEsse händ isch alles guet. In ganz Vietnam aber vor allem ufem Land, gseht mer sehr viel die roti Flagge mitem gälä Stern, dFlagge vo Vietnam wo de Kommunismus usdruckt. Aber au e roti Flagge mit Sichel und Hammer (Sichel für Vietnam zum uf de Riisfälder schaffe und de Hammer fürs kommunistische Russland). Wieter mues mer bi jedere Unterkunft de Pass abgeh, aber dFrag nachem warum, wird nid beantwortet.

Nebet dem katholische Dorf woni wieter obe verzehlt han, glaubt de grössti Teil vo de vietnamesische Bevölkerig in Buddhismus. Vor allem de Ifluss vo China gseht mer bi de Tempel. DVietnamese selber känät eigentlich nur die wieblichi Form vom Buddha. De Buddha wo mir känät chunt ursprünglich vo Indie und/oder China. Sie händ au sehr viel Mönche und Nonne. En dütliche Glaubens-Unterschied isch, das de Glaube alles gseht und mitnimmt. Das heisst, du chasch nöd eifach wänt öpis schlächts gmacht häsch go biechte und alles isch wieder guet. Du als Person stahsch nid i de top 5 vo de wichtigste Sache im Lebe. DVietnamese sind au sehr sparsam was Gäld usgeh für sich selber heisst, aber für dKind machets alles, damit sie e besseri Usbildig chönd mache als sie selber unds ihne über Generatione so immer besser gaht. Sie machet au für die eige Bevölkerig wo arm isch sehr viel, da sie dra glaubet, wäns was guets machet, denn chunt ihne was guets zrugg.

Nach 4 idrückliche, super tolle Täg fahremer in Ho-Chi-Minh-City i, en Schock. Hanoi isch dägägä ruhig gsi. Vor allem ufeme Töff sitze statt ime Taxi hani i dem Moment sehr unagnehm gfunde. De Hieu und ich sind sogar no vomene Töff agfahre worde, zum Glück ohni Folge! Backpack sei dank! Eifach nur crazy und ich fühl mi so unwohl wie scho lang nüme! Mir händ es Zimmer i de Nöchi vom Flughafe buecht und ich ha ghofft mir sind sehr schnell det! Nachem ichecke und Gepäck ufs Zimmer bringe, simmer es letschds Mal mit eusne Bodyguards en Kaffi Suda go trinke, bevor sie wieder zrugg richtig Dalat gfahre sind. Mir händ eus faschd e bitz überforderet und verlore gfühlt i dere Stadt ohni eusi Bodyguards. Ja de Kaffi, han obe gschriebe dases eus no zum Verhängnis wird. De Kaffi Suda trinkt mer kalt mit Iiswürfel…mir händen so gärn übercho, das mer leider zviel vo dem trunke händ und chum sinds wäg gsi, mit Buchweh und schlächt de ganz Abig i eusem Hotelzimmer verbracht händ! Zum Glück hämmer eusi Apothek däbi gha und händ e bitz was chöne neh wases echli besser gmacht hät! Meh als es Cola häts aber nid geh zum Znacht bevor mir in Schlaf gfahle sind! DIlse hät de Wunsch güsseret am nächste Tag de spöter Flug zneh, also am Abig am 17.50, so hämmer vom 12 a euse tag am Flughafe verbracht. Zit zum Blog schriebe und lese, ich han bereits mis 2. Buech fertig 😉. Mir flüget jetzt für 5 Täg uf dInsle Phu Quoc, zum e bitzeli usspanne und alli Idrück echli zverarbeite. Dilse hät es Bungalow i de Nöchi vom Strand buecht, wo mer dSunne und dTraumstränd hoffentlich chönd gnüsse. Bis bald!

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