Veröffentlicht: 17.01.2018
Oh je, dieser Blog lässt ja wirklich viel zu wünschen übrig...
Es sind natürlich viele Dinge passiert; Hauptsächlich sehr schöne, beeindruckende Erlebnisse und glücklicherweise nur wenige unschöne Ereignisse. Einen Monat nach meinem Pekingdisaster konnte ich schließlich der Kontoübersicht entnehmen, dass mich die Restaurantgeschichte 550€ gekostet hat! Der Koch hat natürlich überhaupt keine Transaktion abgebrochen - so ein Schlingel...
War ich zu faul regelmäßig Erlebnisse in Worte zu fassen und zu veröffentlichen?
Hoffentlich nicht, dass bestätigt mir zumindest mein Gedankenbuch, das ich hier führe. Ich glaube, ich habe einfach die Zeit genutzt, um mit Leuten vor Ort zu sprechen und versucht, persönlich weiterzukommen. Ob das geklappt hat, kann man mir ja gerne mitteilen, wenn ich bereits schon in einem knappen halben Monat wieder daheim bin.
Den Blog möchte ich aber trotzdem nicht vollständig vergammeln lassen, deswegen nun ein paar Eindrücke der letzten Zeit.
Ich habe die Südinsel bereits ausführlich erkundet und bin mittlerweile wieder auf der Nordinsel. Vorgestern ist eine Dreitagestour um den einsamen Vulkan Mount Taranaki im Westen der Nordinsel erfolgreich beendet worden; Stundenlanges Gestapfe durch dichten Regenwald, das Gesicht ist irgendwann von Spinnennetzen geprägt und verklebt, aber auch das ist Neuseeland. Bei der ersten 9h Etappe trafen mein Kumpel (, den ich aus Deutschland kenne und hier getroffen habe) und ich nichts, außer Bäume, Bäume und vielleicht zur Abwechslung noch ein paar Büsche.
Alles in allem eine faszinierende Tour, nach deren Vollendung man sich einmal mehr unserem hochwertigen und anspruchsvollen Lebensstandard bewusst wird.
Aber starten wir von Beginn an, dazu muss ich erst mal meine Handybilder und die Daten durchsuchen, so lange liegt das zurück und doch fühlt es sich an, als sei es erst gestern gewesen.
An der Westküste, die wir (wir = Reisegruppe bis vor gut einer Woche, zwischen 3 und 11 Personen ^^) nach dem Abel Tasman Nationalpark und der Golden Bay Richtung Süden bis zum ehemaligen Goldgräberstädtchen Hokitika entlang gefahren sind, störten eigentlich nur die vielen Sandflys, die trotz ihrer "obstfliegenkleinen" Größe lästige Stiche verursachen.
Viele schöne Sonnenuntergänge kann man an dieser Landseite erleben, generell ist diese sehr regenreiche Küstenseite geeignet für schöne Wanderungen in der Natur, die sich hier kaum intensiver und farbenfroher zeigen könnte.
Über den Arthurs Pass gelangt man zum Lake Tekapo, einem von 4 größeren Seen inmitten des trockenen, wüstenähnlichen Mackenziebeckens, wo die Schlacht um Helms Klamm (Herr der Ringe, Teil 2) gedreht wurde.
Klugscheißerinfo: Stürme und Regenwolken treffen auf die neuseeländischen Südalpen im Westen und sorgen dort für unbeständiges Wetter und viel Niederschlag, östlich davon (Mackenziebecken) haben sich die Wolken meist verflüchtigt und die Sonne darf wieder für saftige Sonnenbrände sorgen ^^
Somit handelt es sich beim Lake Tekapo um eine Landschaft mit sehr klarer, trockener Luft - ideal für eine unvergessliche Nacht unter freiem Sternenhimmel, vielen Sternschnuppen und einem Blick in die Weiten des Universums, was wir uns natürlich nicht entgehen ließen.
Die Route ist mittlerweile von so konstant schönen Landschaften und Wanderungen geprägt, dass man sicherlich "landschaftsverwöhnt" ist und einem nur noch Naturwunder der nächstgrößeren Dimension den Kopf verdrehen können, wie z.B. die riesigen Fjorde von "Milford Sound", hier auch bekannt als 8. Weltwunder.
Weihnachten wurde am Strand der Ostküste südlich von Dunedin verbracht. Der morgendliche Sonnenaufgang, verschleiert in mystischem Nebel, war wirklich ein faszinierendes Weihnachtsgeschenk.
Viele Robben tümmeln sich an der Ostküste der Südinsel. In Kaikoura hatte ich dann sogar die Gelegenheit noch vor Sonnenaufgang mit einem Boot aufs Meer hinauszufahren und mit Delfinen zu schwimmen - liebenswerte und goldige Geschöpfe.
Auf dem Rückweg nochmal einen Stopp bei der im letzten Blogeintrag erwähnten Farm, wo wir innerhalb einer Woche viele Erfahrungen wie Jagen, Schafe scheren,... mitnehmen durften.
Die Überfahrt zur Nordinsel war diesmal für die Nacht angesetzt, was außer lediglich ein paar LKW-Fahrern nur uns in den Sinn kam ^^
Als die großen LKWs übergründlich mit schweren Stahlketten im Schiffsboden verankert wurden, dachte ich mir noch: "Yo, übertreibt die Lage nicht, Leute". Als dann aber ein Sturm wie, laut Crew, schon seit Monaten nicht mehr in der Cookstreet tobte, wusste ich warum solche Maßnahmen notwendig waren. Nach kurzen Phasen der Schwerelosigkeit (aufgrund des gigantischen Schaukelns/Wiegens der Fähre), war ich froh, dass es kein Wiedersehen mit dem Abendbrot gab und das Auto zur Weiterfahrt noch in gutem Zustand war.
"Manchmal bin ich schon ein kleiner Glückssack", denke ich mir nach einem Fallschirmsprung bei bestem Wetter in Taupo. Aus dem Flugzeug konnte man sogar den weit entfernten Vulkan Mt Taranaki sehen, welchen mein Kumpel, den ich noch am gleichen Tag treffen sollte, und ich später zu Fuß umrundet haben.
Danach waren wir noch bei einem Mountainbiker zum Biken eingeladen, der sich mal zu den Top 30 der Weltrangliste zählen durfte - dementsprechend ist er natürlich auch geheizt ^^
Momentan bin ich auf einer Farm bei New Plymouth. Vorgestern ist auf dem Grundstück ein Auto in das Kuhgehege gecrashed. Der Fahrer hat sich vom Acker gemacht und das Autowrack samt teuren Drogen, die heute von einem Polizisten mitgenommen wurden, zurückgelassen.
Das Auto wird noch eine Weile hier rumstehen, damit sich Leute aus der Umgebung noch nützliche Teile abschrauben können ^^
Naja, die Kühe sind für heute jedenfalls bereits gemolken ;)
Das waren natürlich nur ein paar Eindrücke, wer noch mehr hören möchte, darf jederzeit gerne auf mich zukommen :)