Veröffentlicht: 17.01.2018
Nach einigen Wochen in Shanghai, wo wir neben Weihnachten auch Sylvester verbrachten, machten wir uns am dritten Januar auf den Weg, um China zu erkunden. Die erste Stadt die besonders Katharina sich einmal ansehen wollte war Suzhou. Philipp hatte Suzhou schon mit seine Freunden besucht, und darüber auch schon einen ausführlichen Post geschrieben. Er wusste daher genau was wir uns ansehen mussten und wo wir aus dem einen Tag das meiste draus machen könnten. Aus diesem Grund buchten wir ein Hostel, dass sich direkt bei den alten Kanälen befand, die Suzhou den Namen Venedig des Ostens verleihen. Was wir nicht wussten war, dass sich dieses in einem alten, traditionell gestaltetem Haus befand, dass fast ausschließlich mit alten Teak Möbeln eingerichtet war, und uns somit ein wenig das Gefühl des alten Chinas vermittelte. Dieses wurde durch das gesamte Aussehen der Stadt noch unterstützt, da diese aus wunderschönen Altchinesischen Häusern bestand, die Kati so in Shanghai noch nicht gesehen hatte.
Nach nur einer Nacht sollte es für uns am vierten Dezember weiter nach Tai’an gehen. Diese, nicht sehr bekannte Stadt ist durch einen Berg, den Tai’shan, geprägt. Auf dessen Spitze befindet sich ein Tempel, den schon Konfuzius mit seinen Leuten hinauf wanderte. Leider erreichte ein Schneesturm China an diesem Tag und so fielen alle Züge in den Norden des Landes aus. Nach einigem warten entschlossen wir uns daher unseren Reiseplan kurzfristig zu verändern und nach Nanjing zu fahren. Neben Xi’an und Peking war auch diese einmal eine alte Kaiserstadt und hat daher viele schöne Sehenswürdigkeiten zu bieten. Unser Hostel befand sich in der Gegend des kunfuzianischen Tempels, die nicht nur von einem Kanal durchzogen, sondern auch von vielen kleinen Läden und Händlern besiedelt war. Da es sehr viel zu sehen gab, und wir nur einen vollen Tag in Nanjing eingeplant hatten beschränkten wir unsere Besichtigungen auf die Stadtmauer sowie das Mausoleum von Sun Yat-sen, welches auf einem Hügel, und von einem Park umgeben gelegen war. Hinauf spazierten wir dann doch fast zwei Stunden und hatten somit einen guten Ausgleich für unsere "verlorene" Wanderung auf dem Tai'shan. Ein weiteres Highlight dieses Stopps war unser letztes Abendessen, welches wir in einem Restaurant namens "Impressions Nanjing" genossen. Hier wurden uns typische Gerichte der Gegend serviert, und insbesondere die gesalzene Ente, die Pilz-Schwein-Pfanne mit Soja Soße schmeckten uns sehr gut. Entenköpfe gab es unteranderem auch - eine chinesische Spezialität!
Weiter ging es nun endlich nach Peking, da Philipp hier ja bereits schon gewesen war suchten wir uns für die Besichtigung der Chinesischen Mauer einen etwas abgelegenen Teil heraus, zu dem wir uns früh morgens, nach einer Besichtigung des Olympiaparks am Vortag, auf den Weg machten. Unsere Reisegruppe, bestehend aus einem Japaner, einer Amerikanerin, zwei Engländern sowie zwei Neuseeländern, hatte hier, über 6km, die Chance, nicht nur den restaurierten sondern ebenso den bereits verfallenen Teil der Mauer entlangzuwandern. Dieser Mix gefiel uns sehr, da man sich auf dem restaurierten Teil sehr gut in alte Zeiten hineinversetzen konnte und der zweite Teil es uns noch einmal vor Augen führte wie alt die Mauer tatsächlich war. Ein interessanter Aspekt über den uns unser Tourguide Chan (laut ihm: „Wie Jackie Chan nur nicht so hübsch“), aufklärte waren die Namen der Produzenten der Ziegel, die auf diesen eingeprägt waren. Sollte nur einer dieser Ziegel brechen, konnte man genau zurückverfolgen wer ihn hergestellt hatte und diese Person dann umbringen, welches zu einer höheren Qualität der Mauer führen sollte. Ein weiteres Beispiel also dafür wie grausam der Hintergrund dieses Weltwunders wirklich war.
Um auch den etwas moderneren Teil Pekings zu entdecken beendeten wir unseren ersten Tag mit dem Besuchs der 798 Art Zone, einem Stadtteil der komplett mit Galerien sowie Straßenkunst besiedelt war.
Da wir am zweiten Tag in Peking eigentlich die verbotene Stadt besuchen wollten, diese aber aufgrund des Montags geschlossen war, besichtigten wir nur den Tian’men Platz, den Platz des himmlischen Friedens, sowie den Himmelstempel und besuchten die verbotene Stadt früh morgens am nächsten Tag. Leider hatten wir uns für unseren Besuch genau den Aufenthalt des französischen Präsidenten Macrons ausgesucht, und so konnten wir weder Fuß auf den Platz setzen, noch die gesamte verbotene Stadt erkunden da Teile zu diesem Anlass gesperrt waren. Allen in allem konnten wir diese sehr beeindruckenden Plätze auf ihre eigene Art sehr genießen. Für uns waren grade die Mauer und die Verbotene Stadt etwas sehr besonderes!
Unserer letzter Stopp war dann noch Xi’an, wo die Hauptattraktion die Terakotta Armee ist. Zu dieser machten wir uns auch direkt am ersten Tag auf den Weg, und da wir beide ein wenig in der Kälte Pekings etwas krank geworden waren blieb es auch fast dabei. Das einzige was wir noch in Xi’an sahen war die beeindruckende Stadtmauer, die die in Nanjing noch ein wenig übertraf sowie das Muslimische Viertel. Hier wurden wir nicht nur von einer unglaublichen Lautstärke sondern auch von leckeren Lammspießen und Kebabs überrascht.
Nach diesem Abenteuer sollte es nun für unseren Abschied aus China zurück nach Shanghai gehen und von von dort nach Bangkok wo wir uns nun befinden!