Privilegien

Mit meinen Privilegien gehöre ich zu einer Minderheit aller Erdenbürger. Nicht nur, dass ich es mir leisten kann, um meinen kanadischen Träumen nachzuhängen, vielleicht ist es auch nur eine simple Midlife Crisis, sondern ich werde bei meinen Spinnereien stets von Annina unterstützt. Ich habe Essen im Kühlschrank, ein Dach über dem Kopf, Kleider am Leib und bin damit reicher als 75 % der Menschen auf dieser Welt. Meine Privilegien fordern mich auf sie zu nutzen und es wäre doch ein Jammer, das Leben nicht vollends auszukosten, hat es gerade mich ausgesucht. Daher weise ich das leidende katholische Leben im Diesseits zurück, obwohl wir alle wissen, wie hart es doch manchmal sein kann. Und trotz aller Härte will der Körper leben, bersten, tanzen, schreien, sündigen, in der Welt sein. Fehlt das, dann rettet ihn kein Gemüse und Yoga zwischen Himmel und Erde. 

Um deine Privilegien erkennen und nutzen zu können, müssen jedoch zwei Bedingungen erfüllt sein. 1. Musst du dich von den (selbst) auferlegten kulturellen Fesseln trennen. Obwohl eine Kuh als Kalb gelernt hat, dass der Draht zwickt, kann das mittlerweile 600 kg schwere Tier den Zaun mühelos durchbrechen. 2. Die Neurotransmitter im Oberstübchen müssen funktionieren, damit Depressionen und Angstzustände dich nicht daran hindern, deine Privilegien zu geniessen. 

Wenn du meinen Blog lesen kannst, dann bist du und ich gleichermassen  privilegiert. Zum einen interessiert du dich für mich und zum anderen gehörst du nicht zu den 2 000 000 000 Menschen, die nicht lesen können. 

Ich gehe jetzt mal schön bei 5m Schnee privilegiert Skifahren.