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Veröffentlicht: 06.01.2020

Ich bin nach Kanada gegangen, weil ich ein sehr attraktives Jobangebot an einer Naturschule bekommen und ich die Biber vermisst habe. Nachdem ich einige Tage im strömenden Regen an der Westküste mit kleinen Hosenscheissern Probe gearbeitet habe, weiss ich jetzt warum sie dieses Gebiet Rainforests nennen. Trotz meiner nassen Unterhosen und den durchweichten Banknoten hat mir die Arbeit sehr gefallen und Maikääl hat der Schulleitung auch gefallen (also was seine Arbeitsweise anbelangt). Aber da ist tatsächlich im letzten Moment ein Mitarbeiter gekommen, der zuerst gekündigt hat, dann seinen neunen Job auch nicht bekommen hat, dann doch an der Schule weiterarbeiten wollte, dann sein Pensum erhöhen wollte und ausserdem auch noch fucking great als Lehrer ist. Und so wurde der Maikääl halt (noch) nicht eingestellt und auf den Frühling vertröstet. So war ich nur halbwegs enttäuscht, habe den Bus genommen und bin vom Regen in den Schnee gefahren. Mit vierstündiger Verspätung und etlichen Staus, Telefonleitung auf Strasse, Eis auf Strasse, Lawine auf Strasse und Autos neben der Strasse, bin ich Golden, meiner ehemaligen Heimat angekommen. Der Bus ist dann da doch noch ganz steckengeblieben, weil der Highway wegen Lawinengefahr geschlossen wurde. Und da hat Elora gewartet, eine Freundin von Annina und mir, und dass mit der Verspätung war just normal in the winter. Mit ihr und ihrem Partner Shawn haben wir im warmen Stübchen Bier getrunken und alles war gut.

Auf mich hat jemand gewartet. Wie viele Menschen sind täglich unterwegs, dies nicht nur just for fun oder wegen einem Selbstverwirklichungstrip, sondern weil sie gezwungen sind? Da wartet niemand mit lecker Bierchen und Freundschaft an einer verschneiten Busstation.

Ich denke, das zufriedene Leben ist auf verschiedenen Pfeilern gebaut. Ein Pfeiler ist die Freundschaft (Familie und Partnerschaft gehört auch zu dieser Kategorie). Wie schön ist es zu wissen, dass Freunde dich in deinen Höhen und Abgründen lieben und dir, wenn nötig die Kappe waschen. Ein anderer Pfeiler ist deine Berufung und wenn diese Berufung noch in einen Job einfliessen kann, dann ist das ein Privileg. And last but not least ist da die mentale und körperliche Gesundheit.

Es gibt Zeiten im Leben, da wankt einer dieser Pfeiler. Gut zu wissen, dass die andern halten und dich tragen.

Schoggi, Schnee und Kühe sind natürlich auch wichtig.  

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