Das Leben schuldet dir nichts, ausser frisches Brot

Back in Switzerland, wo ich in der Corona Krise gelandet bin. Ich erinnere mich irgendwo, irgendwann gelesen zu haben, dass das chinesische Schriftzeichen „Krise“ aus den Zeichen „Gefahr“ und „Chance“ zusammengesetzt ist. Da sich mein Leben sowieso bisher in einem Ausnahmezustand befunden hat, fühl ich mich in dieser Krise eigentlich ganz wohl. Bis jetzt habe ich auch das Privileg, dass meine Existenz nicht gefährdet ist. Es ist Zeit unseren Auswanderungsplan nach Kanada zu prüfen. Es scheint, dass ich zu alt bin und nicht über die nötige Arbeitserfahrung als Manager oder Superviser verfüge, um als Permanent Resident willkommen zu sein. Die Kanadier wollen junges, ausländisches Frischfleisch, das Canada great macht und nicht eine alte Swiss Cervelat. Das Leben ist nicht fair und schuldet mir gar nichts, obwohl mein Karma Konto gar nicht mal so schlecht wäre. Was mir bleibt, sind die Möglichkeiten, um mit dieser Enttäuschung mit Würde umzugehen. Meine Antwort darauf ist meine wundervolle Partnerin und frisches Brot. Als Young Professional könnte Annina ein Visum bekommen und ich wäre dann ihr Anhängsel. Bis dies oder etwas anderes klappt, geniesse ich in der Quarantäne täglich frisches Brot vom fast hauseigenen Bäcker und mache meine Yogaübungen ohne die kanadischen Hausfrauen. Denn das Leben ist nichts, das man schaffen oder verpfuschen kann. Das Wesentliche liegt ganz woanders…