Ankunft und erstes Bummeln in Chiang Mai

Die Nacht während der Bustour über Stock und Stein und mit gelegentlichen Halten in vielerlei Nestern verging zügig, obwohl ich nicht sonderlich viel und gut geschlafen habe. Pünktlich um kurz vor 6.00 Uhr kamen wir am Busterminal in Chiang Mai an. Es war noch dunkel und doch recht frisch, sodass ich sogar meine lange Jacke auspackte und überschmiss. Die Einheimischen waren teilweise mit langen Hosen, dicker Jacke und Wintermütze bekleidet. So schlimm war es für mich dann doch nicht. Ich beschloss, mich etwas zu bewegen, die knapp 5,5 Kilometer zu meinem Hotel zu laufen und dabei schon die Stadt zu erkunden sowie eine Frühstücksmöglichkeit aufzutun. Das gelang mir zunächst nicht, da alles auf der Strecke erst gegen 8.00 öffnen wollte. Ich konnte aber das rege Treiben auf den Schulwegen des einheimischen Nachwuchses beobachten und die mit Uniformen und lauten Trillerpfeifen ausgestatteten Schülerlotsen, die hektisch den Verkehr im staccato dirigierten... Nach gut einer Stunde laufen, die Sonne war inzwischen aufgegangen, fand ich dann ein nettes Lokal, das geöffnet hatte. Es gab reichlich Omelette, Früchte und vor allem zwei leckere Kaffee. Dies weckte die Geister und tat gut. Dann gings weiter Richtung Altstadt zu meinem Hotel, wo ich mein Gepäck zwischenparken wollte, denn Check-in war erst für 14.00 Uhr gebucht. Dies klappte. Ich unterschrieb fix die Formalien und um meinen Reiserucksack erleichtert und in sicherer Hand zu wissen, machte ich mich wieder für die nächsten fünf Stunden auf Tour einige Sehenswürdigkeiten/Tempel zu erkunden. Es ging also wieder einmal auf "Wat-Tour". Da es dabei immer wieder Neues und Anderes zu entdecken gibt, wird das mir aktuell auch noch nicht langweilig; wie die Schnappschüsse hoffentlich zeigen... 14.00 Uhr schlenderte ich aber dann zum Hotel. Die 18-Stunden-Nachtfahrt, 17 km Laufen in der Stadt beim Rumbummeln bei wieder ordentlich Sonne haben doch geschlaucht, sodass ich nach langer heißer Dusche erst einmal auf dem Bett liegend etwas gechillt habe. Dabei stellte ich fest, dass der Planer im Zusammenspiel mit dem Elektriker beim Einbau der Steckdosen sich eher wenig Gedanken gemacht hat. Im Bad ist nur eine an der Decke für den Lüfter angebracht; im Wohnzimmer ist eine an der Decke für den Fernseher und eine auf Fußhöhe in der Ecke für den Kühlschrank. Am Schreibtisch entdeckte ich keine, ebenso nicht - wie üblich - neben dem Kingsize-Bett rechts und links. Ich schob dann das Bett mittig Richtung Zimmermitte; und tatsächlich dahinter befand sich dann doch noch eine für die überlebensnotwendige Handyladung... Immer mal was Neues, aber solange es solche Kleinigkeiten sind, ist das ganz witzig... Nach noch einer kleinen abendlichen Runde zum Zwecke der Nahrungssuche ging es dann recht zeitig in die Koje. Ich schlief bestens, was mir nicht nur meine wieder funktionstüchtige Fitness-Uhr, sondern auch mein Wohlbefinden am Morgen bestätigte... Und dies obwohl es in meinem Hotel ziemlich hellhörig ist, irgendwie wohl jemand Spaß am Möbelrücken gefunden hat und ich den Abfluss höre, wenn sich jemand in den anliegenden Räumlichkeiten des Nächtens erleichtert. Auch die ortsübliche Klimaanlage rattert wie manch ein LKW vor Ort, weshalb diese während der nächtlichen Ruhe auch ausbleiben wird ... Froh Gemutes geht es jetzt gleich in den Tag ...