Veröffentlicht: 11.03.2022
In Chetumal angekommen. Erledigten wir so einiges. Wir nutzten nach Wochen mal wieder einen Wäscheservice, holten Gas und kauften ein. Im Anschluss suchten wir uns ein Plätzchen. Natürlich sollte dieses direkt am Wasser sein, wo auch sonst. Ruhig, einsam und kostenfrei. Das sind unsere Lieblingsplätze … naja nicht nur unsere. ;-) Wir fanden tatsächlich einen Platz direkt am Wasser inkl. kleiner Wasserrutsche. Blick nach Belize und ein paar Picknickbänken. Der Platz befand sich allerdings direkt an der Straße, mitten in der Stadt. Da wir eh nur eine Nacht bleiben wollten, nahmen wir den ggf. aufkommenden Lärmpegel in Kauf. Wird schon nicht so schlimm werden.
Wir drehten eine Runde durch den Ort. Schlenderten über die Promenade und sahen unweit von unserem Platz geschäftiges Treiben. „Oh Mama, hier wird ein Rummel aufgebaut. Darf ich nachher Karussell fahren“ … Jaaaa, also wir hatten wohl vergessen, dass es Freitag war. Und tatsächlich baute man gerade einen Jahrmarkt auf. Auf dem Rückweg würden wir eh hier lang kommen, dann könnte W. auch eine Runde drehen.
Die Stadt war übersichtlich, wobei sie gar nicht so klein war - fühlte sich aber so an. Wir schlenderten weiter. Mathias suchte für den nächsten Tag einen Frisör und W. war im Prinzessinnen-Himmel. Ähnlich wie in Spanien, gibt es auch in Mexiko unzählige Geschäfte mit pompösen Kleidern für „die kleinen“. W. und ich wollten uns einen Spaß daraus machen mal in solch einem Geschäft Dinge anzuprobieren. Heute war es soweit. Ein (Alp)Traum von Glitzer, Tüll und Plastik. Am Ende hatte W. drei Kleider an und war nicht so überzeugt. Das eine war zu breit. Das andere zu weit ausgeschnitten - nur, nur das Einhornkleid war perfekt. Perfekt fürs Kind. Die Eltern in der Zwickmühle. W. hatte wohl doch nicht ganz verstanden, dass wir das nur zum Spaß gemacht haben und nicht, weil wir so ein Plastikkleid kaufen wollten. Am Ende stolzierte unser Einhorn glücklich aus dem Laden und wir hatten ein Stück mehr für die (hoffentlich) Verkleidungskiste.
Nun hatten wir Hunger. Pizza sollte es sein. Also suchten wir nach einer Pizzeria und wurden tatsächlich fündig. Ein hübsches Restaurant. Wir bekamen echt gute Pizzen und Mutti und Vati tranken eine hausgemachte Sangria, welche es in sich hatte. Mittlerweile war es dunkel geworden und wir machten uns auf den Heimweg. Selbstverständlich über den Rummel. W. fuhr noch eine Runde Karussell und Mathias und ich beobachteten das Treiben. Hörten die laute Musik und sahen einen Partybus seine Runden drehen. Immer direkt an unserem Womo vorbei. Auf der Picknickfläche vor unserem Haus hatte es sich etwas gefüllt. Jedoch war es noch annehmbar vom Geräuschpegel.
W. schlief schnell ein. Der Partybus verstummte auch irgendwann, doch die Gäste sammelten sich vor unserer Haustür. Tranken, lachten, erzählten und hörten Musik. Irgendwann gegen 2 Uhr machte ein Regenschauer Schluss und verhalf uns zum schlafen.
Am Samstagfrüh ging Mathias zum Frisör. W. und ich spielten. Eigentlich wollten wir noch ein Museum zur Maya-Geschichte besuchen, doch es wurde zu spät. Zum einen mussten wir unsere Wäsche um 16 Uhr abholen und zum anderen wollten wir noch weiterfahren. Auf noch eine weitere Nacht in der Stadt hatten wir keine Lust. Wir packten zusammen und holten die Wäsche und fuhren los. Die 186 wurde uns gesagt, sei gefährlich. Man sollte diese nicht fahren. In unserer App stand kein Hinweis und auch Menschen, welche wir zuvor getroffen hatten, sagten nichts der gleichen. Wir fuhren diese Straße, wie jede andere auch. Sie erinnerte uns bisschen an die E45, welche uns in Schweden und Norwegen begleitet hat. Es ging immer nur gerade aus. Um uns herum wurde es langsam wieder grüner, saftiger und bewachsener. Die Straße führt direkt durch den Dschungel. Also da wo Straße war, ist jetzt kein Dschungel mehr. Unser Ziel war Calakmul. Dieses erreichten wir nicht mehr. Wir verbrachten die Nacht an einer Pemex (Tankstelle), welche tatsächlich sehr ruhig war. Am nächsten Tag fuhren wir direkt weiter und kamen nicht weit. Unser Womo war zu groß für die Fahrt nach Calakmul. Wir mussten ca. 60 km vorher parken und in ein Taxi umsteigen. Abenteuerlich. Wir zahlten den Eintritt für die Maya Stätte Calakmul und die Fahrt mit dem Taxi dorthin. Dies war und ist bisher unsere teuerste Unternehmung in Mexiko. Ggf. würden wir jetzt handeln, aber an diesem Tag waren wir wohl etwas auf dem Kopf gefallen. Egal, wir hoffen, es hat die richtigen erwischt und ein Dorf konnte nun eine Woche lang davon leben.
Das Taxi brauste los. Zunächst aber zum tanken, sonst wären wir nicht mehr zurückgekommen. Wir fuhren mit unserem Fahrer also zu ihm nach Hause und seine Tochter befüllte mit einer Plastikflasche den Tank. Das ist völlig normal und gängige Praxis in Mexiko. Nun ging es über eine schmale und strak bewachsene Straße direkt nach Calakmul. Hier im Dschungel gab es Pumas, Jaguare, Ozelots, Affen, Wasserschweine und wilde Truthähne. Selbst, wenn es diese direkt am Straßenrand gegeben hätte, hätten wir sie wohlmöglich nicht gesehen. Der Taxifahrer hatte einen zügigen Fahrstil. Gott sei Dank befand sich später ein weiteres Auto auf der Straße und dieses fuhr nun vor uns. Zeit, um zu schauen, ob wir ein Tier sehen. Am Ende sahen wir tatsächlich mehrere wilde Truthähne und zwei Wasserschweine.
In Calakmul angekommen, war der Parkplatz gut gefüllt. Wir verabschiedeten uns von unserem Fahrer und verabredeten uns für ca. 15 Uhr zur Abholung.
Calakmul ist eine Maya Stätte mitten im Dschungel. Sie wuchs von einer unbekannten und kleinen Macht, zu einer sehr großen. Calakmul übernahm sämtliche umliegenden und auch sehr wichtige und große Stätten z. B. Tikal (Guatemala). Diese war die größte und wichtigste Maya Stätte. Irgendwann fiel Calakmul wieder aber es ist ein bedeutendes und mächtiges Gelände. Über sieben große Pyramiden, Häuser, Plätze und Co. können besichtig und sogar noch betreten werden. Die höchste Pyramide ist ca. 50 m hoch und von oben hat man einen grandiosen Blick über den Dschungel. Während wir durch den Dschungel laufen, hören wir die Brüllaffen über uns. Später sehen wir sie direkt über unseren Köpfen. Wir klettern hoch und runter und staunen. Calakmul ist für uns die schönste Maya Stätte, welche wir bisher gesehen haben. Nach ca. 4 h geht es für uns mit dem Taxi zurück zum Womo. Gern wären wir am Parkplatz stehen geblieben, durften wir aber nicht. Also ging es zurück auf die Straße. Es war mittlerweile 16 Uhr und wie sollte es anders sein, wir fanden keinen Stellplatz. Aßen noch auf dem Weg Abendbrot und fuhren dann weiter. In der Dunkelheit kamen wir in Escarega an. Keine schöne Stadt. Ein Durchgangsort und laut. Unbeschreiblich laut. Wir schliefen zwischen einem Hotel und einer Tankstellentoilette. Eine furchtbare Nacht. Völlig entnervt mussten wir am nächsten Tag weiter. Wir wollten doch nur ruhe und Natur. Nach ein paar Kilometern fuhren wir von der Hauptstraße ab. Wir hatten keine Lust mehr auf gerade aus. Wir waren nun etwas ländlicher und fanden schnell einen Platz für eine lange Mittagspause. Direkt vor einer kleinen Ranch mit Pferden und viel grün. Hier tankten wir uns auf, bevor es weiterging auf der Suche nach einem Schlafplatz.
Wir hatten einen Stellplatz direkt an einem Fluss gefunden. Diesen steuerten wir nach der Mittagspause an. Wieder enttäuschend. Der Platz war direkt in der Stadt und wir zu groß für die Straße. Wir drehten eine kleine Runde im Ort. Waren müde und hatten keine Lust mehr. Nach einem sehr launischen Rundgang, sollten wir doch nun endlich einen Platz finden. Wir fuhren weiter. Erster Aufhellungspunkt - landschaftlich wurde es mit jedem km schöner. Ruhiger. Natürlicher. Und dann hatten wir unseren nächsten Schweden Moment. Wir kamen an einem Dorf bestehend aus fünf Häusern und einer riesigen bunten Kirche vorbei. Sie sah aus wie die riesige Villa Kunterbunt. Die Abendsonne leuchtete und hüllte das unscheinbare Dorf und die Kirche in ein tolles Licht. Wir hielten an und schauten uns um. Was für ein schöner Ort. Hier wäre es doch perfekt zu übernachten. Wir fragten einen jungen Mann, doch dieser wartete nur und wohnte nicht in diesem Ort. Aus uns unerklärlichen Gründen fragten wir keine weitere Dorfbewohner*in. Wir schauten uns die Kirche an. W. streichelte ein Pferd, wir grüßten ein paar Gänse und Hühner und dann, dann stiegen wir ins Womo und fuhren weiter. Warum? Keine Ahnung. Haben wir selbst nicht verstanden. An diesem Abend landeten wir vor einem verlassenen Campingplatz, der vielversprechend klang. Doch leider war niemand da und auch unser Womo hätte bei bestem Willen nicht auf das Gelände gepasst. Wir fuhren zurück in den letzten Ort und schliefen mal wieder mitten in der Stadt direkt an einem Sportplatz, welcher um 21:00 Uhr noch sehr gut besucht war. Die Nacht war ok aber wir hatten nun echt keinen Bock mehr zu fahren. Die Stimmung war auf dem Nullpunkt.
Wir fuhren also wieder los. Die Umgebung wurde immer schön und nun waren wir im nächsten Bundesstaat - Chiapas. Er zählt zu den Reichsten Regionen Mexikos - Kaffeeplantagen, Holzwirtschaft und Erdölvorkommen. Doch zeitgleich ist es der ärmste Bundesstaat in Bezug auf die Lebensbedingungen der hier lebenden Indigenas. Es ist auch der südlichste Bundesstaat Mexikos und grenzt unmittelbar an Guatemala. Wir fuhren unweit der Grenze kleine Straßen und waren glücklich über die Natur, die wenigen Autos und freuten uns auf unseren Platz. Ein Wasserfall direkt im Dschungel. Welib-Ha ein Traum und genau das, was wir jetzt gebrauchten haben. Wir wurden sehr nett empfangen und wanderten gleich den kleine Weg zum Wasserfall. Wahnsinn. Zunächst ein breiter Fluss zum baden inkl. Miniwasserfälle und dann, dann kamen drei große Fälle, welche einen Berg hinabstürzten. Wir steigen eine steile Treppe herab und waren ganz allein an diesem magischen Ort. Wir hörten das Rauschen des Wassers, die Brüllaffen und genoßen die üppige Natur um uns herum. Leider hatten wir unsere Badesachen noch nicht mitgenommen. Also fix zurück und rein in dieses Naturschauspiel.
Hier verbrachten wir 4 Tage/3 Nächte. Ganz allein. Hin und wieder kam mal ein Auto. Wir schaukelten direkt am Fluss in der Hängematte. W. konnte baden ohne Ende. Wir hörten jeden Abend und jeden morgen die Brüllaffen erzählen und genossen unseren fast privaten Wasserfall täglich mehrmals.
Das Dorf lang ca. 1k von uns entfernt. An irgend einem Nachmittag schlenderten wir dort hin. Liefen an Wiesen mit Kühen vorbei. Pflückten Blumen und grüßten jeden Mensch aus dem Dorf. Wir waren die kleine Attraktion. Wir unterhielten uns auf spanisch mit einem Bauern und verstanden uns nicht. Ein paar Häuser weiter trafen wir auf - Eugen. Er stand, wie gefühlt das ganze Dorf, in seinem Garten und schaute uns an. Er sprach sehr gut Englisch und so konnten wir uns tatsächlich unterhalten. Er lebte mit seiner ganzen Familie inkl. Onkel und Co in einem kleinen Haus. Wir sprachen über die Lebensverhältnisse, über das Arbeiten in Mexiko und vieles mehr. Es war schön auf diesem Weg ein Stück mehr Mexiko zu erfahren/erleben.
Für uns sollte es nun weitergehen. Ziel - nächster Wasserfall. Ein schon etwas touristischerer Wasserfall unweit von unserem. Allerdings auch größer. Es waren ca. 40 Minuten fahrt. Wieder durch zauberhafte Landschaften. Wir stellten unser Womo auf eine Wiese inkl. sehr viel Müll. Es machte zunächst keinen guten Eindruck. Schnappten unsere Badesachen und gingen das letzte Stück zu fuß. Dort angekommen, waren wir enttäuscht. Das soll der Wasserfall sein? Sehr klein. Wasser etwas schmuddelig und überhaupt nicht schön. Eine kleine Brücke führte über den Fluss und direkt in den Dschungel. Wir liefen weiter und weiter. Und fanden einen Wasserfall nach dem anderen. Einer schöner und größer, als der andere. Oh ja. Hier schwimmen wir. Die erste Enttäuschung war wie weggeblasen und wir genossen es hier zu schwimmen und zu klettern. Wir hatten gehofft, auch hier übernachten zu können. Aber das wollten wir nicht, aus oben genannten Gründen.
Nachdem wir genug gebadet hatten und uns ein Mittagessen gegönnt hatten, ging es weiter. Ich (Caro) hatte einen Weg ausgesucht. Wieder eine kleine Straße, welche uns zu einem nächsten Wasserfall führen sollte. Los ging es. Zunächst war der Weg noch befestigt und dann fehlte nur der Asphalt. Wir fuhren, wobei wir schon ein komisches Gefühl hatten, weiter. Es ging Berg hoch und runter. Und beim nächsten Mal Berg hoch, ging es nicht so richtig. Die Weg war matschig und wir schlitterten mit dem Heck fast von der Straße. Mathias übernahm und ein LKW-Fahrer half uns rückwärts wieder heil und sicher zurückzukommen. Mir (Caro) schlotterten ordentlich die Knie. Wir drehten um und nahmen einen anderen Weg, welcher am Schluss auch sehr schön war und dazu noch asphaltiert. Gegen 17 Uhr kamen wir am dritten Wasserfall an. Es war kaum noch etwas los. Der Parkplatz war leer. Wir zogen uns wieder Badesachen an und gingen zum Wasserfall vor. Puh, das war noch einmal eine komplett andere Hausnummer. Der Berg von dem der riesige Wasserfall runterfiel war ca. 35 m hoch. Das Wasserbecken davor hatte eine ordentliche Strömung und lud nicht unbedingt zum Schwimmen ein. Das brauchte es auch gar nicht, denn wir konnten direkt hinter den Wasserfall laufen. Ein Wunsch, welchen W. schon länger hatte und nun endlich erfüllt werden konnte. „Wie sieht es eigentlich hinter einem Wasserfall aus?!“. Nun wissen wir es. Und nass waren wir, als wären wir geschwommen. Wir wanderten den kleinen Weg entlang. Dann fragte uns ein Mitarbeiter, ob wir auch in die Höhle gucken möchten. Ähm, Höhle - haben gar keine gesehen aber ja, wollen wir. Wir gingen ein Stück und traten dann hinter eine Absperrung. Mit Taschenlampe führte er uns in den Berg. Wasser von unten und Stalaktiten von oben. Die Taschenlampe brachte nicht sonderlich viel Licht aber dann sahen wir es auch. Ein Wasserfall im Berg und an der Decke unzählige Fledermäuse. Ein schönes kleines Abenteuer.
Zurück am Womo genossen wir die Abkühlung, denn es fing auf einmal stark an zu regnen und hörte auch gar nicht mehr auf. Unser zweiter richtiger Regentag in Mexiko und sollte auch erstmal unser letzter sein.
Da alle guten Dinge bekanntlich vier sind ;-) fuhren wir am nächsten Tag noch einen weiteren Wasserfall an. Das ist der bekannteste und touristische - Agua Azul. Berühmt wegen seines so blauen Wassers. Doch heute war das Wasser alles, nur nicht blau. Durch den Regen war es für uns der Agua Marron (braun). Hatte aber trotzdem seinen Charme und vor allem, es waren keine weiteren Touristen da. Wir hatten diesen Hotspot für uns allein. Nach einer Mittagspause ging es für uns weiter. Wir hatten einen kleinen Campingplatz in der Nähe unserer vorerst letzten Maya Stätte - Toniná - gefunden. Natürlich, wie soll es anders sein, war es bereits dunkel und der Weg zu dem Platz war eine nicht asphaltiere Straße. Durch den Regen war alles ganz schön schmierig und matschig. Dazu lag der Platz mitten in den Bergen. Angekommen, war der Platz geschlossen. Von hinten kam aber bereits ein PKW, welcher uns erklärte, dass er auch einen Platz habe und wir ihm einfach folgen sollten. Es saß noch ein Kind mit im Auto, also vertrauten wir. Wir wären zwar fast nicht den Berg hochgekommen aber haben es dann doch mit ach und krach geschafft. Es war eine kleine Ranch mit Freibad an der wir nun gelandet waren. Wir bekamen noch eine kleine Führung im dunkeln. Sahen Pfaue im Baum sitzen - nicht einen, sondern ca. 13, Kühe und ein paar Hunde. Das war alles fein für uns. Doch dann zeigte er uns ganz stolz einen riesigen Baum und rief irgend einen Namen. Uns war klar, dass da sicher nicht die Großmutter vom Baum gehüpft kommt aber mit einem Affen an der Kette haben wir auch nicht gerechnet. Es tat uns total leid.
Wir verarbeiteten beim Abendessen im Womo die Affenaktion und gingen ins Bett.
Am nächsten Tag erkundigten wir alles in Ruhe im Hellen. Der Affe war aber natürlich immer noch angekettet. Zusätzlich fanden wir noch Käfige/Gehege mit Eichhörnchen, Nasenbär und noch irgendwas. Das war ebenfalls kein schönes Bild und heißen wir tatsächlich auch nicht für gut.
Wir gingen weiter zu den Pfauen. W. war den restlichen Tag damit beschäftigte sämtliche herumliegende Federn einzusammeln. Wir haben nun einen riesigen Bestand an Pfauenfedern an Bord.
Wir nutzten das Freibad, wobei das Wasser echt kalt war. Wir spielten Fußball und wanderten ein Stückchen. Unsere Vorräte waren fast aufgebraucht und wir mussten irgend wann einkaufen. Also fuhren wir 3 Tage später weiter. Zunächst zur Maya Stätte nach Toniná. Diese lag ca. 3 km von unserem Platz entfernt.
Toniná ist eine Maya Stätte, welche tatsächlich erst richtig auflebte, als alle anderen bereits untergegangen waren. Hier versammelten sich Künstler, Krieger und Co. unfreiwillig und bauten eine gigantische Stätte auf und aus. Hoch auf einem Berg auf insgesamt 7 Terrassen und Plattformen. Die Pyramide kann komplett bestiegen werden und ist insgesamt 72m hoch. Höher als die Sonnenpyramide in der Nähe von Mexiko Stadt. Ganz oben befand sich der Tempel der Gefangenen. Es gab einen eigenen Opferplatz und einen Ballspielplatz für die rituellen Wettkämpfe. Mathias und W. kletterten sogar in einen kleinen unterirdischen Gang. Diese Stätte ist sehr gut erhalten bzw. restauriert und zeigt einmal mehr, was die Mayas für eine hochentwickelte Kultur waren.
Nach so viel Kultur hatten wir Hunger und machten uns auf den Weg. Hielten kurz in Ocosingo und aßen sehr gut und günstig in einem Restaurant. Unser Platz für die Nacht sollte in den Bergen bei einem weiteren Wasserfall sein. Hierzu mussten wir über einen Pass. Kurz bevor wir aus der Stadt fahren wollten, hielt uns ein Polizist an. Er erklärt uns irgendwas aber wir verstanden es nicht. Wir dachten er möchte Geld. Wollte er aber nicht. Dann dachten wir, wir können den Pass ggf. nicht fahren. Das war es aber auch nicht. Hey, nach 20 Minuten hin und her wußten wir was er uns sagen wollte. Der Weg über den Pass beinhaltete eine Straßensperrung. Hier sollte man für das passieren Geld zahlen. Dazu fuhren wir in ein Gebiet, welches nicht von der Polizei betreten wird. Ok, danke für die Information. Wir fuhren weiter. Diese besagte Straßensperre kam nicht und der Wasserfall, war für uns nicht zugänglich. Zu steil war der Weg dorthin und oben an der Straße durften wir nicht schlafen. Mal wieder wurde es spät und später. Dazu kam, dass wir durch ein Gebiet fuhren, welches selbst von unserer App als sehr gefährlich eingestuft wurde. Hier wurden kürzlich Touristen verschleppt. Für uns stand fest, wir mussten zügig dadurch und würden nicht auf dem Weg schlafen. Wir mussten es also heute Abend noch bis San Cristobal schaffen.
Wir bewaffneten uns mit einem Messer in der Seitentür. Machten die Fenster hoch. Verriegelten die Türen (machen wir sowieso immer) und fuhren mit einem mulmigen Gefühl weiter. Es interessierte sich niemand für uns und wir haben es ohne Vorkommnisse durch den gefährlichen Bereich geschafft. Irgendwann gegen 20 Uhr kamen wir in San Cristobal an und parkten auf dem Walmart Parkplatz, damit wir am nächsten morgen direkt einkaufen gehen konnten, um dann zu dem ausgewählten Campingplatz in der Stadt zu fahren.
„Es magico, es Chiapas“ wurde uns gesagt. Bisher fanden wir Chiapas sehr schön, ob San Cristobal ebenfalls dazu beiträgt?